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Vera Buck: Das Baumhaus [Rezension]

Cover Vera Buck: Das Baumhaus
Cover © Rowohlt Verlag

Als Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ins schwedische Västernorrland fahren, erwarten sie einen idyllischen Urlaub. Doch bereits bei ihrer Ankunft spüren sie, dass die verlassene Ferienhütte etwas Bedrohliches umgibt. Der Eindruck bestätigt sich, als im angrenzenden Wald ein jahrzehntealtes Kinderskelett gefunden wird. Dann verschwindet Fynn. Während seine Eltern sich in ihrer eigenen Schuld verstricken, kommt die Ermittlerin Rosa Lundqvist in den Tiefen des Waldes einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Denn sie hat allen anderen etwas voraus: ein außergewöhnliches Gespür für den Tod. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fynns Verschwinden und dem toten Kind? Und was hat es mit dem längst verfallenen Baumhaus in der alten Esche auf sich? Ein Baumhaus, in dem noch immer jemand zu wohnen scheint… (Inhaltsangabe © Rowohlt Verlag)

Eigentlich würde mich der Klappentext abschrecken, da ich echt ein Weichei bin, wenn es um verschwundene Kinder geht. Allerdings habe ich den Klappentext gar nicht gelesen, sondern gleich zugegriffen, als ich sah, dass es einen neuen Thriller von Vera Buck gibt. Ihr Buch “Wolfskinder” gehörte im letzten Jahr eindeutig zu meinen besten Büchern.

Ich war sofort von der Geschichte gefesselt, auch wenn der Prolog mich zweifeln ließ, ob das Buch für mich geeignet sei. Doch als dann Henrik und Nora mit ihrem Sohn Fynn in ihrem Sommerhäuschen in Schweden ankommen, habe ich mich in die Geschichte einsaugen lassen. Die Story um das geheimnisvolle Baumhaus in den dichten Wäldern Schwedens wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Besonders spannend ist dabei die Stimme von Marla, die als kleines Kind entführt wurde. Ganz anders stellt sich die Perspektive von Rosa dar, die ein morbides Spezialinteresse an Verwesung und deren Auswirkung auf die Flora des Waldes hat. Nur leider muss sie sich um ihren pflegebedürftigen Bruder kümmern, statt sich ihrer Studien widmen zu können, die in den Augen des strengen Vaters ohnehin unsinnig und vor allem nicht allgemein akzeptabel sind.

Vom Stil her ist “Das Baumhaus” dem vorherigen Thriller “Wolfskinder” ähnlich angelegt. Verschiedene Perspektiven, eine davon beim Opfer und einem Täter, auf den man so ohne Weiteres nicht kommen wird. Allerdings gab es dieses Mal weniger Perspektiven, was es erleichterte, den Protagonisten zu folgen.

Vera Buck hat wieder einmal interessante Charaktere geschaffen und sie spielt mit geschickten Wendungen, durch die der Leser auf die falsche Fährte gelockt werden soll. Die dichte Atmosphäre, die einem manchmal regelrecht den Atem raubt, zieht sich durchs ganze Buch und verwandelt “Das Baumhaus” in einen regelrechten Pageturner. Tatsächlich hatte ich gegen Ende fast Panik, als mein E-Book-Reader meldete, dass der Akkustand niedrig sei. Niemals hätte ich bei dem rasanten Showdown eine Ladepause einlegen mögen!

Für mich hat “Das Baumhaus” die Messlatte in puncto Spannung ziemlich weit nach oben gelegt und es wird schwer werden, so bald wieder einen Thriller zu finden, der hier mithalten kann.

© Tintenhain


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Einzelband
Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt (14. Mai 2024)
ISBN-10: 3499009714
ISBN-13‏:978-3499009716
Preis: € 17,00 [D]
auch als e-Book
Rezensionsexemplar
Cover Vera Buck: Das Baumhaus
Cover © Rowohlt Verlag

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