Harlan Coben: Kein Friede den Toten [Rezension]
Matt Hunter ist zwanzig, als sein Leben in Trümmern liegt: Ohne es zu wollen, hat er einen Menschen getötet. Neun Jahre später will Matt nur noch an die Zukunft denken, die gemeinsame Zukunft mit seiner Frau Olivia und dem Kind, das sie erwarten. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse. Matt erhält eine mysteriöse Videobotschaft, die Olivia mit einem andern Mann zeigt, und die Polizei steht vor Matts Tür: Ein Fremder, der Matt offenbar beschattet hatte, wurde ermordet… (Inhaltsangabe © Goldmann Verlag)
Der 20jährige Matt Hunter steht mitten im Studium, als ihm ein Streit unter Studenten zum Verhängnis wird. Im Handgemenge tötet er einen der Streitenden. Ein Unfall mit gravierenden Folgen, denn Matt wird für einige Jahre ins Gefängnis gehen. Neun Jahre später hat Matt sein Leben wieder halbwegs auf Reihe. Mit seiner Frau Olivia, die ein Kind erwartet, will er sich ein Haus in seiner alten Wohngegend kaufen. In der Anwaltskanzlei seines Bruders arbeitet er zwar aufgrund der Vorstrafe nicht als Anwalt, hat aber einen gut bezahlten Job.
Doch dann erhält Matt eine Videonachricht von Olivia, die sie mit einem anderen Mann zeigt. Matt stellt fest, dass er beschattet wird und in einem Kloster wird eine Nonne tot aufgefunden. Diese hat vorher mit Matts Schwägerin telefoniert, behauptet aber, sie nicht zu kennen. Matt setzt alles daran herauszufinden, welche Schatten der Vergangenheit sich in sein Leben drängen und alles zu zerstören drohen.
“Kein Friede den Toten” läuft derzeit als Miniserie auf Netflix und als ich feststellte, dass ich den Roman noch nicht kenne, musste der natürlich vorher gelesen werden. Wie immer hat mich Harlan Coben mit seinem Szenario sofort fesseln können und auch diesen Thriller habe ich begeistert und mit fliegenden Seiten gelesen. Zwei Handlungsstränge wechseln sich ab und konkurrieren dabei um Spannung. Einerseits begleiten wir Matt, der verzweifelt versucht, zu verstehen, was vor sich geht und das Leben seiner Familie zu retten. Andererseits treffen wir auch auf die Polizistin Loren Muse, die dem einen oder anderen Coben-Leser vielleicht bekannt vorkommt und die dem Mord um eine Nonne nachspürt. Natürlich ist schnell klar, dass alles zusammenhängen muss, doch das Netz aus Intrigen, Machtspielchen und skrupellosem Vorgehen wird so schnell nicht entwirrt.
Harlan Coben ist ein Meister der Plottwists und natürlich geizt er auch in “Kein Friede den Toten” nicht damit. Manche Zusammenhänge sind relativ schnell klar, aber es bleiben immer noch genug Geheimnisse, um die Spannung hoch zu halten. Auch die Figuren sind gut ausgearbeitet und die meisten tragen ein Geheimnis mit sich, das es zu ergründen gilt. Mir hat das Buch von Anfang bis Ende richtig gut gefallen und es hat sich sehr schnell zum regelrechten Pageturner entwickelt. Harlan Coben beschäftigt sich dabei auf verschiedene Arten mit dem Thema von Schuld und Sühne. Auch die Frage, wie das Leben mit einem Impuls, einem Zufall oder einem Unglück in eine gänzlich neue Richtung gehen kann. Wie viel davon haben wir selbst in der Hand?
Mir hat das Buch jedenfalls richtig Lust auf die Serie gemacht, meist werden Bücher in Miniserien ja ganz gut umgesetzt. Allerdings ist die Netflix-Serie eine spanische Produktion, so dass Namen und Orte angepasst wurden, was möglicherweise verwirrend ist.
© Tintenhain
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Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (11. September 2006)
Originaltitel: The Innocent (2005)
Übersetzung aus dem Amerikanischen:
ISBN-10: 344246160X
ISBN-13: 978-3442461608
Preis: € 9,99 [D]
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