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Melissa Darnell: Herzblut – Gegen alle Regeln (1) [Rezension]

Als Kinder waren sie wie Seelenverwandte. Doch auf der Jacksonville High leben sie wie in zwei Welten. Denn Tristan gehört zur elitären Clann-Clique. Und es vergeht kein Schultag, an dem Savannah den Hass der anderen Clanns nicht zu spüren bekommt… Dennoch fühlt sie sich immer noch die besondere Verbindung zu Tristan.
Als plötzlich dunkle Kräfte in Savannah erwachen, offenbart ihr Vater ihr ein erschütterndes Blutsgeheimnis. Jetzt weiß sie, warum die Clanns sie ablehnen und warum sie Tristan nicht lieben darf: Sie alle haben eine magische Gabe, aber Savannah ist anders – und kann für Tristan zur tödlichen Gefahr werden! Und trotzdem siegt Savannahs Sehnsucht, als Tristan sich heimlich mit ihr treffen will…
(Inhaltsangabe vom Mira-Taschenbuch-Verlag)

Cover Herzblut
Ich guckte wohl ein bisschen bedröppelt drein als ich das “Überraschungsbuch” vom Darkiss Verlag, das ich bei Bloggdeinbuch gewonnen hatte, aus dem Umschlag zog. Das Cover sprach mich nicht an: Ein stark geschminktes Mädchen im Hochzeitskleid auf blutrotem Waldboden. Die Leserstimmen auf der Umschlagseite sprachen von Vampiren! Oh je, seit Stephenie Meyer hierzulande eine Hysterie ausgelöst hat, habe ich kaum noch Vampirromane gelesen. Na ja, dachte ich mir, Hauptsache sie glitzern nicht im Sonnenschein und sind keine Vegetarier.
Ohne große Erwartungen begann ich zu lesen und war flugs in eine wunderschön romantische Highschool-Teenie-Lovestory gegen alle Widerstände und mit einem Schuss Magie eingetaucht.
Da auch Savannah mit Beginn des Buches zum ersten Mal von ihrer wahren Abstammung erfährt und sie sich mit einer Welt mit Hexen, Magiern und Vampiren konfrontiert sieht, fällt es dem Leser leicht, sich in dem Setting zurechtzufinden.
Die Handlung wird meist aus der Sicht von Savannah erzählt, doch immer wieder wechselt die Perspektive zu Tristan, was mir sehr gut gefallen hat. So hatte man einen guten Einblick in seine Gedanken und musste feststellen, dass er eben doch anders ist, als die Highschool-Gerüchteküche vermuten lässt.
Savannah ist ein starkes Mädchen, dass es nicht nur schafft, Strategien im Umgang mit dem mobbenden Clann-Nachwuchs zu finden, sondern verbissen darum kämpft, ihren Platz in der Welt zu finden. Dabei versucht sie, sich weitestgehend an die strengen Regeln, die ihre Familie aufgestellt hat, zu halten. Und doch will sie sich nicht aufgeben und sie selbst bleiben.
Tristan ist eigentlich der typische Highschool-Schwarm und auch wenn ich jetzt klinge wie ein Teenager: Er ist echt süß und kann glatt mit Tucker aus “Unearthly” konkurrieren.
Spätestens nach dem ersten Drittel war ich dem Buch verfallen und konnte es nicht mehr weglegen. Der leichte, eingängige Schreibstil ließ die Seiten nur so dahinfliegen und mir hat die langsame Herangehensweise an die Liebesgeschichte gut gefallen. Besonders toll fand ich die Szenen, in denen Tristan und Savannah einander im Traum begegnen, weil sie hier so herrlich unverstellt waren. Sonst führen nämlich Missverständnisse immer wieder zu neuen Komplikationen.

Über die Welt der Clanns und Vampire hätte ich sehr gern mehr erfahren, zum Beispiel zur Ausbildung der Nachwuchshexen und dem Leben der Vampire. Das gleiche gilt für den Krieg, den es zwischen beiden Gruppierungen gegeben hat. Bei all der Fokussierung auf die Romanze und das Highschool-Leben einschließlich sämtlicher Sportveranstaltungen, kommt das Phantastische dann doch oft zu kurz.
Doch da es sich bei “Herzblut – Gegen alle Regeln” um den ersten Band einer Trilogie handelt, wird hier sicher demnächst noch mehr darauf eingegangen werden.
Und um noch mal auf den Anfang zurückzukommen: Nein, sie glitzern nicht im Sonnenlicht und Vegetarier sind sie auch nicht. ;-)

Ich freu mich jedenfalls schon auf den zweiten Band “Herzblut – Stärker als der Tod”, das im September erscheinen wird. Danach heißt es wohl erst einmal wieder warten.

