Tintenhain – Der Buchblog

Kerstin Gier: Silber – Das erste Buch der Träume (1) [Rezension]

Eigentlich, ja eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine Trilogien mehr anzufangen, bevor nicht alle Teile erschienen sind. Warum, berichte ich ein anderes Mal. Als ich Kerstin Giers neuen Roman “Silber” bei Bloggdeinbuch entdeckte, wollte ich meine Glücksfee noch einmal herausfordern und sie ist offensichtlich der Meinung, dass ich mal nicht so streng mit der Trilogie-Schwemme sein sollte.
Ich wusste, dass es irgendwie um Träume gehen sollte, mehr nicht. Und nachdem ich heute morgen von einem merkwürdigen Haus träumte, in dem ich schon mal in einem anderen Traum war und das auch noch die ganze Zeit wusste, war ich heute den ganzen Vormittag etwas neben der Spur. Also passte das Buch genau in den heutigen Tag.
Ich hab gleich damit angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Blöd eigentlich, denn jetzt ist es schon wieder vorbei und ich muss warten, warten, warten und hoffen, dass ich nicht allzuviel vergesse, bevor der nächste Teil erscheint. Kommt Euch auch irgendwie bekannt vor, oder?

Das erste Buch der Träume Cover

Inhalt:
Die fünfzehnjährige Liv zieht mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester Mia, Lottie, dem wohl dienstältesten Au-pair-Mädchen der Welt, und dem Familienhund nach England. Das romantische Cottage mit Gemüsegarten entpuppt sich allerdings als möbelierte Mietwochung in einem schicken Londoner Stadtteil, denn Livs Mutter stellt ihren Töchtern ihren neuen Freund Ernest samt Planänderung vor. In der Schule kommt Liv gar nicht umhin, die angesagtesten Jungs der Schule kennenzulernen, zu denen auch ihr neuer Fast-Stiefbruder Grayson gehört.

Eines Nachts träumt sie davon, durch eine Tür zu gehen und die Jungen auf einem Friedhof zu treffen, wo sie Zeugin eines schwarzmagischen Rituals wird. Merkwürdig ist nur, dass Arthur, Henry, Jasper und Grayson danach Dinge über sie wissen, die sie gar nicht wissen können. Dinge, die sie ihnen nie erzählen würde, aber im Traum schon mal ganz gern ausplaudert. Doch Liv wäre nicht Liv, wenn sie nicht herausfinden würde, was es mit den mysteriösen Traumtüren auf sich hat.


“Silber – Das erste Buch der Träume” ist ein richtiger Pageturner, dabei nicht nur spannend, sondern auch witzig und voller Charme.

Die Protagonistin Liv Silber, nach der die Trilogie benannt ist, ist sympathisch, klug und selbstbewusst. Mit ihrer spitzen Zunge und ihrer Art sich selbst auf die Schippe zu nehmen, bringt sie einen immer wieder zum Lachen. Auch der ständige Schlagabtausch mit ihren Mitschülern und der neuen Familie macht Spaß und ruft viele Momente zum Schmunzeln hervor. Liv und ihre Schwester Mia sind wahre Detektiv-Fans, Geheimnisse und Rätsel kommen ihnen gerade recht. Die häufigen Umzüge, die sie nirgends heimisch werden lassen haben, haben die beiden Schwestern fest zusammen geschweißt.

Der Schreibstil ist genauso, wie ich ihn von Kerstin Gier kenne und liebe, offen, frech und direkt, wobei ich dazu sagen muss, dass ich bisher nur ihre Frauenromane kenne. Die “Edelstein”-Trilogie subbt noch immer in meinem Regal – warum auch immer. Daher kann und will ich hier auch nicht vergleichen.
Kerstin Gier trifft mit ihren Protagonisten den Nerv von Teenagern, ihre Sorgen und Probleme (Jungs, nervige Eltern, Jungs, anstrengende Mitschüler und Jungs), dabei sprachlich herrlich locker und treffend und nie von oben herab. Die Charaktere sind zum Teil echte “Typen”, von denen sicher jeder ein paar kennt. Nur die Jungs aus der Blondinen-Boygroup konnte ich zwar charakterlich, aber optisch nicht wirklich unterscheiden. Vielleicht sollte ich mal im Spielzeugladen nach Rasierspaß-Ken Ausschau halten?

Die Idee, gemeinsam Träume erleben zu können, hat mir unheimlich gut gefallen und die schwarz-magisch, mysteriöse Komponente durchdringt das Buch ab und an mit ein wenig ernsteren, düsteren Momenten, so dass es trotz aller Angriffe auf die Lachmuskeln nicht ins Klamaukartige abfällt. Die Stimmung bei den Beschwörungen ist gut eingefangen, ebenso wie die Traumszenen, die ich ganz besonders mochte.

Die tolle Aufmachung des Buches habe ich ja eingangs schon erwähnt. Nicht nur das Cover ist sehr gelungen, auch der Inneneinband und die ersten Seiten gefallen mir ausnehmend gut. Aufgelockert wird das Buch neben den floralen Randzeichnungen auch durch die Blogeinträge der geheimnisvollen Secrecy, die auf ihrem Tittle-Tattle-Blog das Schulleben kommentiert und um einige Gerüchte (oder doch Wahrheiten?) bereichert. Bei Secrecy handelt es sich eindeutig um jemanden an der Schule, doch wer genau kann es sein? Eine Vermutung hätte ich ja, und es ist nicht dieselbe, die Detektivin Mia hat.
Ich bin sehr gespannt auf “Das zweite Buch der Träume”, das am 26. Juni 2014 erscheinen soll und freue mich auf ein erneutes witzig-leichtes Leseerlebnis.

