Tintenhain – Der Buchblog

Büchersendung wird zum 01.07.2019 erneut teurer

buechersendungEs ist noch nicht ganz ein Jahr her, dass ich das letzte Mal von einer Preiserhöhung für Büchersendungen berichtet habe. Der Abstand zuvor belief sich immerhin auf 5 Jahre.

Die deutsche Post wird zum 01. Juli 2019 die beiden Produkte Warensendung und Büchersendung zusammen fassen. Die Preissteigerung sieht dann wie folgt aus:

bis 30.06.2019 ab 01.07.2019
Bücher- und Warensendung bis 500 Gramm 1,20€ 1,90€
Bücher- und Warensendung bis 1000 Gramm 1,70€ 2,20€

Quelle: Deutsche Post

Es handelt sich dieses Mal um eine vergleichsweise sehr hohe Steigerung. Bei den leichteren Sendungen um fast 60%, bei den schwereren um fast 30%. Ob eine derartige Preiserhöhung angemessen ist, darüber mag man streiten. Mehr als ärgerlich finde ich jedoch, dass sich die Maße für Büchersendungen reduzieren. Ist jetzt noch eine Höhe bis 15 cm möglich, werden es ab dem 1. Juli nur noch 5cm sein. Auch die Breite reduziert sich um 5cm auf 25cm. Da wird man die meisten Hardcover nur noch als Päckchen versenden können.

Die preisreduzierte Büchersendung gibt es seit 01. Juli 1952, als man probeweise dazu überging, jede Büchersendung als „Drucksache zu ermäßigter Gebühr“ zu behandeln. Mit der Begründung, die Bildung der Bevölkerung mit dem Kulturgut Buch zu fördern, hat diese Regelung seitdem Bestand und Büchersendungen werden staatlich subventioniert. (Quelle: Wikipedia)

Mit der Zusammenlegung von Büchersendung und Warensendung kann ich das allerdings kaum noch nachvollziehen. Heißt das, das auch Warensendungen jetzt ein Kulturgut sind? Was wird denn da nun subventioniert und mit welcher Begründung legt man die beiden Warengruppen zusammen?

Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das zukünftig mit Gewinnspielen, vor allem dem Literaturquiz, handhaben werde. Hardcover zu versenden, werde ich mir in dem Umfang wohl nicht mehr leisten können. Aber erst einmal wird es das Thriller-Wochenende geben und das liegt an Pfingsten noch vor dem 1. Juli. 😉

Edit am 27.06.2019
Laut Buchreport und Börsenblatt wird die Erhöhung der Preise für Büchersendungen nun vorerst bis Jahresende ausgesetzt. Grund ist der Protest der kleinen und mittelgroßen Buchläden und Verlage, die sich im Hinblick auf Versandhändler wie zum Beispiel Amazon stark benachteiligt sehen.
Es gibt derzeit auch eine Petition der Plattform booklooker, die sich gegen die Erhöhung der Portokosten und Verkleinerung der Maße für Büchersendungen ausspricht.

© Tintenhain

 

17 Kommentare

  1. Ich finde die Preissteigerung auch heftig. Bei Standardbriefen ging es ja gefühlt auch Jahr für Jahr hoch. Bald sollen sie 90 Cent kosten. Da schreibt dann wirklich niemand mehr Briefe, sondern nur noch E-Mails. Wirklich schade.
    Bei den Büchern finde ich das auch ganz schön krass, schließlich werden Bücher ja auch immer teurer. Das können sich dann wirklich bald nur noch (wieder) Menschen mit viel Geld leisten.

  2. Das ist ja blöd. Hab erst gestern rumrecherchiert, weil ich meine alten Bücher auf Amazon verkaufen will. Muss ich zum Glück vor diesem Datum machen. 😀

  3. Das zeigt mal wieder, dass es die richtige Entscheidung war, nicht mehr nach Deutschland zu versenden bzw. mir für meine Bücher Partnerschaften zu suchen, die den Versand übernehmen. Für Privatpersonen und Kleinstunternehmen wird es immer schwieriger :/

  4. Unverschämt! Die Preissteigerung bei den kleinen Sendungen finde ich wirklich heftig. Ich bin relativ viel bei Tauschticket unterwegs, da wird sich dann wohl einiges tun und niemand wird mehr für wenige Tickets ein Hardcover oder ein dickes Taschenbuch hergeben, wenn man dafür jedes Mal ein Paket versenden muss. Wenn man dann künftig 3-5€ Porto für ein dickeres Buch zahlen muss, kann man es auch gleich neu kaufen oder eben gebraucht bei den üblichen Verdächtigen. Do not like!

  5. Huhu,

    vor allem begreife ich das mit der Zusammenlegung von Buch- und Warensendungen nicht, weil – zumindest auf der Infoseite der Post dazu – das nur für Drucksachen gilt. Bisher galten Warensendungen aber für jede Art Ware.
    Heißt, jetzt dürfen es nur noch Zeitschriften, Broschüren und Bücher sein, die meisten Zeitschriften und Bücher passen jedoch nicht mehr rein? Das ist mal DERMASSEN mit dem Hintern nachgedacht, das glaubt man kaum.

