Tintenhain – Der Buchblog

ValentinsMatinee mit Nina George, Kristina Steffan und Jeanine Krock [Lesung]

KarteValentinstag – wenn ich ehrlich sein soll, eigentlich mache ich mir nichts daraus und eine Aktion wie die an diesem Wochenende stattgefundenen #Herzenstage überfordert mich (vor allem zeitlich) komplett. Aber eine ValentinsMatinee? Eine Lesung mitten am Tag? Ich fand, das könnte das perfekte Valentinsgeschenk meines Mannes an mich sein.
So ging ich also mit meiner Freundin Elke vom Bücherstammtisch zu einer Veranstaltung der besonderen Art. Das Raabe-Literaturhaus hatte in den Roten Saal im Schloss eingeladen, und die drei DeLiA-Autorinnen Nina George, Kristina Steffan aka Kristina Günak sowie Jeanine Krock, die gleichzeitig die Moderation übernahm, präsentierten im Rahmen der DeLiA-Liebesromantage Ausschnitte aus ihren Büchern und plauderten über die Liebe.
 
ValentinsMatinee2016
Im schummrigen Roten Saal konnte man glatt vergessen, dass es erst 11 Uhr morgens war. Es waren vor allem Frauen gekommen, aber es gab auch vier Quotenmänner und einen ganz bezaubernden jungen Fan, der Briefchen an Kristina Günak schrieb. Das aber erst später.
Zu Beginn stellte Jeanine Krock sich und ihre Kolleginnen vor. Besonders viel Zeit nahm sie sich für Nina George, die mit ihrem Roman “Das Lavendelzimmer” große Erfolge feiern konnte und die sich auch immer wieder mit klugen und aufrüttelnden Gedanken zum Urheberrecht und zu Autorenrechten, zuletzt in BuchMarkt, äußert. Wer Nina George bis heute nicht kannte, wurde auf jeden Fall auf diese wunderbare Autorin aufmerksam gemacht. Kristina Günak, die auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan schreibt, lebt ebenso wie Jeanine Krock in der Nähe von Braunschweig. Beide zieht es in die Ferne, Kristina liebt das Meer und Jeanine hat es in ihrem aktuellen Roman “Wind der Zeiten” nicht nur nach Schottland, sondern zugleich auch noch in die Vergangenheit verschlagen.
Wind der Zeiten Cover (c) Heyne VerlagSo las sie auch als erstes aus ihrem Buch und entführte die Zuhörer in die Highlands, wo ein verdammt attraktiver Kerl die von der Zeitreise noch etwas verwirrte Johanna um den Verstand bringt. Schlagworte wie Steinkreis, Zeitreise, Schottland und Sassenach erinnern zwar an “Outlander”, jedoch habe ich mir sagen lassen, dass “Wind der Zeiten” nicht nur besser recherchiert ist, sondern auch in eine ganz andere Richtung geht. Und das Ende ist sowieso ganz anders.
Das Traumbuch Cover (c) Droemer KnaurNina George las anschließend aus ihrem im März (Hey, an meinem Geburtstag!) erscheinenden Roman “Das Traumbuch” – eine kleine SneakPreview sozusagen. Warum sie lieber im Stehen las, war schnell ersichtlich, denn ihre Lesung glich mehr einer Performance und hat mich regelrecht mitreißen können. In ihrem Roman nähert sich Nina George in drei Perspektiven dem Thema Koma und Nahtod. Auf der Suche nach Antworten hat die Autorin viel recherchiert, ausgelöst vom Unfall Michael Schumachers im Jahre 2013. Sie hat keine definitiven Antworten gefunden, jedoch definitiv viele. Mit ihrer lebhaften Art und ausdrucksstarken Sprache hat Nina George mich auf jeden Fall schon mal neugierig auf ihr neues Buch gemacht. Bis dahin lese ich dann endlich “Das Lavendelzimmer”, das auf einem unserer ersten Bücherstammtische bereits wärmstens empfohlen wurde.
Nach einer Pause, in der man nicht nur Bücher signieren lassen, sondern auch mit den sehr aufgeschlossenen und sympathischen Autorinnen ins Gespräch kommen konnte, gab es eine kleine Überraschung. Bereits im Vorfeld hatte Jeanine Krock darauf aufmerksam gemacht, dass heute die Longlist für den DeLiA-Literaturpreis veröffentlicht werden sollte. Unter herzlichem Applaus freute sich Kristina Steffan über ihre Nominierung von »Ach du Liebesglück« – eine von 15 Nominierungen von über 200 Einsendungen.
Ach du liebes Glück - Cover (c) Diana VerlagKristina las dann aus eben diesem Roman, der irgendwo in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein spielt und in dem Günter, der garstige, grantige Ganter eine tragende Rolle spielt. Aus anfangs verhaltenen Lachern wurde zunehmend lautes Gelächter. Die Geschichte von Lilly, die aus einem alten Bauernhof eine Pension machen will und sich dabei auch noch um den siebenjährigen Sohn und den verwitweten Vater kümmern muss, verspricht nicht nur jede Menge humorvolle Lesezeit, sondern mit Eintreffen zweier Männer, die um Lillys Herz buhlen, eine gehörige Portion Romantik.
George2016Die Zeit verging wie im Fluge und im Nu waren zwei Stunden vergangen. Die Autorinnen stellten sich im Anschluss noch weiteren Fragen und Signaturwünschen. Meine erste Matinee möchte ich als vollen Erfolg verbuchen, insbesondere durch die Nähe, die die Autorinnen zu ihren Lesern gehalten haben, und meinem Mann muss ich an dieser Stelle mal dafür danken, dass er immer das Familienmanagement übernimmt, wenn mich die Lesungslust packt.
© Tintenelfe
 

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