Eiskalte Thriller mit Ursula Poznanski und S. K. Tremayne [Kurzrezension]
Mit sechs eiskalten Thrillern aus den Federn der Meister:innen ihres Faches will der Droemer Knaur Verlag den Sommer etwas abkühlen oder uns zumindest das Blut in den Adern gefrieren lassen. Es handelt sich dabei um sogenannte Short-Reads – kleine Büchlein von maximal 80 Seiten. Kurzgeschichten zur Gute-Nacht also? Ich wäre da vorsichtig.
Eiskalte Thriller
Ich habe mich riesig gefreut, unter den sechs Büchlein gleich zwei meiner Lieblingsautoren zu entdecken: Ursula Poznanski und S.K. Tremayne, deren Bücher ich auch hier im Tintenhain regelmäßig rezensiere. Beide werde ich hier kurz vorstellen und zu den anderen Büchern werde ich auf andere Blogger:innen verlinken.
S. K. Tremayne: Augen ohne Licht
Eine Frau erwacht in einem vollkommen dunklen, stillen Raum. Es ist ihr unmöglich festzustellen, wo sie ist. Da keinerlei Licht an ihre Augen dringt und ihre Ohren nicht das geringste Geräusch wahrnehmen, fragt sie sich in ihrer Panik, ob sie erblindet oder plötzlich taub ist. Ganz langsam aber kann sie winzige Unterschiede in der Finsternis erkennen; winzige Lichtmengen scheinen sich manchmal in den Raum zu verirren. Sie weiß jetzt, sie muss weg von diesem schrecklichen Ort. Aber wer hat sie dort hingebracht? Wer hält sie gefangen? Und warum?
Bei diesem Buch habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht: Ich habe das Buch am Abend begonnen und praktisch sofort wieder zur Seite gelegt. Ernsthaft. Ich sollte Klappentexte lesen! Ich kann doch nicht im Bett ein Buch lesen, in dem es darum geht, dass jemand erwacht und es stockfinster ist und die Person nicht weiß, wo sie ist. Also habe ich mir das Buch noch mal im Hellen geschnappt, um es dann in einem Stück zu verschlingen. War das spannend! Eine Frau, gefangen in einem Verlies, gefoppt und verhöhnt, gequält mit der Stimme ihres bittenden Kindes. Genau die Art Thriller, die ich nicht mit der Kneifzange anfasse. Aber es sind doch nur 80 Seiten. Und dann – bäng! – ein grandioses Ende! Ehrlich, Leute, das müsst Ihr lesen!
Ursula Poznanski: Blutkristalle
Ella ist für Wolfram bestimmt, das weiß er, seit er sie das erste Mal gesehen hat. Und das wird auch Ella bald begreifen, dessen ist Wolfram sich sicher. Seit vier Jahren hat sie keine feste Beziehung mehr gehabt, dafür hat Wolfram gesorgt – mit soviel Nachdruck, wie eben nötig war.
Doch seit drei Monaten gibt es Paul, und bei ihm versagen alle Mittel, die bisher zum Erfolg geführt haben. Paul weicht Ella nicht von der Seite, er schirmt sie vor Wolfram ab, er ist ein lästiges Hindernis auf dem Weg zum Glück. Als er gemeinsam mit Ella eine mehrtägige Winter-Wanderung plant, wittert der Stalker seine Chance. Er wird Ella retten, in mehr als nur einer Hinsicht.
Wolfram ist besessen von Ella, er verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Sie ist für ihn bestimmt und um sie für sich zu gewinnen, ist ihm jedes Mittel recht. Als Ella mit ihrem neuen Freund Paul zu einer Winterwanderung in die Berge aufbrechen will, wittert Wolfram seine Chance, den lästigen Nebenbuhler loszuwerden. Dann endlich wird Ella einsehen, dass Wolfram der richtige für sie ist. Ursula Poznanski taucht tief in die Psyche des Stalkers Wolfram ein, erzählt aus seiner Sicht und lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Die ganze Zeit hofft man, dass Wolfgangs Plan nicht gelingen möge, doch er ist gerissen und findet immer wieder einen Weg. Atemlose Spannung ist garantiert und es lohnt sich wirklich, das Buch – und sei es noch so kurz – zu lesen.
© Tintenhain
Eiskalte Thriller – Überblick auf der Verlagsseite
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Ursula Poznanski: Blutkristalle
Der Leseratz
S.K. Tremayne: Augen ohne Licht
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Thriller
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Vanitas – Grau wie Asche (Band 2)
Vanitas – Rot wie Feuer (Band 3)
Fremd (mit Arno Strobel)
Anonym (1) (mit Arno Strobel)
Invisible (2) (mit Arno Strobel)
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Jugendbücher
Erebos
Erebos 2
Thalamus
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Layers
Elanus
Die Verratenen (1)
Die Verschworenen (2)
Die Vernichteten (3) (nicht rezensiert
Hi!
Ich hab “Blutkristalle” vor ein paar Tagen bei mir auch vorgestellt, falls du Lust hast, die Liste zu ergänzen 😉 …
Ich fand die Idee dieser Geschichten auf Novellen-Länge ja sehr fein, auch wenn mich jetzt nicht alle angesprochen haben. Aber da merkt man auch gut, wer’s drauf hat, mit wenigen Seiten eine Gänsehaut zu erzeugen und ein Ende zu servieren, mit dem man so nicht gerechnet hat.
Liebe Grüße
Ascari
Ich habe deine Rezension gern hinzugefügt. Ich habe sie auch gelesen, aber aus unerfindlichen Gründen nicht daran gedacht, auch zu den von mir vorgestellten Büchern Links zu setzen, obwohl ich das sonst immer mache. Da ist sie mir wohl durchgerutscht.
Liebe Grüße
Mona
Ausgesprochen gut;)
Da sind wir uns wohl einig! 🙂