    Aber für mich ist ganz klar, dass ich Privat(ver)käufe so jetzt nur noch auf Flohmärkten tätigen werde. Ganz ehrlich, wenn man aufs Porto noch 9 Cent drauflegt kriegt man für viele Bücher, die ich lese, schon das Ebook. Da lohnt sich das Versenden von Büchern einfach nicht mehr. (Auch wenn das heißt, das Ebooks im Schnitt zu billig sind, ja.)

    Bei Verkäufen an Rebuy zahlt ja zum Glück die Firma. Aber mal schauen, wie viele Buchhandlungen jetzt noch kostenlose Lieferung als Service anbieten. Begeistern tut mich das jedenfalls ganz und gar nicht.

    LG
    Taaya

  6. Hi Mona!

    Vielen Dank für die Info! Die Preiserhöhung wusste ich schon, aber das reduzieren von der Größe?! Auf 5 cm Höhe??? Da kann man ja nicht mal ein dickes Taschenbuch versenden, da ist ja die Hälfte schon der gepolsterte Umschlag! Das finde ich schon ganz schön frech muss ich sagen 🙁

    Liebste Grüße, Aleshanee

  7. Wow, wie heftig! 5 cm, das ist ja wohl ein schlechter Scherz!!
    Gut, zumindest TB bis 500 g könnte man als Großbrief für 1,75€ schicken. Aber Maxibrief kostet dann 3,15€. (https://www.paketda.de/news-briefporto-2019.html) Absolut unverschämt.
    Ich mache ja viel auf Tauschticket, aber für die Preise – nö. Da schenk ich die Rezensionsexemplare, die ich nicht mehr brauche, lieber Freunden oder der Bücherei.
    Das ärgert mich gerade richtig!

    LG
    Petrissa

    1. Geht auch nicht mehr. Es dürfen seit dem 1.1.19 keine Bücher mehr per Brief verschickt werden. Werde national, noch international.

  8. Hallo Mona,
    Das sind echt schlechte Nachrichten. So lohnt sich für mich Tauschticket kaum noch.
    Ich werde mal bei anderen Postzustellern nachsehen, ob es da vielleicht eine Alternative gibt.
    Aber vielen Dank für die Info.
    Liebe Grüße
    Silvia

  9. Dass das Porto erhöht wird, war zu erwarten, aber die Änderung der Größen ist echt heftig.

    Ich musste dieses Jahr schon Bücher ins Ausland versenden. Schlussendlich wäre es fast billiger gekommen, die ein neues Buch über Amazon ausliefern zu lassen.

  10. Hallo Mona,
    dieses Thema ist wirklich ärgerlich. Nicht nur, dass die Preissteigerung exterm ist, auch das mit der Höhenreduzierung ist kaum noch machbar. Ich bspw. tausche sehr viel über Tauschticket, viele der Bücher kann ich dann aber nicht mehr als Büchersendung versenden, schon allein aus Höhengründen. Also muss ich mir wohl überlegen, was ich mit den aussortierten Büchern zukünftig mache.
    Liebe Grüße, Ela

  11. 5 cm? Das ist ja wohl ein schlechter Witz – dann können sie es eigentlich in Taschenbuchsendung umbenennen. Vielen Dank für die Info, das bestärkt mich darin meine Bücher weiterhin mit anderen Unternehmen, zB Pin, zu versenden.

  12. Bei der Preisentwicklung muss sich die Post schon fragen lassen, ob sie überhaupt noch Interesse an privat versendeten Büchern hat. Ich werde jetzt wohl noch schnell einen letzten Büchertrödel online durchführen und dann in der Zukunft davon absehen. Der Aufwand steht ja schon jetzt bei den meisten Büchern in keinen Verhältnis und nach der Preiserhöhung dann gar nicht mehr. Ungeschickt von mir nur, dass ich mal vor Ewigkeiten sehr viele Umschläge gekauft habe und die bisher kaum aufgebraucht habe XD

    Viele Grüße
    Elena

    1. Ich habe vor kurzem erst Musterbeutelklammern gekauft – die werden wohl auch bis in alle Ewigkeit auf ihre Verwendung warten. Dass die Post kein Interesse an dem Produkt Büchersendung hat, davon gehe ich mal ganz stark aus.

      Liebe Grüße,
      Mona

  13. Die Post nutzt ihre Monopolstellung mal wieder gnadenlos aus! Man hat gemerkt, dass sich mit Büchersendungen viel Geld verdienen lässt, deshalb wurde da mal wieder kräftig erhöht. Aber nicht nur Briefe, auch Pakete wurde kräftig teurer.
    Schade dass die Konkurrenz keinen Brief-/Warensendungsbereich im Programm hat.

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