Neu im Bücherregal #80
Es ist mal wieder Zeit für einen Blick ins Regal. Auch im letzten Monat haben einige neue Bücher ihren Weg in den Tintenhain gefunden, zum Teil sind sie sogar schon gelesen. Dieses Mal sind etliche Jugendbücher dabei, woran die Buchhandlung Graff nicht ganz unschuldig ist.
“Das Netz” – Lilja Sigurðardóttir
– Rezension –
Das war ein absoluter Spontankauf nach einem Besuch auf dem Blog Herzensbücher, wo Vera das Buch als Neuerscheinung präsentierte. Aber Vorsicht, man darf da eigentlich nicht gucken!
Wer ist die attraktive Frau, die regelmäßig den Zoll am Flughafen von Reykjavík passiert? Je aufmerksamer der Zollbeamte Bragi sie beobachtet, desto sicherer ist er sich: Diese Frau hat etwas zu verbergen.
Die junge Mutter Sonja hat bei einer schmutzigen Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn verloren. Sie setzt alles daran, ihn zurückzubekommen, kann sich aber nicht mal einen Anwalt leisten. Verzweifelt lässt sie sich darauf ein, Kokain nach Island zu schmuggeln. Nur ein paarmal, sagt sie sich.
Agla, einst eine hochrangige Bankerin, hat ganz andere Probleme: Sie muss sich nach dem isländischen Finanzcrash unbequeme Fragen zu ihrer Rolle in einigen dubiosen Deals gefallen lassen. Kein Grund, nervös zu werden – denkt sie.
Als sich Bragis, Sonjas und Aglas Wege kreuzen, entspinnt sich ein komplexes Netz der Kriminalität. Und bei jedem Versuch, sich daraus zu befreien, verstricken sie sich nur noch tiefer …
(Inhaltsangabe © Dumont Verlag)
“Das Haus am Ende des Fjords” – Kiri Johansson
Von Kiri Johansson habe ich bereits im letzten Jahr “Islandsommer” gelesen, was mir sehr gefallen hat. Darum freue ich mich jetzt auch auf diesen Roman und lasse mich in ein etwas friedlicheres Island als bei “Das Netz” entführen.
Mit ihrem Bed & Breakfast und dem kleinen Café in den malerischen Westfjorden Islands hat sich Isving ihren Lebenstraum erfüllt. Doch dann erhält sie eine niederschmetternde Diagnose und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Da steht eines Tages der attraktive Thór vor ihrer Tür. Nach Jahren, in denen er mit seiner Band Konzerte überall auf der Welt gespielt hat, sucht der Komponist in der Abgeschiedenheit und der rauen Natur seiner Heimat nach neuer Inspiration für seine Musik. Die schüchterne Isving, die nichts von seinem internationalen Ruhm ahnt, erobert mit ihrem Gefühl für Melodien und Texte sein Herz im Sturm. Doch wird ihre Liebe auch die Wahrheit über ihre Krankheit verkraften? (Inhaltsangabe © Heyne Verlag)
“Der falsche Karl Valentin” – Martin Meyer
Karl Valentin? Ja, schon mal gehört. Aber wer ist Liesl Karlstadt? Hier habe ich wohl eine Bildungslücke zu schließen, die bei waschechten Münchnern wohl gar nicht erst entsteht. Ich habe ein wenig zu den beiden Münchner Originalen recherchiert und dann richtig Lust auf das Buch von Martin Meyer bekommen.
München 1926. Der erfolgreiche Komiker und Sprachakrobat Karl Valentin erhält ein lukratives Angebot aus den USA – für zwei Jahre Bühne und Film. Fast zeitgleich taucht ein dreister Doppelgänger in München auf, ebenfalls aus Amerika. Zum heiligen Plagiarius, steckt dahinter etwa ein abgezirkeltes Komplott? Valentin wird in seinen Grundfesten erschüttert. Er kämpft mit sich und seinen Ängsten und fürchtet um seine Originalität und Identität. Wird es ihm gelingen, den Konkurrenten zu stoppen? (Inhaltsangabe © Gmeiner Verlag)
“Nach vorn, nach Süden” – Sarah Jäger
– Rezension –
Es gibt so Bücher, die finden einen. Dieses hier hätte ich im Laden wohl nicht weiter beachtet, aber ein Post der Jugendbuchautorin Kathrin Schrocke machte mich auf Instagram darauf aufmerksam. Die Buchhändlerin fand es toll – und ich auch. Dabei mag ich Roadtrips gar nicht.
