Randi Fuglehaug: Todesfall (1) [Rezension]
Zwischen schneebedeckten Bergen, plätschernden Flüssen und spiegelglatten Seen findet alljährlich in Norwegens Westen ein großes Sportfestival statt. Agnes Tveit, ehemalige Starreporterin aus Oslo, ist hautnah mit dabei, als sich der Fallschirm einer der vier Springerinnen nicht öffnet. Vor den Augen hunderter Zuschauer stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, in den Tod. Ein tragischer Unglücksfall?
Agnes, die seit einem Jahr wieder in ihrem Heimatort wohnt, kannte die Frau seit ihrer Jugend und sucht nach Antworten. Bei den Recherchen für ihre Lokalzeitung entdeckt sie, dass diese idyllische Stadt viele dunkle Geheimnisse birgt, die seit Jahren im Verborgenen ruhen. Ein tödlicher Verrat und die Lügen der Vergangenheit – Agnes Tveit recherchiert in ihrem ersten Fall (Inhaltsangabe © Fischer Verlage)
Die Kleinstadt Voss in Norwegen ist weithin bekannt für ihr jährliches Extremsport-Event. In diesem Jahr wollen vier Fallschirmspringerinnen gemeinsam starten. Doch beim Sprung öffnet sich einer der Fallschirme nicht und die junge Frau stürzt in den Tod. Die Journalistin Agnes Tveit, die gerade in ihre Heimatstadt Voss zurückgekehrt ist und beim Lokalblättchen eine Anstellung gefunden hat, kannte die vier Frauen bereits aus ihrer Jugend. Schon damals war sie fasziniert von der innigen Freudnschaft des Kleeblattes und sie möchte zu gern erfahren, ob es nicht vielleicht doch mehr als ein Unfall war. Dank ihres Freundes Victor, der bei der Polizei arbeitet, gelangt sie immer wieder an interessante Details, auf deren Spur sie sich trotz des Verbotes ihres Vorgesetzten setzt.
Die Ermittlerteam-Kombination aus Journalistin und Kommissar, die miteinander befreundet sind, ist nichts Neues, bietet aber immerhin eine andere und in ihren Methoden unkonventionellere Perspektive als die reine Polizeiarbeit. Etwas anstrengend fand ich die Protagonistin Agnes, mit ihr konnte ich mich nur sehr schwer anfreunden. Sie ist von Neid zerfressen, voller Selbstzweifel und unzufrieden mit ihrem Leben, dabei jedoch sehr ehrgeizig und zielstrbeig. Das ewige Lamento nervt nach einigen Kapiteln sehr.
Der Krimi braucht wirklich großen Anlauf. Mit Informationen wird zunächst gegeizt, um dann nach und nach immer mehr Puzzleteile zu offenbaren. Dabei gibt es auch immer wieder Überraschungen, die vor allem damit punkten, dass man am Anfang denkt, in der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, weiß Agnes über die ehemaligen Schulkameradinnen Bescheid. Am Ende nimmt die Geschichte dann doch noch so richtig Fahrt auf und es wird auch tatsächlich spannend. So konnte mich der Krimi zu Anfang nicht überzeugen, wurde jedoch zunehmend besser. Ob ich den zweiten Teil der Reihe lesen werde, weiß ich noch nicht, insbesondere weil mich Agnes sehr genervt hat. Man merkt jedoch, dass Agnes eine Entwicklung durchmacht. Ich kann mir vorstellen, dass dies im Verlauf der Reihe eine größere Rolle spielen wird.
© Tintenhain
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: FISCHER (27.04.2022 )
Originaltitel: Fallesjuke (2020)
Übersetzung aus dem Norwegischen:
Christel Hildebrandt
ISBN-10: 3596705568
ISBN-13: 978-3-596-70556-6
Preis: € 15,00 [D]
auch als e-Book
Rezensionsexemplar
Der Charakter Agnes hat für mich das Buch „zerstört“.
Irgendwie hat sie es geschafft, dass Buch völlig zu vermiesen.
In Kombination mit dem zähen Anfang werde ich wohl auf weitere Teile verzichten.
Kann ich total verstehen. Ich fand sie auch echt unsympathisch und nervig. Den zweiten Teil habe ich bisher auch nicht gelesen und wenn ich es recht überlege, habe ich auch kein Interesse daran.