Kleiner Nachtrag: Ich schenke Kerstin Gier und dem Verlag ein “ich” für Seite 278. Das fehlende Wort hat mich unversehens aus der Geschichte katapultiert, weil ich den Satz dreimal lesen musste. 🙂

© Tintenhain

5 Tintenfaesschen

Kerstin Gier: Silber – Das erste Buch der Träume

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (20. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841421059
ISBN-13: 978-3841421050
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 18,99€

Die Website zur Silber-Trilogie
Der Tittle-Tattle-Blog
Die Lesung mit Kerstin Gier in Braunschweig

Die Silber-Trilogie

  1. Das erste Buch der Träume
  2. Das zweite Buch der Träume (Rezension)
  3. Das dritte Buch der Träume (Rezension)

 

29 Kommentare

  1. Ganz tolle Rezi, seh ich nämlich ähnlich. Am besten ist sowieso Rasiermich-Ken xD
    ich hab ihn nach dem lesen auch gegoogelt..und den Blog aufgerufen.
    lg Aki

  2. Ich mochte ja schon die Edelsteintrilogie und bin schon sehr gespannt auf dieses Buch 🙂 Deine Rezension verspricht ja shconmal Gutes!

      1. Ja, manchmal ist es super praktisch, wenn man wartet bis alle Bücher einer Reihe da sind – dann muss man nicht so lang auf den Folgeband warten 😉 Viel Spaß mit der Edelstein-Trilogie, v.a. Rubinrot und Saphirblau waren wunderbar.

  3. Das gab’s bei Blogg dein Buch? Wahnsinn! Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mich auch beworben. Denn Deine Rezension unterfüttert die Leselust noch, die in mir aufkommt, wenn ich dieses hübsche Cover sehe und den Klappentext lese. Ich bin ja eigentlich so langsam etwas zu alt für Jugendbücher, aber wenn Kerstin Gier schreibt, dann werde ich immer neugierig, Alter hin oder her.
    LG, Katarina 🙂

    1. Ach, wenn es nach Lebensalter geht, bin ich auch zu alt dafür. Wichtig ist doch, was man gut findet und ich bin irgendwann auf den Trichter gekommen, dass Jugendfantasy viel fantasievoller ist als die klassische Fantasy. Und irgendwie bin ich dann bei den Jugendbüchern hängengeblieben, wohl vor allem, weil der Markt inzwischen von so vielen Autoren entdeckt wurde. Wenn ich mal überlege, wie die Jugendbuchabteilung vor 15 Jahren aussah und wie das heute ist: paradiesisch!

  4. Hi 🙂
    ich hoffe du hast nichts dagegen, dass deine Seite auf silber-trilogie.blogspot.de verlinkt wird 😉 Falls doch, sag mir einfach bescheid ;D
    LG,
    Yvonne

  5. Ich kenne das Problem. Ich habe beispielsweise “Herr der Ringe” seinerseits erst gelesen, als ich alle Teile vorliegen hatte. Dann aber in einem Rutsch ausgelesen. OK, Deine Buchvorstellung kann man jetzt nicht wirklich mit HDR vergleichen … fand Deinen Artikel aber sehr spanned zu lesen. Das Buch habe ich mir mal vorgemerkt …

  6. Pingback: Buch Rezension Blog | Nur das Beste aus der Bücherwelt
  7. OMG ich bin grade fertig geworden silber das erste Buch der träume zulesen und in bin mehr als begeistert ich muss teil 2lesen .die Geschichte von Henry und live und wie Grayson ist 😍der Hammer es ist so spannend einfach perfekt .Kerstin Gier hat mich schon bei der Edelstein Trilogie Rubinrot-smaragdgrün fasziniert aber silber hat mich aus den socken gehauen hoffe silber wird verfilmt

    1. Liebe Tugba,
      ich kann dich so gut verstehen. Genauso ging es mir auch! Grayson kann man mit jedem Band mehr lieben. 🙂
      Ich bin gespannt, wie dir die Fortsetzung gefällt!
      Liebe Grüße,
      Mona

  8. Liebe Kirsten Gier
    Ich habe dein buch gelesen und bin so fasziniert das ich ganicht mehr auf hören kann es zu lesen leider ist das Buch aber nach dem dritten Buch der Träume forbei ich finde hanry und liv am cool sten😂😁😁

  9. OMG dein artikel ist mega ich hab zwar schon alle drei Bücker der Trilogie gelesen und bin dabei sie nochmal zu lesen, ich konnt mit dem lesen gar net mehr aufhören nicht nur weil sie echt spannende Sieten hatten sondern auch weil ich mich ab und an echt kaputt gelacht hab und das Buch einfach genau nach meinem Geschmack ist, das was du geschrieben hast da stimme ich dem meisten dir zu aber ist ja normal da es meinungsverschiedenheiten gibt.
    LG Sophie
    PS:kannst du mir Bücher emphelen

    1. Hallo liebe Sophie,

      wenn Du witzige Romane magst, schau mal bei Sonja Kaiblinger, zum Beispiel die “Verliebt in Serie”-Reihe oder die Zimt-Trilogie von Dagmar Bach. Einen tollen Humor haben auch Rose Snow/Anna Pfeffer. Ich verlinke dir hier mal “Für dich soll’s tausend Tode regnen“, es gibt aber auch aktuell eine Fantasy-Trilogie von den beiden bei Ravensburger (Ein Augenblick für immer) – hab ich aber nicht gelesen.
      Ansonsten kannst du auch einfach auf dem Blog ins Suchfeld (oben rechts) “Jugendbuch Rezension” eingeben, da solltest du eine Menge Tipps bekommen. 😉
      Hab lieben Dank für deine Kommentare!

      Liebe Grüße,
      Mona

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