Fazit:
“Romeo und Julia” goes Fantasy. Eine prickelnde Highschool-Romanze, die gut unterhält und ohne einen fiesen Cliffhanger neugierig auf den zweiten Teil macht.
Ein Lesevergnügen für Fans von Romantik und Magie im amerikanischen Highschool-Milieu.
Ich schwanke etwas zwischen 4 und 5 Tintenfässchen, immerhin habe ich zum Teil im Gehen gelesen und ohne meinen Mann hätte ich das Abendessen ausfallen lassen, obwohl mir der Magen schon in der Kniekehle hing. Dennoch muss ich ein paar Abstriche machen, nicht zuletzt, weil der Eindruck des Buches bereits nach zwei Tagen verblasst.

© Tintenhain


4 faesschen


Melissa Darnell: Herzblut – Gegen alle Regeln (1)
Cover Herzblut

Broschiert: 396 Seiten
Verlag: Mira Taschenbuch im Cora Verlag (Darkiss) (März 2013)
ISBN-10: 3862785130
ISBN-13: 978-3862785131
Originaltitel: The Clann-Series 1: Crave
Preis: 12,99€
Autorenseite

Die Trilogie

  1. Gegen alle Regeln (Crave) 
  2. Stärker als der Tod (Covet) (Rezension)
  3. Wenn die Nacht stirbt (Consume) (Rezension)

Danke an Bloggdeinbuch und den Mira-Verlag für das Rezensionsexemplar.
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7 Kommentare

  1. Mich haben die Tanzveranstaltungen irgendwann sehr gestört. Mir ging dabei immer der rote Faden verloren 🙁
    Aber ich bin auch gespannt, wie es weitergeht und werde die Fortsetzung lesen (wenn auch nicht unbedingt mit hoher Priorität)
    lg
    Steffi

    1. Hallo Steffi, die Tanzveranstaltungen fand ich gar nicht so schlimm. Das Buch ließ sich so schnell lesen, dass ich da immer schnell drüber weg war. 🙂 Ich fand es eigentlich ganz interessant, was Sport und das ganze Drumherum für einen Stellenwert hat. So extrem kannte ich das noch nicht. Aber dieses “Mädchen für alles” sein fand ich ziemlich entwürdigend vor gleichaltrigen Kameradinnen.

      1. Das fand ich auch seltsam – und aber wiederum komisch, wie die Freunde da drauf reagiert haben…
        Aber wie du hier auch kommentiert hast – es kommt so auf die Stimmung beim Lesen und auch die Erwartungen an. Wirklich ‘schlecht’ fand ich es ja auch nicht 🙂
        Hab mich zumindest mal auf die Fortsetzung bei BdB beworben. 🙂

  2. Ich hatte diesen Roman vor zwei Jahren bei netgalley gelesen und war davon nicht gerade beeindruckt. Diese ganze Dhampir Mystik war mir irgendwie nicht stimmig genug und klang zu dem Zeitpunkt ein bisschen albern.
    Vielleicht bin ich, was das Genre angeht auch ein bisschen übersättigt. Mittlerweile hat man ja alles zumindest in Ansätzen schonmal irgendwo gelesen. Trotzdem freut es mich zu lesen, dass Du dem Roman mehr abgewinnen konntest als ich damals.
    LG, Katarina 🙂

    1. Hallo Katarina, ich habe inzwischen schon gesehen, dass das Buch bei sehr vielen als eher durchschnittlich empfunden wurde, aber wie das immer so ist mit Büchern, es hat mich gerade in der richtigen Stimmung erwischt.
      Kommt auch immer darauf an, wie man beim Lesen den Fokus setzt. Ich hatte ihn wohl mehr auf der Highschoolromanze. In punkto Fantasy wäre tatsächlich noch viel, viel mehr rauszuholen.

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