Auf dem Hinterhof des Penny-Marktes bekommt man seinen Namen, ob man will oder nicht. Wenn man Glück hat, wird man mit einem «unser» geadelt, so wie unser Pavel. Oder man hat Pech. So wie Entenarsch. Sie hat ihren Namen von Jo, der seit Monaten verschwunden ist. Die Suche nach ihm entwickelt sich zu einem wilden Sommertrip durch brüllend heiße Julitage. Ohne Plan, ohne Klimaanlage, immer weiter nach Süden. (Inhaltsangabe © Rowohlt Verlag)
“Weltverbessern für Anfänger” – Stepha Quitterer
Das hier hat mir die Buchhändlerin einfach gleich mitempfohlen, weil ich ihr erzählt habe, dass ich bei “Immer kommt mir das Leben dazwischen” von Kathrin Schrocke so sehr lachen musste, dass meine Tochter davon immerzu aufwachte. Dieses hier soll auch sehr lustig sein.
An Minnas Schule wird ein Wettbewerb ausgeschrieben: Weltverbessern für Anfänger. Echt jetzt?! Immerhin, der Klasse, in der man sich am meisten engagiert, winkt eine Fahrt nach Tallinn. Minna lässt das erst mal kalt. Bis ihre Oma ins Pflegeheim kommt und glasklar wird, welchem Bereich des täglichen Lebens man eine deutliche Verbesserung verpassen könnte. Also organisiert Minna kurzerhand einen Pflegeheimbesuchsdienst. Keine leichte Aufgabe in einer Klasse, die selbst der Schulpsychologe meidet. Rumgezicke, Liebeskummer, Lehrergenerve und getrennte Eltern tun ihr Übriges. Was nach einigen Anlaufschwierigkeiten dann passiert, übersteigt allerdings nicht nur Minnas Vorstellungsvermögen… (Inhaltsangabe © Gerstenberg Verlag)
“Kurve kriegen” – Feldhaus
Und noch so eine Buchempfehlung einer Jugendbuchautorin. Dieses Mal von Antje Wagner, die (unter Pseudonym versteht sich) eine kleine Rolle in dem Buch hat! Und ja, es ist schon wieder ein Roadtrip.
»Frage an dich: Hast du schon mal versucht, einen Wolf zu kidnappen? Falls ja, frage ich jetzt mal nicht weiter, warum. Weil Wölfe kidnappen, ist schon irgendwie krass. Da muss man schon verdammt gute Gründe haben … sonst macht man sowas nicht.« Zufällig zusammengewürfelt sind da fünf Leute mit dem Campingbulli Richtung Süden unterwegs. Auf der Suche nach einem vernünftigen Ort für einen geklauten Wolf. Was sie finden, ist für alle überraschend, weil stand so auch gar nicht auf dem Zettel! (Inhaltsangabe © dtv Verlag)
“Glück und wieder” – Dagmar Bach
Das ist mal wieder ein Buch, auf das ich schon lange warte: der zweite Teil der Glücksreihe von Dagmar Bach. Ich bin schon gespannt, nur brauche ich vorher noch mal einen Moment, um mich zu erinnern, was im ersten Teil passiert ist. Es ist schon viel zu lange her, dass ich “Glück und los!” gelesen habe.
Lina kann es immer noch nicht glauben: Sie ist tatsächlich eine echte Fee, und sie kann Wünsche erfüllen! Nur – warum funktioniert es dann manchmal nicht? Warum scheint sie manchen Menschen die falschen Wünsche zu erfüllen und damit alles schrecklich kompliziert zu machen? Noch dazu wird das Zusammenleben innerhalb der frisch zusammengewürfelten Patchworkfamilie auf einige harte Proben gestellt, neue Nachbarn bringen den Hausfrieden durcheinander, und sowieso ist Lina bis über beide Ohren so verliebt, dass es ihr schwerfällt, in dem ganzen Chaos einen klaren Kopf zu bewahren. Doch den hätte sie dringend nötig. Denn offenbar weiß irgendjemand über ihre magische Fähigkeit ganz genau Bescheid. Und der – oder die? – führt nichts Gutes im Schilde… (Inhaltsangabe © Fischer Verlage)
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