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Ursula Poznanski: Die Verschworenen (2) [Rezension]

Cover Die Verschworenen Ursula Poznanski
Cover © Loewe Verlag

In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.
Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.
Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen. (Inhaltsangabe © Loewe Verlag)


Der langersehnte zweite Teil “Die Verschworenen” kann mit seinem Vorgänger “Die Verratenen” (Rezension) problemlos mithalten. Die Zusammenfassung im Spoilerparadies – sehr empfehlenswerter Blog für alle Fans von Trilogien und Reihen übrigens – hat mit beim Wiederhineinfinden ebenso geholfen wie die immer wieder eingestreuten Erinnerungen Rias, so dass ich mich schnell wieder orientieren konnte.

Ria, Aureljo, Dantarian, Tomma und Tycho müssen sich in den Katakomben des Dornenclans versteckt halten, keinen Tagesmarsch von der Sphäre Vienna 2 entfernt, die noch immer Aureljos dringlichstes Ziel ist. Eintönigkeit bestimmt ihren Alltag, der jeder auf seine Weise zu entfliehen sucht. Tommas Zustand verschlechtert sich zusehends, in gleichem Maße wie ihre Sehnsucht nach der Sonne wächst. Aureljo und Dantarian schmieden Pläne, wie sie sich in die Sphäre schmuggeln können. Tycho streift in den Katakomben umher und Ria verbringt ihre Zeit in der Bibliothek, wo sie erstmals auf Spuren von “Jordans Chronik” stößt. Von den Clankämpfen, die an der Oberfläche toben, bekommen sie wenig mit, doch offensichtlich tun die Sentinels noch immer alles, um ihrer habhaft zu werden.

So eintönig wie sich der Alltag unter der zerstörten Stadt liest, so erging es mir anfangs auch mit dem Buch. Doch mit den ersten Entdeckungen Rias steigt die Spannung und ich wollte mit ihr gemeinsam herausfinden, was nun eigentlich hinter der Verschwörung steckt und was es mit “Jordans Chronik” auf sich hat.

Gewohnt flüssig und sprachlich gewandt beschreibt Ursula Poznanski wieder aus der Sicht Rias die Veränderungen, die in der Gruppe vor sich gehen, aber auch den Druck, unter dem sich die einzelnen Charaktere verändern. Die zarten Bande, die sich zwischen Ria und Sandor bereits im ersten Teil angedeutet hatten, werden auf leise und unaufdringliche Weise vertieft. Dabei driftet die Autorin nie ins Kitschige ab und die Liebesgeschichte bleibt tragend, aber dezent. Wie nebenbei werden auch endlich Hintergründe zur “Langen Nacht” deutlicher und ich ahne, welches Ereignis Ursula Poznanski zu diesem Setting inspiriert hat.

Ursula Poznanski versteht es, geschickt kleine Hinweise zu streuen, die vorerst unbedeutend erscheinen und am Ende ihren Platz im großen Ganzen einnehmen. Von dem, was Ria herausfindet, war ich so überwältigt, dass ich es kaum fassen konnte. Ich brauchte auf jeden Fall Rias Hilfe, um die Puzzleteilchen richtig zusammenzusetzen und bin sehr gespannt, wie es nun mit diesem Wissen im Hintergrund weiter geht.

Wieder gelingt es der Autorin das Buch zu einem befriedigenden Ende ohne bösartigem Cliffhanger zu bringen und dabei die Spannung und Erwartung auf den Abschluss ihrer Trilogie hoch halten.

Fazit:
Eine in sich stimmige, gut durchdachte Fortsetzung, die die Spannung hält und den Scharfsinn und die Beobachungsgabe des Lesers herausfordert.

© Tintenhain


Autorenseite
Leseprobe


Die Trilogie
1. Die Verratenen
2. Die Verschworenen
3. Die Vernichteten


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Trilogie, Band 2
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Loewe Verlag (16. Oktober 2013)
ISBN-10: 3785575475
ISBN-13: 978-3785575475
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 18,95 € (D)
Rezensionsexemplar
Cover Die Verschworenen Ursula Poznanski
Cover © Loewe Verlag

14 Kommentare

  1. Ich fand dieses Buch auch einfach nur großartig. Endlich bekommt man auch einige Antworten auf die vielen, vielen Fragen. Und gleichzeitig stellen sich neue Fragen. Es ist einfach sooo spannend und ich bin total gespannt auf Teil 3!

    1. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass schon so viel verraten wird und bin daher total zufrieden mit dem Buch. Natürlich muss ich unbedingt wissen, wie es weiter geht. Das Schöne an dieser Dystopie ist, dass die Möglichkeit besteht, dass es sich zum Besseren wendet.
      Hattest Du auch das Gefühl, dass die Autorin sich von Ausbruch des “Eyjafjallajökull” hat inspirieren lassen?

      1. An einem bestimmten Ausbruch kann man das wohl nicht festmachen, aber es würde passen. So genau habe ich mir darüber aber ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht. Irgendwie war ich während des Lesens mehr mit anderen Dingen beschäftigt. *lol*

      2. Hast du eigentlich bei der Leserunde bei Lovelybooks mitgemacht? *grübel* Wenn nicht – die war ja mit Autorenbegleitung. Wenn du willst, frag ich Ursula Poznanski mal. 😉

    1. Ich hatte zuerst “Erebos” gelesen und war vollkommen geplättet.
      Bei “Saeculum” hatte ich fast einen Herzinfarkt bekommen – allein im Wohnzimmer bei Sturm, draußen wogten die Büsche und irgendwann gab es einen lauten Knall. Am nächsten Tag stellte heraus: Der Weihnachtsbaum auf dem Wendehammer war umgefallen (nichts passiert).
      Ich hatte seitdem nie wieder eine solche passende Atmosphäre beim Lesen.

  2. Ich schließe mich Ihrer Meinung zu dem Buch weitestgehend an und verbeuge mich vor Ihrer Fähigkeit eine Rezension zu verfassen ohne auch nur das kleinste Fitzelchen zu spoilern.
    Allerdings finde ich das Ende des Buches etwas unbefriedigend, weil es für meinen Geschmack zu offensichtlich ist was im dritten Band folgen wird. Rias Aufgaben für den Abschlussteil sind relativ klar definiert: ich sehe kaum Spielraum für große Überraschungen, wie sie Frau Poznanski in den vorhergehenden Teilen gelungen sind. Sollte ich mich aber irren und Frau Poznanski schmeißt sämtliche bisherigen “Erkenntnisse” (die Anführungszeichen sind Symbole meiner diesbezüglichen Hoffnung) wieder über Bord, werde ich mich selbstverständlich tief bewegt vor ihrem Genie niederknien. Ich warte gespannt auf den nächsten Teil.
    MfG hedwigdashuhn

  3. Danke für deine Empfehlung. Der erste Teil hat mich so mitgerissen, dass ich echt froh war gleich weiterlesen zu können. Nun heißt es warten … auf Teil 3 🙂

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