Jan Weiler: Das Pubertier [Tintenspritzer]
Heute gibt es endlich mal wieder einen Tintenspritzer, das heißt also eine Kurzrezension. Jan Weilers aktuelles Buch “Das Pubertier” ist mir bereits auf der Buchmesse aufgefallen und nun konnte ich es endlich lesen.
Inhalt:
Sie waren süß. Sie waren niedlich. Jeden Milchzahn hat man als Meilenstein gefeiert. Doch irgendwann mutieren die Kinder in rasender Geschwindigkeit von fröhlichen, neugierigen und nett anzuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen Pubertieren. Aus rosigen Kindergesichtern werden Pickelplantagen. Nasen, Beine und Hinterteile wachsen in beängstigendem Tempo. Stimmen klingen wie verstimmte Dudelsäcke, aber die Kommunikation scheint ohnehin phasenweise unmöglich, denn das Hirn ist wegen Umbaus vorübergehend geschlossen. Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voller Güte und Vernunft. Man muss nur Geduld haben, bis es sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht gewühlt hat. Verdammt noch mal! (Klappentext © Rowohlt Verlag)
In zweiundzwanzig kurzweiligen Episoden erzählt Jan Weiler wie sich seine Tochter Clara in ein pubertierendes, oft anstrengendes, aber auch weiterhin liebenswertes Wesen verwandelt. Mit seinem wunderbaren Humor gelingt ihm dabei hervorragend zu unterhalten, und sicher gerade auch Eltern von Teenagern nicht nur sich selbst wiederzufinden, sondern vielleicht auch Parallelen zu den eigenen Kindern zu entdecken. Viel Neues gibt es natürlich nicht. Es sind die üblichen Themen, mit denen sich Eltern von Jugendlichen herumschlagen müssen: Unordnung, Nächte durchmachen und dafür die Tage am liebsten durchschlafen, Sprüche über nervige Eltern und natürlich die unvermeidliche Jugendsprache, die Erwachsenen so manches Rätsel aufgibt.
Als Vater von demnächst drei Töchtern fand mein Mann tatsächlich nicht alle vorgelesenen Stellen zum Lachen. Wahrscheinlich war das schon mal der Schreck bei dem Gedanken, dass hier in ein paar Jahren tatsächlich maulfaule Jungs vor der Tür stehen könnten, die was von unseren süßen unschuldigen Mädchen wollen. Mich hat das Büchlein jedoch bestens unterhalten und mit Humor kann man sich wohl auch schon mal am besten darauf vorbereiten, wenn die Synapsen der lieben Kleinen neu verknüpft werden.
Mit “Das Pubertier” unterhält Jan Weiler auf einfache, amüsante Weise – ein nettes Lesevergnügen für Zwischendurch!
Einziger Wermutstropfen: Der Preis. Mit 12,00€ für 128 kleinformatige Seiten ist das Buch für mich höchstens als Geschenkbuch für gestresste Teenagereltern geeignet. So habe ich es mir lieber aus der Bücherei geliehen.
© Tintenelfe
Jan Weiler: Das Pubertier
Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: Kindler (Rowohlt Verlag); März 2014
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463406551
ISBN-13: 978-3463406558
Preis: 12,00 € [D]
Lese ich auch gerade und musste das eine oder andere Mal heftig schmunzeln… Hoffentlich trifft es uns nicht so heftig 😉 .
Wir halten dann zusammen und trösten uns gegenseitig!
Die Große rollte letztens mit den Augen: “Oh Mann, ihr seid nervig!” Antwort von T.:”Ich dachte, das ist ein Spruch für die Pubertät!”
Kommt vielleicht schneller als wir denken. 🙂
Seit Jahren spreche ich mich dafür aus, Pubertät als Krankheit einzustufen und Medikamente zu verabreichen. Treten bei den Wechseljahren Beschwerden auf, zahlen die Krankenkasse ja auch Behandlung und Präparate. Warum in der Pubertät nicht mal Glückspillen und Muntermacher verordnen? Auch die Einrichtung von Pubertätskliniken wäre denkenswert. Und für die Eltern Valium und Morphine.