Tintenhain – Der Buchblog

Sara B. Elfgren, Mats Strandberg: Feuer (2) [Rezension]

Sehnsüchtig erwartet erschien im Februar der zweite Teil der Engelsfors-Trilogie von Elfgren und Strandberg. Bereits der erste Band “Zirkel” löste bei mir Begeisterung aus und weckte große Erwartungen.
 
Cover
Sie sind nur noch zu fünft. Minoo, Ida, Vanessa, Linnéa und Anna-Karin finden sich widerstrebend mit ihrer Rolle als Auserwählte ab und beschließen, gemeinsam gegen die unfassbare Bedrohung vorzugehen, die von der Kleinstadt Engelsfors Besitz ergreift. Schnell erstarkt die dunkle Macht und die Auserwählten müssen erkennen, dass sie beharrlich und unbarmherzig vorgeht. Eine mitreißende Bürgerbewegung, die ihre Mitglieder in den Bann zieht, macht von sich reden und es gibt mysteriöse Todesfälle. Doch statt Hilfe bei ihrer Aufgabe zu bekommen, stellt der Magische Rat sich gegen die Auserwählten, allein bedacht auf Machterhalt  und Kontrolle.
 
Der Einstieg in „Feuer“ gelingt auch nach einer Pause von fast einem Jahr sehr gut. Die wechselnden Erzählperspektiven ermöglichen es dem Leser, die Figuren hautnah zu erfahren, und in kleinen Nebenbemerkungen werden die Ereignisse des ersten Bandes wieder ins Gedächtnis gerufen. Hilfreich war hierbei auch eine Werbekarte des Verlages, die ich von einer Freundin bekam, in der die Hauptfiguren noch einmal vorgestellt wurden.
Die nahende Apokalypse spielt in diesem Band eine größere Rolle und zwingt die Mädchen auch dazu, einander mehr zu vertrauen. Nicht ganz einfach, wenn Täter und Opfer zusammenarbeiten sollen oder die Gefühle füreinander ihr Eigenleben entwickeln. Misstrauen, Eifersucht, Vorsicht , zuweilen sogar Angst drängen sich immer wieder zwischen die Mädchen. Dabei hätten sie eigentlich bereits mit ihren familiären Problemen genug zu tun.
Wie auch schon bei „Zirkel“ liegt der Schwerpunkt in der Charakterisierung der Protagonistinnen, ihrer Lebensumstände und ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung. Durch die wechselnden Erzählperspektiven wird immer wieder deutlich, wie sehr sich Fremd- und Selbstwahrnehmung unterscheiden, wie scheinbar beiläufiges Verhalten sich bei anderen auswirken kann und wie unverstanden und auch allein gelassen sich Heranwachsende fühlen können.
Doch auch die Nebenfiguren sind authentisch und gut ausgearbeitet, verankern die Geschichte in der Stadt und sorgen für die notwendige Dynamik. Die intensive Beschäftigung mit den Hauptcharakteren lässt die Handlung zunächst nur langsam vorankommen, auch wenn durch die schnellen Wechsel der Perspektiven ein Sog entsteht, dem sich der Leser kaum entziehen kann. Doch immer mehr kleine Anzeichen und Ereignisse zeigen, dass das Böse auf dem Vormarsch ist, die Auserwählten jedoch ebenfalls an Macht und Wissen gewinnen. Vor allem im letzten Drittel nimmt der Roman deutlich an Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich und münden in einen dramatischen Höhepunkt.
Mit „Feuer“ gelingt Elfgren und Strandberg eine wunderbare Fortsetzung, die auf jeden Fall halten kann, was der erste Band verspricht. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite lesenswert und birgt eine bestechende Mischung aus Mystik, Magie und kleinstädtischem Teenagerleben.
Ich freue mich auf den nächsten Teil und bin ganz optimistisch auch, in „Schlüssel“ wieder einen leichten Einstieg zu finden, der dritte Teil, der im März 2014 erscheinen soll.
© Tintenelfe
5 Faesschen

Sara B. Elfgren, Mats Strandberg: Feuer

Gebundene Ausgabe: 727 SeitenCover
Verlag: Dressler (1. Februar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3791528556
ISBN-13: 978-3791528557
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Eld

Engelsfors-Trilogie

1. Zirkel (2012)
2. Feuer (2013)
3. Schlüssel (März 2013)

Danke an Katja, die wieder eine tolle Leserunde bei Lovelybooks organisiert hat und dem Dressler-Verlag, der für die Leserunde etliche Rezensionsexemplare bereitgestellt hat.
Logo Dressler

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