Joachim Rangnick: Winterstarre (8) [Rezension]
Mit „Winterstarre“ hat Joachim Rangnick einen neuen Allgäu-Krimi um den Journalisten Robert Walcher vorgelegt. Der Prolog führt uns zu einer einsamen Berghütte, zu der ihr Besitzer und sein Sohn nach einem langen, harten Winter aufbrechen. Dort angekommen, entdecken sie voller Entsetzen einen Haufen Leichen, in Müllsäcken verpackt.
Doch wie sind diese Leichen dorthin geraten, wer steckt dahinter und vor allem, wer sind diese Menschen gewesen? Rückblickend erzählt der erste Teil des Buches von Menschenhandel, Ausbeutung, Vertuschung und einer großen Gefahr, die über das beschauliche Allgäu hinaus reicht.
Nachdem ich bereits den Roman „Der Ahnhof“ von Joachim Rangnick gelesen hatte, stellte ich mich auf einen Krimi mit mystischen Elementen vor der Kulisse der Allgäuer Berge ein. Doch ich wurde überrascht. Bis auf eine Vision Mathildes zum Anfang des Romans wurde jegliche Mystik außen vor gelassen. Das Szenario könnte realer nicht sein und bringt dem Leser sämtliche Schreckensmeldungen über Schweinegrippe, SARS und EHEC sofort wieder ins Bewusstsein. Und während man sich noch sagt, dass es doch nur ein fiktionaler Krimi sei, bleibt doch ein bitterer Beigeschmack. Und wenn es doch so läuft?
Der Roman wird spannend erzählt und ist in kurze Kapitel mit prägnanten Überschriften gegliedert, was mir den Ein- und Ausstieg aus der Geschichte beim Lesen erleichtert hat. Gut gefallen hat mir auch, dass die Handlung über das Allgäu hinaus ging, so dass der Eindruck eines erfahrenen, einflussreichen Journalisten glaubwürdiger ankommt. Mir hat das Buch auf jeden Fall Lust daarauf gemacht, auch noch den “Bauernfänger” zu lesen.
©Tintenelfe
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