Sandra Lüpkes: Mein Juist [Rezension]
Um an der salzigen Nordseeluft ihr Asthma zu lindern, zog Sandra Lüpkes 1977 nach Juist, aufs »Töwerland«, wo sie im »riesigen Pfarrhaus in der Wilhelmstraße gegenüber vom Komposthaufen des Kirchfriedhofs« ihre Kindheit verbrachte. Mit fünfzehn wechselte sie aufs Festland, doch schon bald brachte die Liebe sie zurück auf die Insel, auf der sie eine Rockband namens Strandgut gründete, eine Ferienpension führte, Mutter, Schriftstellerin und Mitbegründerin eines Stipendiums für Krimiautor*innen wurde, bevor sie Juist erneut verließ. Aus der liebevoll-kritischen Distanz des Berliner Exils berichtet Sandra Lüpkes nun von Bräuchen wie Maibaum-Raub und »Sünnerklaas«, Delikatessen wie »Sniertjebraa« und (hochprozentiger) »Bohntjesopp« und dem Leben in einer Gemeinschaft, in der man während der Hochsaison weder Kinder bekommen noch sterben sollte, wenn man seinen guten Ruf nicht ruinieren will. (Klappentext @ mare Verlag)
„Mein Juist“ ist ein Buch aus der Insel-Reihe im mare-Verlag und mit Sandra Lüpkes wurde für die Insel Juist eine bekannte Autorin gewählt, die die (bisher) meiste Zeit ihres Lebens auf der Insel Juist verbracht hat. So wird „Mein Juist“ dann auch ein Potpourri aus Kindheitserinnerungen, Sachwissen und Inselgeschichten, geschmückt mit kleinen Gedichten und Liedern.
Sandra Lüpkes schreibt sehr unterhaltsam und humorvoll über das Leben auf der autofreien Nordseeinsel, die meist nur einmal am Tag mit der Fähre erreicht werden kann. Hier ticken die Uhren anders und wer einmal hier war, sehnt sich häufig auch wieder zurück. Sandra Lüpkes beschreibt lebendig das Leben der Inselbewohner und die sehr anstrengenden Zeiten, in denen Saison ist und sich das Leben nur noch um die Gäste dreht. Dabei verklärt sie nicht, sondern zeigt die Gegensätze der Insel auf. Sie weiß, warum sie gegangen ist, aber auch, warum sie immer wieder kommt.
Mit „Mein Juist“ ist Sandra Lüpkes ein interessantes Porträt der Insel Juist und ihrer Bewohner gelungen, das einfach Lust auf das Töwerland macht.
© Tintenhain
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Das kleine Inselhotel
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: mareverlag (15. März 2022)
ISBN-10: 3866486758
ISBN-13: 978-3866486751
Preis: € 20,00 [D]
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Hallo liebe Mona,
schön, dass ich wieder einmal etwas von Dir auf Deinem Blog lesen darf.
Hm, ich denke für das “Inselleben” muss Frau/Mann/d geboren sein….für mich eher nicht so, vom möglichem Wasser umgeben zu sein…hm…
Habe da mal einen Bericht dazu..kleine Hallig, glaube ich mit Winterstürmen und Land unter gesehen…da kann einem ganz anderster werden.
Aber O.K…jedem das Seine !!
LG..Karin..