Tintenhain – Der Buchblog

Oliver Wolf: Netzkiller [Rezension]

3faesschen
Netzkiller
Drei Gleitschirmflieger stoßen auf eine Leiche, eine junge Frau in England bekommt einen Zettel zugesteckt, ein Austauschschüler verunglückt an einer Sprungschanze und der Schüler Marcel stößt auf die ultimative Downloadseite für die neuesten Spiele. Sie alle sind Teil eines Spiels, dessen Regeln allein vom “Gamemaster” festgelegt werden und wer sie nicht befolgt, muss sterben. Ein Fall, der die schwäbischen Ermittler André Bürkle und Antonia Ronda auf den Plan ruft.
Oliver Wolf nimmt sich in seinem Debütroman aktueller Themen rund um das Internet an: Illegale Downloads, Datensicherheit, Gesichtserkennung und der Umgang mit sozialen Netzwerken. Die Geschichte entfaltet sich in mehreren Erzählsträngen, die oft mit einem Cliffhanger enden, so dass Spannung erzeugt wird und der Leser von Seite zu Seite eilt, unterstützt durch den flüssigen Erzählstil in kurzen Sätzen.
Durch die vielen Handlungsstränge wirkt die Erzählweise manchmal etwas wirr. Die vielen Protagonisten, die meist sehr flach bleiben und dem Leser wenig Identifikationspotential bieten, verstärken diesen Eindruck. Insbesondere die weiblichen Figuren schienen mir sehr auf Äußerlichkeiten reduziert und Antonia Ronda war eigentlich mehr mit ihren Gedanken an Bürkle beschäftigt als mit dem Fall. Hier besteht auf jeden Fall noch Entwicklungspotential. Störend im Lesefluss empfand ich im Übrigen die vielen Rechtschreibfehler, in diesem Maße ist mir das schon lange nicht mehr untergekommen.
“Netzkiller” ist trotz der Kritikpunkte ein lesenwertes und spannendes Buch, dass nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken mit dem eigenen Verhalten im Internet anregt. Ein herzliches Dankeschön an Oliver Wolf für die nette Leserunde. Ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Buch!
Mein Leseexemplar wandert beim Tauschgnom. Wer das Wanderbuch mitlesen mag, kann ja mal reinschauen.
©Tintenelfe

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