Harlan Coben: Mickey Bolitar ermittelt – Das geheimnisvolle Grab (3) [Rezension]
Mickey glaubt immer noch nicht, dass sein Vater tot ist – zu viele Lügen, dunkle Geheimnisse und offene Fragen umranken den tragischen Unfall von Brad Bolitar. Verzweifelt forscht Mickey weiter nach Antworten. Da überschlagen sich die Ereignisse: Ema eröffnet ihm, dass ihr Online-Boyfriend spurlos verschwunden ist. Und dann bittet ihn auch noch ausgerechnet Erzfeind Troy Taylor um Hilfe! Natürlich nimmt Mickey die Herausforderung an – und kommt einer schockierenden Wahrheit auf die Spur … (Inhaltsangabe © cbt) Verlag)
Auch wenn Harlan Coben den dritten Band seiner Reihe um Mickey Bolitar mit einer kleinen Zusammenfassung startet, sollte man unbedingt zuerst die beiden Vorgänger (siehe unten) lesen. Die Bände der Trilogie haben zwar jeweils ein eigenes Schwerpunktthema, bauen aber unbedingt aufeinander auf.
Seit Mickey den rothaarigen Sanitäter, der seinen Vater nach einem Autounfall fortgeschafft hat, wieder gesehen hat und dieser ihm offensichtlich nach dem Leben trachtet, ist Mickey mehr und mehr davon überzeugt, dass sein Vater noch leben könnte. So beginnt der dritte Teil der Jugendthrillerreihe auch mit einer Exhumierung und schon auf den ersten Seiten wird sofort Spannung aufgebaut: Ist es wirklich Mickeys Vater, der in dem Sarg liegt?
Doch es wäre zu einfach, wenn Mickey sich allein um das Geheimnis um seinen Vater und den rothaarigen Sanitäter kümmern könnte. Seine beste Freundin Ema beichtet ihm, dass sie einen Freund hat, mit dem sie über längere Zeit eine Online-Beziehung hatte. Doch nun ist er ohne Vorwarnung von einem Tag auf den anderen nicht mehr erreichbar. Klar, dass Mickey hier zu Hilfe eilt. Außerdem gehören er und seine Freunde inzwischen zu Tisiphone Abeona, einer geheimen Organisation, die Kinder rettet.
Ich konnte es kaum erwarten, die Abenteuer der Außenseiter-Clique endlich weiter verfolgen zu können. Die ungewöhnlichen Charaktere sind so wunderbar liebenswert gezeichnet, dass man einfach gern Zeit mit ihnen verbringt. Coben versteht es auch immer wieder aufs Neue, der Handlung einen besonderen Twist zu verleihen, sodass es auch im dritten Band immer noch extrem spannend ist und viele Geheimnisse aufzudecken gilt. Mickey, der Ich-Erzähler, nimmt sich gern selbst auf die Schippe, vor allem in Situationen, die ihm die Sprache verschlagen. Die Wortwechsel mit Ema und seinem Kumpel Löffel sind erfrischend und machen einfach Spaß. Aufgrund seines unsteten Lebens in vielen Ländern ist Mickey für sein Alter sehr selbständig und unabhängig. Dadurch wirkt er manchmal älter, als er ist. Aber wenn er dann die Mobber der Schule als armselige Würstchen, die es nötig haben, ihr Selbstwertgefühl aufzuwerten, in dem sie versuchen, das der anderen zu zerstören, entlarvt, ist es einfach eine Herzensfreude. Ein cooler Typ, der nie abhebt und vor allem ein treuer Freund ist.
Die Reihe um Mickey Bolitar, die mit “Das geheimnisvolle Grab” scheinbar ihren Abschluss findet, hat mich auf ganzer Linie zum Fan gemacht. Eine fesselnde Story, viele Geheimnisse, sympathische Charaktere mit Ecken und Kanten und vor allem spannend geschrieben – ein Lesevergnügen nicht nur für Jugendliche. Auch wenn der dritte Teil einen zufriedenstellenden Abschluss findet, so hat die Geschichte durchaus noch Fortsetzungspotenzial. Es gibt noch lose Fäden, die meiner Meinung nach verfolgt werden könnten. Wobei ich zugeben muss, das liegt wohl auch daran, dass ich mir so wünsche noch mehr Zeit mit Mickey, Ema und Löffel verbringen zu können. So werde ich wohl aber nun doch die Myron-Bolitar-Reihe, in der es um Mickeys Onkel geht, beginnen. Bisher hatte mich immer das Sportthema abgeschreckt, aber ich konnte dank Mickey ja bereits feststellen, dass seine Leidenschaft für Basketball zwar wichtig aber nicht raumgreifend und damit erträglich ist, auch wenn man mit dem Sport so gar nichts anfangen kann.
© Tintenhain
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Mickey Bolitar ermittelt – Der schwarze Schmetterling (1)
Mickey Bolitar ermittelt – Das dunkle Haus (2)
Mickey Bolitar ermittelt – Das geheimnisvolle Grab (3)
Trilogie, Band 3
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: cbt (10. Juli 2017)
Originaltitel: Found
Übersetzung aus dem Amerikanischen:
ISBN-10: 3570311457
ISBN-13: 978-3570311455
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 9,99 € (D)
Rezensionsexemplar
Huhu Mona,
von Harlan Coben will ich auch unbedingt mal was lesen, ich schiebe das jetzt schon so lange vor mir her! Aber da ich momentan viel freie Zeit habe und wieder im Krimifieber bin, werde ich wahrscheinlich bald ein Buch von ihm verschlingen. 🙂
Herzliche Grüße
Kathi
Ich habe ihn ja im letzten Jahr erst entdeckt und bin so begeistert. Bei der Jugendbuch-Reihe wusste ich erst nicht, wie das wohl sein würde, aber ich finde, er kann’s einfach. Falls Du Dich dafür entscheiden solltest, dann lies sie auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge. Es gibt von ihm aber auch tolle Einzelbände.
Berichte mal!
Liebe Grüße,
Mona
Dann freue ich mich jetzt doch noch umso mehr auf seine Bücher! Sobald ich eins gelesen habe, melde ich mich! 🙂
Herzliche Grüße
Kathi
Hallo Mona,
sieh an, ich wusste bis eben gar nicht das es eine Jugendbuchreihe von Coben gibt. Gut das du darauf verweisst erst die anderen zwei Bände zu lesen, denn ich mag nach “Ich vermisse dich ” und “Ich finde dich” seinen Schreibstil sehr.
Habe sogar noch eines auf dem SuB liegen (Nur zu deinem Schutz). Also erst mal das lesen und dann diese Reihe hier stöbern gehen, sind jedenfalls notiert.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
du hast nichts von der Mickey-Bolitar-Trilogie mitgekriegt?! Obwohl ich hier seit Wochen davon schwärme! 😀
Aber besser spät als nie. Die Trilogie ist echt toll, man muss nur im Auge behalten, dass es Jugendbücher sind. Ich lese gerade das neue von Coben, wie immer ein unerhörter, packender Twist zu Beginn, dessen Auflösung man permanent entgegenfiebert. Wobei ich dieses Mal schon eine Idee habe.
Liebe Grüße,
Mona