Tintenhain – Der Buchblog

Katrin Bongard: Flying Moon (1) [Rezension]

Flying-Moon

Inhalt:
Auf einer Filmparty lernt die sechzehnjährige Moon, Tochter eines Drehbuchautors und einer Bühnenbildnerin, einen interessanten Jungen kennen. Sie verbringen die halbe Nacht miteinander und Moon verliebt sich Hals über Kopf, auch wenn sie nicht einmal seinen Namen herausfindet. Ihr Vater, der weiß, dass es sich um den aufstrebenden Jungschauspieler Lasse Paulsen handelt und der vor allem dessen schlechten Ruf als Partygänger und Verführer kennt, schreitet ein und sorgt dafür, dass die beiden einander nicht wieder sehen.
Ein Jahr später hat Moons Vater die Familie verlassen und als Moon, die sich in der Schultheatergruppe engagiert, als Laiendarstellerin eine der Hauptrollen im Film „Heimweh“ bekommt, steht sie unverhofft Lasse gegenüber. Moon spürt, dass da noch immer etwas zwischen ihnen ist. Doch wie soll sie auseinanderhalten, was Schauspiel und was Realität ist?
Meinung:
Katrin Bongard zeichnet mit Moon eine starke Mädchenfigur, die weiß, was sie will und die sich von Äußerlichkeiten nicht blenden lässt. Zwar lässt Moon sich von Gerüchten und Presseberichten verunsichern, verurteilt Lasse jedoch nicht voreilig und lässt ihm die Chance, selbst zu zeigen, wer er ist. Einfühlsam und sympathisch zeigt sie sich auch, wenn es um ihren jüngeren Bruder geht, der sich mit der belastenden Familiensituation schwer tut.
Was das Buch für mich zu etwas Besonderem macht, ist das Setting der Filmproduktion. Hier bekommt man Einblicke in die Filmwelt und muss feststellen, dass Schauspielern alles andere als Zuckerschlecken ist. Da auch Moon neu im Filmgeschäft ist, lernt man gemeinsam mit ihr, wie ein Dreh abläuft, was es für Tricks gibt und natürlich auch, was es mit dem “Flying Moon” auf sich hat.
Das Buch liest sich sehr, sehr schnell, was ich nicht zuletzt auf den eher reduzierten Sprachstil zurückführe. Nur das Nötigste wird ausgesprochen (aufgeschrieben) und lässt dem Leser so viel Interpretationsspielraum, was zwischen den Zeilen zu lesen wäre. Teilweise entstehen sogar große Lücken im zeitlichen Ablauf, die mit wenigen Worten gefüllt werden.
Insbesondere da Moon in Ich-Perspektive aus ihrem Leben erzählt, kommen mir ihre Gefühle fast schon zu nüchtern und in ihrer Tiefe nicht immer nachvollziehbar vor. Vielleicht hat es sogar etwas drehbuchartiges – ohne dass ich jemals ein Drehbuch gelesen hätte – die Szenen werden dem Leser vorgegeben, aber wie sich der Film abspielt, welche Bilder dabei entstehen, muss der Leser als Regisseur für sich selbst festmachen. Filmfiguren beschreiben ihre Gefühle auch nicht mit Worten.
“Flying Moon” ist ein tolles Jugendbuch mit einer glaubhaften Liebesgeschichte, die nie kitschig wird und dennoch romantisch ist. Vor der Kulisse eines Filmdrehs und mit interessanten Nebencharakteren gelingt es der Autorin, den Leser auf eine kurzweilige Reise in die Filmwelt und einem Hauch von “Sex, Drugs und Rock’n Roll” zu nehmen.
© Tintenelfe

4 Tintenfässchen

Katrin Bongard: Flying MoonFlying-Moon

Verlag: Red Bug Books
Taschenbuch: 258 Seiten, € 9,99
ISBN-10: 3943799212
ISBN-13: 978-3943799217
ebook: € 3,99
ALLE BÄNDE: Flying Moon
Film.Love.Story 1: Flying Moon (POV Moon)
Film.Love.Story 2: Lasse (POV Lasse)
Film.Love.Story 3: Day By NIght (POV Lasse) Frühjahr/Sommer 2014
Film.Love.Story 4: Moon (POV Moon)
Film.Love.Story 5: n.n. (POV Lasse & Moon)
POV= Point of View

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