Shari Lapena: A Stranger in the House [Rezension]
Du bereitest gerade das Abendessen für dich und deinen Ehemann vor, als das Telefon klingelt – es ist der Anruf, den du seit Jahren fürchtest. Kurz darauf erwachst du im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall – und kannst dich nicht daran erinnern. Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, glaubt die Polizei an einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen. Dein Mann ist fassungslos angesichts dieser Vermutung. Doch du weißt mehr als dein Mann. Und plötzlich bist du dir nicht mehr sicher, wie abwegig der Verdacht der Polizei wirklich ist… (Klappentext “A Stranger in the House” © Bastei Lübbe)
Karen stürmt durch die Hintertür eines leerstehenden Restaurants, setzt sich in ihr Auto und fährt alle Geschwindigkeitsbegrenzungen und roten Ampeln übersehend los, bis ein Strommast sie bremst. Ihr Mann Tom kommt derweil nach Hause und wundert sich, da sie offensichtlich mitten beim Kochen kopfüber das Haus verlassen haben muss. Als eine Leiche in der Nähe des Unfallorts gefunden wird und die Reifenspuren zu Karens Auto passen, gerät die Frau unter Mordverdacht und ihr Leben aus den Fugen. Doch was könnte eine ruhige, unbescholtene Frau in der berüchtigten, heruntergekommen Gegend gesucht haben? Wer war der Mann, der nun leblos in einer Gasse liegt? Und könnte Karen wirklich jemanden töten? Tom ist sich nicht mehr sicher, ob er seine Frau wirklich kennt.
Nachdem “The Couple Next Door” mich im letzten Jahr total begeistern konnte, fieberte ich ihrem neuen Thriller “A Stranger in the House” entgegen. Während ersteres Buch mich damals hat von der ersten Seite an fesseln können, dauert es dieses Mal etwas länger. Es ist eigentlich von der Situation her alles recht offensichtlich und das so sehr, dass man schon ahnt, dass hier noch etwas kommen muss. Und keine Bange, ein paar Wendungen gibt es dann schon.
Besonders gefreut habe ich mich über Detective Rasbach, den ich schon bei “The Couple Next Door” ganz besonders mochte. Er ist beharrlich und zieht schnell die richtigen Schlüsse, weiß aber auch, wann er verloren hat. Ich mag seine umsichtige, aber auch kompromisslose Art zu ermitteln. Die anderen Figuren bleiben eher ein wenig blass. Karen, die undurchsichtige Frau mit der unklaren Vergangenheit, der sie liebende Buchprüfer Tom, dessen Welt plötzlich auf den Kopf gestellt wird und auch die Nachbarin Brigid, die den ganzen Tag am Fenster herumhängt und die Nachbarn beobachtet. So richtig nahe kommt man keinem der drei.
Shari Lapena schreibt den Thriller im Präsens, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, und manchmal verwirrend wird, wenn die Zeitform nicht konsequent eingehalten wird. “A Stranger in the House” ist auf jeden Fall spannend, wenn auch nicht auf die gleiche atemberaubende Art wie der Vorgänger. Es ist vieles relativ schnell klar, auch wenn es die eine oder andere Wendung gibt. Man wartet irgendwie die ganze Zeit auf den großen Knall und wenn man die Hoffnung schon aufgibt, kommt er doch noch. Das Ende hat es für mich dann noch mal so richtig herausgerissen, so dass ich wirklich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen möchte.
© Tintenhain
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The Couple Next Door
Shari Lapena: A Stranger in the House
Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (27. Juli 2018)
Original: A Stranger in the House
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Rainer Schumacher
ISBN-10: 3785726112
ISBN-13: 978-3785726112
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Preis: € 12,90 [D]
Rezensionsexemplar
Du bist jetzt die zweite bei der ich diese Meinung lese.. ich habe das Buch vorletzte Nacht gelesen und fand es echt gut, allerdings kenne ich das erste Buch von Lapena noch nicht, vielleicht war das mein Vorteil. 😄
Ich werde es aber auf jeden Fall auch noch lesen und freue mich jetzt umso mehr darauf, wenn es noch besser sein soll! 🙂
Dann bin ich sehr gespannt wie dir “The Couple Next Door” gefällt, da gingen die Meinungen ja auch auseinander. Das ist eiegntlich meistens so. 🙂