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Melissa Marr: Graveminder [Rezension]

Unfassbar, aber wahr: Ein phantastisches Buch, das nicht Auftakt zu einer Trilogie oder gar einer Serie ist!

Graveminder Cover

Wer in Claysville geboren ist, wird auch hier begraben.

Als Rebekkahs Großmutter Maylene stirbt, kehrt die junge Frau zurück in die Stadt, in der sie ihre Jugend verbracht hat und die ihre Bewohner nicht loslässt. Auch Rebekkahs Jugendfreund Byron, der Sohn des Bestatters,  konnte sich der Macht der Kleinstadt, deren Bewohner etlichen merkwürdigen ungeschriebenen Gesetzen folgen müssen,  nicht entziehen und ist heimgekehrt. Doch das dunkle Geheimnis, dass ihre Beziehung überschattet, erlaubt Rebekkah auch jetzt nicht, zu ihren starken Gefühlen für Byron zu stehen, obwohl er sie nie daran hat zweifeln lassen, dass sie schon immer zusammengehört haben.

Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn in der Stadt treffen sie auf unerwartete Aufgaben und sie kommen den Gründen für die ungewöhnlichen Regeln und Strukturen immer näher. Plötzlich erscheinen die seltsamen Rituale, die Maylene an den Gräbern der Verstorbenen Claysville vorgenommen hat, nicht mehr seltsam und nun ist es an Rebekkah als Graveminderin die Einwohnerin vor einer hungrigen Toten zu schützen.

“Graveminder” hat mich schon aufgrund seines wunderschönen Covers angesprochen, auch wenn es eigentlich nicht so gut zum Inhalt des Buches passt. Dafür ist es mir zu verspielt und munter.
Melissa Marr erzählt leicht und flüssig, und vom Sprachstil her könnte “Graveminder” ohne Weiteres auch als Jugendbuch durchgehen.

Die düster-geheimnisvolle, jedoch durchaus auch humorvolle Stimmung des Buches hat schnell von mir Besitz genommen und die Handlung konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Stück für Stück enthüllen sich dem Leser die Geheimnisse der Stadt und lassen Ahnung zur Gewissheit werden. Ich mochte die Protagonisten, vor allem Byron, der in seiner Unerschütterlichkeit und Charakterfestigkeit zu überzeugen weiß. Die Charaktere in der Welt der Toten sind humorvoll und konsequent gezeichnet, sie haben mir besonders gut gefallen. Doch auch die Geheimnisträger der Stadt erfüllen ihre Rollen gut.

Allein die Szenen, in denen Rebekkah immer wieder hin- und hergerissen von ihrer Liebe zu Byron und der auf ihr lastenden Schuld wankt, waren manchmal zuviel des Guten. Kaum dachte ich, dass sie es nun endlich einsieht, zieht sie sich wieder zurück. Auf die Dauer hat das dann doch genervt. Auch gibt es etliche Wiederholungen bei den Erklärungen, die unnötig sind. Zum Ende hin nimmt die Geschichte jedoch noch einmal ordentlich Fahrt auf und ich habe das Buch sogar mit zum Rollenspielabend genommen, um die letzten Seiten noch lesen zu können.

Für mich ist “Graveminder” ein gelungenes, kurzweiliges  Lesevergnügen, das Totenkult, düstere Geheimnisse und Spannung mit Romantik vereint, gewürzt mit einer kleinen Prise Humor.
© Tintenelfe
4 Tintenfässchen

Melissa Marr: Graveminder

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Piper Verlag (12. November 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492268900
ISBN-13: 978-3492268905
Originaltitel: Graveminder
Preis: 12,99€
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