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Kjetil Johnsen: Dark Village – Zurück von den Toten (4) [Rezension]

Cover Dark Village
Cover © Coppenrath Verlag

Nora ist von Selbstzweifeln zerfressen. Benedicte hält einen tödlichen Beweis in den Händen. Trines brutaler Mord stellt die Ermittler weiter vor ein Rätsel. Vilde stürzt sich in eine gefährliche Affäre, um den Schmerz über den Verlust ihrer großen Liebe zu betäuben. Einst waren sie unzertrennlich – doch die Freundschaft der Mädchen bricht unaufhaltsam auseinander. Nichts ist, wie es scheint. Die Serie an grausamen Morden in dem idyllischen Bergdorf Dypdal reißt nicht ab. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Aber wer ist Täter? Wer Opfer? Und wie hängen all die schrecklichen Fälle miteinander zusammen? Plötzlich scheint jeder verdächtig. Der wahre Mörder bleibt jedoch weiter im Verborgenen. Eiskalt verfolgt er sein Ziel … (Klappentext © Coppenrath Verlag)

Auch der vierte Teil der norwegischen Thriller-Soap von Kjetil Johnsen verspricht wieder atemlose Spannung.

Die Morde an Trine und Dr. Wolff erschüttern den kleinen Ort Dypdal und die Verdachtsmomente gegenüber Nick, dem erst zugezogenen Pflegekind mit der schwierigen Vergangenheit, häufen sich, insbesondere, da er sich aus dem Staub gemacht hat. Die drei Freundinnen Vilde, Benedicte und Nora haben neben der Sorge um den wahren Mörder Trines auch jede ihr eigenen Päckchen zu tragen. Nora kann nicht verstehen, warum Nick einfach verschwunden ist und fühlt sich zurückgewiesen. Vilde sorgt sich darum, mit dem Tod von Synnøve Viksveen in Verbindung gebracht zu werden und Benedicte glaubt, den wahren Mörder von Dr. Wolff gefunden zu haben und kann sich nicht überwinden, ihn anzuzeigen. Die Mädchen wissen nicht, wem sie sich anvertrauen können, sie entfernen sich immer mehr voneinander, ihre Freundschaft droht zu zerbrechen.

Während in den bisherigen Teilen der Reihe immer wieder neue Rätsel und Geheimnisse ins Spiel gebracht wurden, konzentriert sich der vierte Teil darauf, endlich ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen und erste Knoten zu entwirren. So erfährt der Leser, was damals wirklich am Staudamm geschah, wie Dr. Wolff alias Wolfman ums Leben kam und  auch wieder neue Details aus der gemeinsamen Vergangenheit von Nick und Synnøve Viksveen.

Eingeleitet von Song- Zitaten wird in gewohnt kurzen  Kapiteln zwischen Gegenwart, Vergangenheit und den Hauptprotagonisten gesprungen, so dass Seite um Seite die Zeit auf der Suche nach der Wahrheit verfliegt. Natürlich wartet Kjetil Johnson auch hier wieder mit falschen Fährten und Überraschungen auf. Ebenso lässt er dieses Mal den Leser daran Teil haben, wie Trines Mörder sich auf die Suche nach dem nächsten Opfer macht. Immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass die Morde miteinander in Verbindung stehen und mehr Leute Dreck am Stecken haben als anfangs zu erahnen war.

Geschickt versteht es Kjetil Johnson aufzuzeigen, wie sehr die Freundschaft der Mädchen belastet wird, wie sich um sie herum alles verändert und vor allem wie sie sich selbst verändern. Dazu greift er auch wieder stilistisch auf die Wiederholung einer Szene aus unterschiedlicher Perspektive zurück, allerdings deutlich reduzierter (und dadurch effektiver) als zu Anfang der Reihe. Die Probleme, die die Pubertät mit all ihren Veränderungen im Erleben der eigenen Gefühle und des eigenen Körpers mit sich bringt, werden unter der Belastung der Mordserie und der Verwicklung der Mädchen verstärkt und die Mädchen werden immer wieder Extremsituationen ausgesetzt, mit denen sie nicht nur oft hoffnungslos überfordert sind, sondern sich auch in Gefahr bringen.

So ist die „Dark Village“-Reihe nicht nur ein virtuos gestrickter, atemberaubender Thriller, sondern auch eine interessante, wenn auch manchmal übertriebene Auseinandersetzung mit den Umwälzungen in der Pubertät und den Sorgen und Nöten Heranwachsender. Nach wie vor liegt hier das Hauptaugenmerk auf der sexuellen Entwicklung, was zwar stimmig in Bezug auf die Motive der Verdächtigen ist, jedoch für meinen Geschmack oft zu sehr überhand nimmt.

„Dark Village – Zurück von den Toten“ konnte meine Erwartungen erfüllen, einige Rätsel lösen, Knoten entwirren, einige wenige neue Fragen aufwerfen und vor allem auf ganzer Linie gut unterhalten. Mit dem neuen Mord, den es aufzuklären gilt und neuen Erkenntnissen über bisher scheinbar harmlose Figuren, bleibt mit Spannung abzuwarten, was der finale Teil „Zu Erde sollst du werden“, bereit hält.

© Tintenhain


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Die Reihe
1. Das Böse vergisst nie
2. Dreht euch nicht um
3. Niemand ist ohne Schuld
4. Zurück von den Toten
5. Zu Erde sollst du werden


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Kjetil Johnsen: Dark Village – Zurück von den Toten (4)

Reihe, 5 Bände
Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Coppenrath (März 2014)
Originaltitel: 4 Venninner
Tilbake fra de døde und Et siste offer
Übersetzung aus dem Norwegischen: Anne Bubenzer, Dagmar Lendt
ISBN-13: 978-3649613046
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Preis: 9,95€
Rezensionsexemplar
Cover Dark Village
Cover © Coppenrath Verlag

4 Kommentare

  1. Huhu!
    Die Reihe hört sich ja wirklich toll an, ich hab ja den ersten Band auf dem SuB – den sollte ich jetzt wohl endlich mal lesen 🙂
    Liebste Grüße, Aleshanee

  2. Gestern in einem Rutsch den ersten Teil durchgelesen, das zieht einen ja total in den Bann, muss mir heut gleich Band 2 besorgen (zum Glück ist die Reihe schon komplett draußen!!! *g*)
    LG Aleshanee

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