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Jan Weiler: Und ewig schläft das Pubertier [Rezension]

Cover (c) Piper Verlag

Wenn es erst einmal wach ist, hält es die Welt in Atem: Das Pubertier. Und inzwischen hat sich Nick zu einem Parade-Exemplar entwickelt. Als männliches Pubertier besticht auch er durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen, Umwelt und Politik sowie durch seine anhaltende Begeisterungsfähigkeit für ganz schlechtes Essen und seltsame Musik. Er wächst wie Chinagras und trägt T-Shirts und Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Ansonsten allerdings ist die Kommunikation mit dem Pubertier auf ein Mindestmaß reduziert, es spricht wenig, dafür müffelt und chillt es ausgiebig. Und die Liebe spielt in diesem dritten Teil der Pubertier-Saga eine immer größer werdende Rolle sowie auch die Wahl der richtigen Schuhmode. Im Pubertierlabor werden über einen möglichen Zusammenhang beider Phänomene Mutmaßungen angestellt. Gemutmaßt werden darf außerdem über die Frage, wann diese verfluchte Pubertät eigentlich aufhört. Der Erzähler schaut manchmal in den Spiegel und denkt: Eigentlich nie. (Klappentext)

Das dritte Büchlein um Jan Weilers “Pubertiere” garantiert wieder einmal gute Unterhaltung, Lachsalven und das tröstliche Gefühl, dass es woanders auch so ist. In kurzen Kapiteln, untermalt mit treffenden Illustrationen von Till Hafenbrak, erzählt Jan Weiler aus dem Alltag mit seinen pubertierenden Kindern Nick und Carla, die den Papa immer wieder alt aussehen lassen und mit lockeren Sprüchen durchs Leben gehen. So muss er erst mal lernen, dass man Anrufe von jemandem, den man gern näher kennen lernen möchte, grundsätzlich erst mal wegdrückt und juvenile Beziehungen allein schon wegen der schnellen Kommunikation einfach viel kürzer sind als noch in seiner Jugend, in der man noch tagelang auf Briefe warten musste. Carla bringt den Papa um den Verstand sobald sie zusammen im Auto sitzen, denn natürlich ist so eine Fahrschülern doch sehr viel informierter, wie man richtig fährt und belehrt den Vater auch schon mal, dass man vor dem Losfahren erst mal ums Auto herum laufen und alles abchecken müsse.

Witzig und selbstironisch erzählt Jan Weiler aus dem Familienalltag und lässt dabei kein Auge trocken. Ich habe herzlich gelacht und mich sowohl an die eigene Jugend erinnert und gleichzeitig überlegt, was wohl in den kommenden Jahren auf uns so zukommen wird. Zwei Jungpubertiere haben wir nämlich inzwischen auch.

Mit seinen kurzweiligen Geschichten bietet Jan Weiler wieder einmal amüsante und leichte Unterhaltung für Zwischendurch. Das Büchlein ist hochwertig mit Lesebändchen verarbeitet und eignet sich besonders zum Verschenken an getresste Eltern.

© Tintenhain

Leseprobe

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Jan Weiler: Und ewig schläft das Pubertier

Teil einer Reihe (3)
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Piper (3. Juli 2017)
ISBN-10: 3492057721
ISBN-13: 978-3492057721
Preis: 14,00 (D)
Rezensionsexemplar

Cover (c) Piper Verlag

 

5 Kommentare

  1. Hi Mona!

    Sehr schöner Beitrag. Ich habe gerade die ersten beiden Büchlein gelesen und fand sie wundervoll. Zwar fühle ich mich noch eher auf Carlas Seite und habe ihre Erlebnisse mit meiner nicht allzu fernen Vergangenheit verglichen, aber Papa Weilers Sicht ist ebenso amüsant, vor allem mit einer Schwester, die schon mal ordentlich vorpubertiert. 🙂
    Ich habe mich köstlich unterhalten und werde mir wohl auch das neue Buch besorgen.

    Lg,
    Klaudia

  2. Liebe Mona,

    Geschenkidee für gestresste Eltern finde ich gut ;-). Ich werde es mir merken, denn ich kenne einige, hi hi.

    Vielleicht sollte ich dieses Buch unbedingt lesen, denn erst heute entdeckte ich Reste eine Cocktailtomate an der Decke von Juniors Zimmer, die vergessenen Teelöffel auf dem Kleiderschrank und die zahlreichen einzelnen Socken will ich nur kurz erwähnt haben ;-).

    Dankeschön für deine tolle Rezi.

    Liebe Grüße und schönes Wochenende,

    Nisnis

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