Jana Lukas: Die Mühlenschwestern – Die Hoffnung wird dich finden [Rezension]
Schon als kleines Mädchen hat Rosa ihre Zeit am liebsten mit ihren Schwestern Hannah und Antonia in der alten Mühle am Sternsee verbracht. Jetzt, mit Anfang Dreißig, betreibt sie die Mühle mit ihrer Tante Lou – und könnte glücklicher nicht sein. Wenn da nicht ihr Freund Julian wäre… Als Rosa erfährt, dass er eine Affäre hat, setzt sie ihn kurzerhand vor die Tür. Doch wenig später taucht Julians attraktiver Bruder David im Mühlenladen auf und wirbelt ihr Leben kräftig durcheinander. Was Rosa jedoch nicht ahnt: David spielt nicht mit offenen Karten. (Inhaltsangabe © Heyne)
Plötzlich reden in Sternmoos, einem kleinen Dorf im Berchtesgadener Land, alle über die schöne Müllerin. Es kommen Touristen und alle wollen die Mühle besuchen, die von Louisa und ihrer hübschen Nichte Rosa betrieben wird. Rosa freut sich, dass das Geschäft endlich richtig gut läuft und die Waren aus dem kleinen Hofladen verkaufen sich wie geschnitten Brot. Sogar in eine Fernsehshow wird Rosa eingeladen, doch hier erlebt sie ihr blaues Wunder. Der Bruder ihres Freundes Julian hat offensichtlich einen Roman geschrieben, in dem Rosa als Vorbild für die biedere, langweilige “Schöne Müllerin” dient, die alles daran setzt, in den Hafen der Ehe einzulaufen. Rosa ist entsetzt und fühlt sich verraten, von Julian und von seinem schriftstellerisch tätigen Bruder David, von dessen Existenz sie bisher nichts ahnte. Doch nicht nur das, David enthüllt in seinem Buch auch, dass Julian ein notorischer Fremdgänger ist. Zeit für Rosa, den Windhund vor die Tür zu setzen. Kurze Zeit später taucht David auf, um die Sachen seines Bruders zu holen und um sich davon zu überzeugen, ob Rosa wirklich dem Typ der Müllerin in seinem Buch entspricht. So sicher ist er sich da nämlich nicht mehr. Nur hätte er das nicht lieber vorher machen sollen?
Auch die Geschichte von Rosa beginnt mit einem großen Knall. Doch es wäre kein Roman von Jana Lukas, wenn sich am Ende nicht alles zum Guten wenden würde. Das ist klar wie Kloßbrühe und doch ist der Weg dahin wie immer unglaublich romantisch und herzergreifend. Mir hat es jedenfalls wieder richtig viel Spaß gemacht, mich nach Sternmoos entführen zu lassen und dort alte Bekannte wiederzutreffen.
Rosa ist eine toughe Geschäftsfrau, die zwar gern Dirndl und Flechtfrisuren trägt, aber ansonsten gar nicht dem Klischee entspricht, dass sich bei diesem Anblick vielleicht aufdrängen mag und das David Kaltenbach in seinem Buch verwurstet. Entsprechend stößt er auf Widerstand bei Rosas Familie, in der alle zusammen halten. Na ja, bis auf Louisa und ihre Schwester Rena, die Mutter der drei Mühlenschwestern. Hier ist nun endlich der große Knall zu erwarten, der sich mit der Ankunft von Michael Brandner ankündigte. Diese Rahmenhandlung um die beiden älteren Frauen gefällt mir richtig gut und hier kann ich auch noch mehr mitfiebern als bei den einzelnen Schwesterngeschichten.
Jana Lukas schafft mit ihrem Roman wieder einmal eine richtige Wohlfühlatmosphäre und eine kleine Auszeit vom Alltag. Mit ihren liebevoll gezeichneten Figuren, den einfühlsamen Beschreibungen der Sorgen und Probleme, die sie haben und der stilvollen, romantisch verklärten Umgebung berührt sie mein Herz und lässt mich selig aufseufzen. Da kann man eigentlich nur noch ungeduldig auf das Erscheinen des dritten Bandes im Herbst warten.
© Tintenhain
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Die Mühlenschwestern-Trilogie
1. Die Liebe kennt den Weg zurück
2. Die Hoffnung wird dich finden
3. Das Glück wartet auf dich (9. November)
Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (13. Juli 2020)
ISBN-10: 3453424263
ISBN-13: 978-3453424265
Preis: € 10,99 [D]
Rezensionsexemplar
Hallo und guten Tag Mona,
ein nett verpackte Heimat-und Liebesroman, wie mir scheint oder?
Und zu dem eine Geschichte in der Geschichte wie interessant oder?
LG..Karin…
Ja, dieses Buch habe ich gesehen und fand das Cover schon richtig schön! Tatsächlich konnte der Klappentext mich nicht so vom Hocker reißen – ich stehe einfach nicht auf diese ländlichen Gute-Laune-Stories… Aber das sind halt wie immer nur Vorurteile, denn tatsächlich kenne ich diese Autorin noch gar nicht!
Viele Grüße, Nora