Tintenhain – Der Buchblog

Zweifach Spannung – Lesung mit Markus Heitz und Daniel Holbe {Bericht}

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Knaur Taschenbuch, schickte der Verlag drei seiner beliebtesten Autoren auf eine ganz besondere Lesereise, die „Dreifach Spannung“ versprach. An nur drei Terminen in ausgesuchten Orten, sollten Sebastian Fitzek, Markus Heitz und Daniel Holbe ihre aktuellen und teils brandneuen Titel präsentieren.

Holbe Fitzek Heitz - Cover

Eine dieser Veranstaltungen fand am 5. September in Braunschweig statt. Leider musste Sebastian Fitzek am Abend zuvor seine Teilnahme absagen, da sein kleiner Sohn schwer erkrankt war. An dieser Stelle nicht nur die besten Wünsche für die Familie, sondern auch die Hoffnung, dass die vielen Genesungswünsche der Fans auf Facebook, Twitter und Co. bereits geholfen haben. Die Buchhandlung Graff, die das Event im C1-Kino ausrichtete, ließ die Veranstaltung dennoch stattfinden, umso erfreulicher, weil nur einige wenige ihre Karten zurück gaben. Auch die Buchhandlung in Olpe, wo das Trio für den nächsten Tag erwartet wurde, ließ den Abend nicht ins Wasser fallen. Allein die Veranstaltung in München wurde verschoben.

Den Abend eröffnete Thomas Wrensch, einer der beiden Inhaber der Graff-Buchhandlung mit dem Hinweis, dass die Karten ihre Gültigkeit für eine zusätzliche Lesung mit Sebastian Fitzek behalten würden, was von den ca. 400 Zuhörern mit begeistertem Applaus aufgenommen wurde. Er übergab dann an den Journalisten und Literaturblogger Günter Keil, der locker und entspannt durch den Abend führte.

Zunächst stellte Günter Keil die beiden Autoren vor. Markus Heitz, der so häufig wie kein anderer den „Deutschen Phantastikpreis“ gewonnen hat und damit als „Großmeister der Fantasy“ gilt, hat mit „Totenblick“ (Rezension) seinen ersten reinen Thriller geschrieben. Auf die Frage, wie es dazu kam, antwortete Heitz, dass ihm Leser gesagt hätten, dass sie mit Fantasy nichts anfangen könnten, aber wenn er mal einen Thriller schriebe, dann würden sie ihn lesen. Außerdem sei er erfahren, wenn es darum ginge, Spannung in einem Roman zu erzeugen und wenn man die ganzen Vampire, Werwölfe, Zwerge usw. mal weglässt, ist man ganz schnell bei einem Thriller. So ganz konnte er sich das Übernatürliche dann aber doch nicht verkneifen: In einer kleinen Szene, die er später auch vorlas sowie im alternativen Ende, muss der Leser einfach selbst entscheiden, ob der Bestatter Konstantin Korff dem Wahnsinn anheim gefallen ist oder vielleicht doch mehr dahinter stecken könnte.

Daniel Holbe, der mit „Teufelsbande“ bereits zum zweiten Mal die Krimireihe um die Ermittlerin Julia Durant von dem 2011 verstorbenen Schriftsteller Andreas Franz fortsetzt, berichtete, wie es dazu kam, dieses literarische Erbe anzutreten. Nur wenige Monate Zeit blieben ihm, sich tiefer in die Figuren und Schauplätze hineinzuversetzen und das damals nur halb fertig gestellte Manuskript von „Todesmelodie“ zu vollenden.
Daniel Holbe
Beide Autoren lasen zwischendurch auch aus ihren Büchern vor. Holbe bewies gleich in der Einstiegsszene, dass es, wie vorher im Gespräch beschrieben, bei Julia Durant oft um Gewalt gegen Frauen geht. Mir persönlich reichte das dann auch, es war wohl gut, dass ich bisher nichts von Andreas Franz/Daniel Holbe gelesen habe.

Markus Heitz
Markus Heitz trug seine gut ausgewählten Textstellen in einem fast schon ironischen Tonfall vor und stoppte stets „aus dramaturgischen Gründen“ an einer spannenden Stelle mit dem Hinweis, dass man im Buch mehr erfahren könne und dass es das Buch im Anschluss auch zu kaufen gäbe.

Die anschließende Fragerunde des Publikums war eher verhalten, wobei Günter Keil schon nach drei Fragen davon sprach, dass dies nun die letzte Frage sei, die gestellt werden könne.
Angesichts der nachfolgend sehr langen Schlangen, die sich vor den Signiertischen bildeten, allerdings verständlich.

Es war ein toller und gelungener Abend mit einem hervorragenden Moderator und zwei gut gelaunten Autoren, von denen besonders Markus Heitz einen Lacher nach dem anderen einforderte. Ich freue mich auf weitere Lesungen und natürlich auch auf die noch zu erwartende Lesung mit Sebastian Fitzek.

Mehr Bilder gibt es auf der Seite der Buchhandlung Graff. Meine sind trotz bester Plätze im abgedunkelten Kinosaal nicht so toll geworden.

Und hier noch ein toller Bericht von Anka zu der Lesung in Olpe.

© Tintenelfe

3 Kommentare

    1. Ich habe den Eindruck, dass es im Herbst immer besonders viele Lesungen gibt. Vielleicht findet sich ja demnächst etwas in Deiner Nähe! Ich wünsche es Dir! 🙂
      Lieben Gruß
      die Tintenelfe

  1. Wir gehören dann wohl zu den wenigen, die ihre Karte zurückgegeben haben. 😉 Unsere Anreise nach Braunschweig wäre doch etwas länger gewesen und eigentlich wären wir auch nur wegen Sebastian Fitzek gekommen. Glücklicherweise hatten wir die Karten noch nicht bezahlt, von daher war das kein Problem.
    Soweit ich das bei Facebook verfolgt habe, geht es allen Fitzek-Kindern wieder besser. Der Kleinste ist wohl auch wieder zu Hause.
    Klingt nach einem schönen Abend und bei der Fitzek-Lesung demnächst wünsche ich dir auch viel Spaß. 🙂

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