Tintenhain – Der Buchblog

Juliane Maibach: Necare – Verlangen (2) [Rezension]

“Der Occasus wird den Untergang bringen. Hier wird es beginnen, denn er ist unter euch.”

Mit “Verlangen”legt Juliane Maibach den zweiten Band ihrer Fantasy-Reihe “Necare” vor. Die Rezension zum ersten Band “Verlockung” findet Ihr hier.
Cover

Inhalt:
Die Hexenwelt “Necare” wird vom prophezeiten Erscheinen des Occasus bedroht, einem mächtigen Dämon, der Tod und Zerstörung bringt. Gabriela, deren Vater ein angesehener Dämonenjäger (Radrym) ist, kommt im ersten Band “Verlockung” auf ein Internat in Roldenburg, wo sie ihre Hexenkräfte entdecken und entfalten kann. Sie verliebt sich in den attraktiven Schulschwarm Night und nach anfänglichen Schwierigkeiten fühlt sie sich in der neuen Schule wohl, auch wenn sie das Verhältnis zu Night nicht ganz so entwickelt, wie Gabriela es sich wünschen würde. Als sich nach langer Zeit endlich die magischen Fähigkeiten der Halbhexe offenbaren, erhält sie ihren Hexennamen “Force”.
Als Force zu Beginn ihres zweiten Schuljahres nach Necare zurückkehrt, verdichten sich die Hinweise, dass der Occasus sich an der Schule befinden könnte. Doch Force kann ihren Verdachtsmomenten nicht nachgehen, denn sie muss sich mit dem fiesen Lehrer Gnat herumschlagen, der nicht nur das Geburtstagsgeschenk für Night beschlagnahmt hat, sondern auch in illegale Geschäfte verwickelt zu sein scheint. Doch die Bedrohung wird immer realer als in der Schule ein toter Dämon aufgefunden wird und über ihm eine Botschaft eingebrannt zu lesen ist.

Auch der zweite Band der Reihe liest sich aufgrund des einfach gehaltenen, umgangssprachlichen Sprachstils unheimlich schnell und flüssig und versteht es, den Leser sofort wieder  in die magische Welt von Necare zu entführen. Erfreulicherweise fallen die Mädchen nicht wieder reihenweise in Ohnmacht, wenn Night auf der Bildfläche erscheint, auch wenn Force weiterhin tief beeindruckt von seinem die Sinne vernebelnden guten Aussehen ist. Hier lässt sie leider nach wie vor Tiefgang vermissen. Dafür überrascht sie mit Einfühlungsvermögen und Nachdenklichkeit, wenn es um das Versklaven von Dämonen und die Behandlung von Menschen in Necare geht. Auch entdeckt sie an sich eine überraschende Fähigkeit, die sicher in den folgenden Bänden an Wichtigkeit gewinnen wird. Auch Forces Beziehung zu ihrem Vater wird näher betrachtet und man erfährt Einiges über ihn.
Das Geplänkel zwischen Thunder und Sky sorgt weiterhin für Spaß, auch wenn der Bogen meiner Meinung nach inzwischen etwas überspannt wird. Ebenso wie das Hin und Her zwischen Force und Night langsam langweilige Züge annimmt. Vielleicht bringt hier demnächst Thunders Bruder Archon mehr Spannung ins Spiel, auch wenn ich für Dreiecksbeziehungen gar nichts übrig habe. Aber wenigstens ist er mal einer, der weiß und sagt, was er will. Da die Reihe auf 5 Bände angelegt ist, scheint es mir so, dass hier extra auf Zeit gespielt wird, um nicht zu früh Tatsachen zu schaffen.
Während der erste Band sich in erster Linie der sich entwickelnden Beziehung zwischen Force (Gabriela) und Night widmete, geht es nun verstärkt um die Bedrohung aus Incendium, der Welt der Dämonen. Man erfährt sowohl mehr über die Dämonen als auch über das Radrym Hauptquartier. Geschickt legt Juliane Maibach falsche Fährten und überrascht zum Ende mit einer wirklich unvorhergesehenen Wendung, die nicht nur Einiges wieder in Frage stellt, sondern auch gespannt auf die Fortsetzung “Versuchung” macht.
“Necare – Verlangen” setzt die leichte Unterhaltung mit Spannung, Liebe und Fantasyelementen fort. Auch der zweite Teil entwickelt sich trotz einiger Kritikpunkte – ich kann auch nach wie vor nicht vermeiden, ständig an Harry Potter zu denken – wieder zum Pageturner und ich freue mich schon auf den dritten Teil, der im Herbst erscheinen wird. Bei der Vergabe der Tintenfässchen schwanke ich dieses Mal zwischen 3 und 4 Fässchen, da mich das Herumgeeiere in der Liebesgeschichte echt genervt hat. Andererseits habe ich das Buch wieder mal in weniger als 3 Stunden verschlungen, was ja dann doch auch wieder für sich spricht.
Lesern, die einen ebook-Reader haben, empfehle ich übrigens das Lesen der ebook-Version. Zwar hatte ich das Taschenbuch (Danke an Juliane für das Leseexemplar!) vorliegen, aber aufgrund des Selbstverlages lässt sich dieses vom Schriftsatz her schlecht lesen. Ich habe mir also noch die ebook-Version heruntergeladen, die sich wesentlich angenehmer lesen lässt. Außerdem hätte ich Juliane Maibach ein gründlicheres Korrektorat gewünscht, manchmal fehlt in einem Satz ein Wort und ich lass mich durch so etwas leicht rausbringen.
© Tintenelfe

