Tintenhain – Der Buchblog

Auracle (Gina Rosati) [Rezension]

Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe

Cover Gina Rosati Auracle
Cover © Bloomoon

Die sechzehnjährige Anna Rogan hat ein Geheimnis, das nur ihr bester Freund Rei kennt: Sie kann ihren Körper mittels Astralprojektion verlassen und die Welt bereisen. Obwohl Rei sie immer wieder warnt, dass das gefährlich sein kann, ist die Faszination doch unwiderstehlich groß. Eines Tages wird Annas Geist Zeuge eines fatalen Unfalls. Als sie in ihren Körper zurückkehren will, erwartet sie ein unfassbarree Schock. Ihr Körper ist bereits vom Unfallopfer Taylor besetzt und sie kann nichts dagegen tun. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, beschuldigt Taylor in Annas Körper Reis besten Freund des Mordes. Verzweifelt bittet Anna Rei um Hilfe und gemeinsam suchen sie nach einer Lösung. (Inhaltsangabe)


“Auracle” ist ausnahmsweise mal kein Auftakt zu einer Trilogie, sondern wartet erfreulicherweise mit einer in sich abgeschlossen Geschichte auf, die nicht nur mystisch-esoterische Elemente und eine Teenagerromanze miteinander vereint, sondern auch mit Themen wie schwierigen Familienverhältnissen in verschiedenen Facetten überrascht, ohne das Buch damit zu überladen.

Rei ist mit seinem Interesse für Aikido, Meditation und gesundem Essen ein eher außergewöhnlicher Teenager, der zudem wegen seines hervorragendem Intellekts von seiner japanischen Mutter zu schulischen Höchstleistungen angetrieben wird. Für Anna ist Reis fürsorgliche Familie ein Zufluchtsort. Ihr Vater ist seit einem Unfall alkoholkrank, die Mutter sorgt für den Lebensunterhalt und hat wenig Zeit für ihre Tochter.

Wunderbar einfühlsam und unaufdringlich beschreibt Gina Rosati, wie sich eine Kinderfreundschaft langsam und zart in eine erste Liebe verwandelt. Freundschaft und Zusammenhalt bieten den Teenagern Rückhalt und Stärke, wenn die Erwachsenen wieder einmal nicht verstehen, was ihre Kinder bewegt oder gar zielstrebig und unnachgiebig die Verwirklichung ihrer eigenen Träume für die Zukunft ihrer Kinder denken.

“Auracle” lässt sich durch den angenehmen und einfachen Schreibstil der Autorin schnell und flüssig lesen. Leider war mir schon im ersten Drittel des Buches klar, wie die Lösung für Annas Problem aussehen würde, wodurch die Geschichte sehr viel  an Spannung einbüßte und was mich zunehmend ungeduldig mit den Protagonisten werden ließ. Der Hinweis darauf war zu eindeutig und zudem vollkommen unnötig.

Mein erster Gedanke beim Zuklappen des Buches war “Süß!” Für eine nette, leichte Wochenendlektüre ist “Auracle” also genau richtig. Die Charaktere haben bis auf Rei keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber die Idee mit der Astralprojektion ist mal etwas anderes und die sich anbahnende Romanze ist wirklich sehr schön. Ich bin schon gespannt, was der neue Verlag bloomoon (ein Imprint der arsEdition GmbH) noch im Programm hat, ich kann mir vorstellen, dass da noch so Einiges dabei sein könnte.
Wer Lust hat, kann ja mal nach “Astralprojektion” googeln. Ist schon spannend, was da in einschlägigen Diskussionsforen besprochen wird. Ich frage mich nur, ob die Leute das wirklich ernst meinen.

© Tintenhain


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Gina Rosati: Auracle – Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe

Einzelband
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Bloomoon (5. Februar 2013)
Originaltitel: Auracle
ISBN-10: 3760789072
ISBN-13: 978-3760789071
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 16,99€
Rezensionsexemplar
Cover Gina Rosati Auracle
Cover © Bloomoon

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