Sonja Kaiblinger: Auf den ersten Blick verzaubert (1) [Rezension]
Verwandlung garantiert, verlieben nicht ausgeschlossen. Bis zu diesem Freitag war in Ophelias Leben alles stinknormal, so normal, wie es eben sein kann, wenn man drei Tanten und eine Zwillingsschwester hat, die sich spontan in Clownfische oder die Kellnerin verwandeln. Ophelia, 15, hat genug damit zu tun, das Chaos in Schach zu halten, und das wirklich Letzte, was sie wollte, war, diese magische Gabe ebenfalls zu bekommen. Vielleicht hilft ihr das Verwandeln ja dabei, sich ihren Traumtyp Adrian zu angeln? Oder ist sie dafür lieber ganz sie selbst? (Klappentext “Auf den ersten Blick verzaubert” © Dressler)
Ophelia könnte nichts Schlimmeres passieren, als dass sie wie ihre Zwillingsschwester Lora plötzlich die magische Gabe der Verwandlung entwickelt. Aber genau das passiert, gerade als sie ihrem Schwarm Adrian heimlich eine Einladung zu ihrem Geburtstag in die Sporttasche schmuggeln will. Zu blöd, dass sie erwischt wird und es ausgerechnet in dieser Situation plötzlich im Gesicht anfängt zu kribbeln. Doch Ophelias Verwandlung ist nur partiell und es steht nicht fest, ob die Gabe bei ihr nur mäßig entwickelt ist, was schreckliche Konsequenzen hätte. Also muss sie bis zu ihrem 16. Geburtstag beweisen, was in ihr steckt.
Seit der “Verliebt in Serie” bin ich Fan von Sonja Kaiblingers romantischen Teenager-Komödien und daher war es klar, dass ich den ersten Teil ihrer neuen Trilogie unbedingt lesen wollte. Wie schön, dass ich nicht enttäuscht wurde!
Die fünfzehnjährige Ophelia ist ein ganz normales Mädchen, hat passable Leistungen in der Schule, kabbelt sich mit ihrer Zwillingsschwester, ist heimlich verliebt und traut sich nicht, den ersten Schritt zu tun. Die beiden Schwestern leben bei ihren drei etwas wunderlichen Drillingstanten, von denen die beiden älteren über die magische Gabe der Verwandlung verfügen. Tante Mildred ist ein echter Crack und gibt täuschend echte Kopien von Personen, während die jüngere Rose sich nur in Tiere verwandeln kann. Während die Tanten und Lora ihre Gabe als Segen empfinden, kann Ophelia diese unkontrollierten Veränderungen nur verfluchen. Immerhin wird sie vor eine fast unmögliche Herausforderung gestellt, an der sie, ihr ahnt es schon, selbstverständlich nur wachsen kann. Denn Ophelia lernt hinter die Fassaden zu schauen und entdeckt, dass viele in der Schule sich anders geben als sie wirklich sind.
Die Figuren des Romans sind bildhaft und liebenswert, das gilt sowohl für die schrulligen Tanten als auch für den gruseligen Großonkel, den noch nie jemand gesehen hat. Sonja Kaiblinger entwickelt schöne Ideen für ihre Geschichte, wie zum Beispiel das Porträt, das jede zur Geburt erhält. So wird das Magische in der ansonsten unmagischen Welt noch plastischer.
Die Handlung ist in Schottland angesiedelt, was ich persönlich unnötig finde, da es für die Geschichte unerheblich ist, wo sie spielt. Hier kommen wohl persönliche Vorlieben der Autorin ins Spiel. Bei mir kam es dadurch vor, dass ich mich immer mal fragte, ob das jetzt wirklich nach Schottland passt und Formulierungen gelungen sind.
Dennoch hat mich “Auf den ersten Blick verzaubert” begeistern können. Klar, Kaiblinger spielt mit Klischees, versucht diese aber auch zu brechen und es gibt natürlich gut aussehende Jungs und perfekt gestylte Mädels.
Sprachlich erinnert der Roman mit den lockeren Sprüchen und den witzigen Szenen an Kerstin Gier oder Anna Pfeffer. Ich habe beim Lesen so oft gelacht, dass meine Tochter mir anschließend das Buch aus der Hand nahm, um es selbst zu lesen. Meine Lieblingsszene, in der sich Ophelia in ihre Französischlehrerin verwandelt und plötzlich vor der Klasse stehen muss, konnte ich vor Lachen kaum nacherzählen.
Der Auftakt der neuen “Plötzlich verwandelt”-Trilogie ist ein richtiges Gute-Laune-Buch, humorvoll, mit einer ordentlicher Prise Magie und leicht schottischem Flair. Ich habe mich köstlich amüsiert und ein bisschen das Gefühl der ersten Liebe genossen. Besonders erwähnenswert ist auch die liebevolle Gestaltung des Buches mit den wiederkehrenden Vignetten von Daniela Kohl.
© Tintenhain
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Dressler (19. Februar 2018)
ISBN-10: 3791500716
ISBN-13: 978-3791500713
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: € 17,00 [D]
Rezensionsexemplar
Gekauft – eine ganz wundervolle Rezension 😊
😄
Hey! Das Buch klingt richtig toll und von der Autorin habe ich noch gar nicht gehört. Hast du schon mehr von ihr gelesen? Das wandert auf jeden Fall sofort auf meine Wunschliste:)
Liebe Grüße
Svenja
Ich kenne von ihr die “Verliebt in Serie”-Reihe und fabd die schon total toll. Ich mag solche witzig-romantischen Geschichten mit Pfiff.
Guten morgen liebe Mona,
das Buch steht auch schon auf meiner Wunschliste. Ich habe bisher zwar nur den ersten Band der “Verliebt in Serie” Reihe gelesen, aber den fand ich echt gut. Ich muss unbedingt jetzt auch mal die anderen beiden Bände lesen.
Liebste Grüße
Sonja
Unbedingt, Sonja. Das sind so richtige Wohlfühlbücher.
Hi. Das höhrt sich nach einem richtigen Frühlingsschmöker an – und ich mag, dass es in Schottland spielt – hab wohl die gleichen Vorlieben wie die Autorin 😉
Liebe Grüsse
Nina
Na, dann passt das ja perfekt. 😉
Ooooooh wie toll! Ein neues Buch von Sonja Kaiblinger! Ich liebe ihre Geschichten! Sowohl die Scary Harry Reihe als auch den Auftakt ihrer ersten Teeny-Reihe. Danke für die schöne Rezi. Ich freue mich sehr über diese Neuerscheinung, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte 🙂
Liebe Blubbergrüße
Anka
Huhu,
Habe das Buch vor einiger Zeit beim Verlag angefragt und freue mich schon sehr darauf. Deine Rezi macht gleich noch mehr Lust!
Einen schönen Tag noch
Josia
Ich hoffe, du kannst es bald lesen und ich wünsche dir dann viel Vergnügen!