4 faesschen

Juliane Maibach: Necare – Verlangen (2)Cover

Klappentext:
Force und Night kommen sich näher, das Glück ist greifbar nahe, doch eine alte Bedrohung scheint alles auf den Kopf zu stellen. Force spürt die Gefahr, etwas verfolgt sie und eine Botschaft direkt aus der Hölle versetzt ganz Necare in Angst und Schrecken: „Der Untergang wird kommen, hier wird es beginnen.“ Der Occasus erhebt sich, bereit die Welten zu zerstören.”
ebook, € 2,99
Taschenbuch: 362 Seiten, € 9,99
Verlag: Michaela Hönninger; Auflage: 1 (27. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3000418903
ISBN-13: 978-3000418907

Leseprobe *** Autorenseite von Juliane Maibach
Necare – Die Reihe

  1. Verlockung
  2. Verlangen
  3. Versuchung (erscheint im Herbst)

5 Kommentare

  1. Mich irritieren die lateinischen Begriffe in der Rezension. “Necare” heißt die Welt, aber das Wort bedeutet im Grunde genommen nur “töten”, ebenso wie “Incendium” schlicht “Brand” bedeutet.
    Nenne mich pingelig, aber sowas würde mich bereits aus dem Lesefluss reißen, weil ich automatisch übersetzen würde – wobei vermutlich unfreiwillig Seltsames rauskäme *g*.
    Aber ich finde es toll, dass du Selbstverlegtem eine Chance gibst – da kann man teilweise echte Perlen entdecken.

    1. Kann ich gut verstehen. Ich hatte zwar kein Latein, habe die Begriffe aber beim Lesen des ersten Bandes nachgeschlagen. Mich hat das auch irritiert, aber die Autorin meinte, das habe irgendeinen Sinn. Die Menschenwelt heißt Morbus. Ich habe keine Ahnung, warum und habe die Weltennamen dann einfach akzeptiert.
      Was mich viel eher aus dem Lesefluss gerissen hat, sind die englischen, geschlechtsunspezifischen Vornamen. Thunder klingt für mich eher männlich und Sky dann doch eher weiblich, wenn man das überhaupt so sagen kann. Ich bin immer wieder darüber gestolpert.

      1. “Morbus” ist dann, wenn mich nicht alles täuscht, die Krankheit… Vielleicht macht das ja im Folgeband Sinn *g*.
        Aber ja, mich hätten die englischen Namen wohl auch irritiert. Ich weiß jetzt nicht, wie lange die Autorin schreibt, früher habe ich auch alle Namen auf Teufel komm raus englisch gewollt, egal ob es passt oder nicht. Aber davon geht man mit der Zeit weg :).

      2. Das wären sie tatsächlich, wenn man schon mit Latein spielen will.

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