Alice Feeney: Ich weiß, wer du bist [Rezension]
Ich bin Aimee Sinclar, jemand, von dem Du denkst, Du kennst ihn. Nur woher? Ich bin Schauspielerin, Ehefrau. Aber eine Mörderin? Mein Ehemann ist spurlos verschwunden, und die Polizei glaubt, ich verheimliche etwas. Glaubt, ich hätte ihn umgebracht. Obendrein scheint jemand zu wissen, woher ich komme, wer ich bin, was ich getan habe.
Du lebst die Lüge, hast es immer getan, Dich immer als jemand anderes ausgegeben. Aber das ist nichts Neues, oder? Du hast schon oft gelogen. Immer. Die Lügen, die wir uns selbst auftischen, sind die gefährlichsten. (Inhaltsangabe © Rowohlt Verlag)
Aimee Sinclair ist Schauspielerin, eine gute Schauspielerin. Gerade ist sie so richtig auf dem Weg zum Erfolg. Mit ihrem aktuellen Film “Manchmal töte ich”, den sie gerade dreht, wird sie noch bekannter werden. Erfolgreiche Regisseure sind bereits auf sie aufmerksam geworden. Das Schauspielen fällt Aimee leicht, ihr ganzes Leben hat sie bereits eine Rolle gespielt. Manchmal weiß sie nicht mehr, was echt ist und was Lüge. Daher beginnt sie an sich selbst zu zweifeln, als sie unter Verdacht gerät, ihren Ehemann Ben umgebracht zu haben. Dabei hat sie doch selbst die Polizei gerufen, als er nach einem Streit nicht wieder nach Hause kam. Warum sollte sie das tun? Aimees Welt dreht sich immer schneller und sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann und wer da ein perfides Spiel mit ihr treibt.
Der neue Psychothriller von Alice Feeney “Ich weiß, wer du bist” ist wieder einmal eins dieser Bücher, bei denen man miträtseln kann und vor allem, bei denen man nie weiß, wem man trauen kann. Immer hat man das Gefühl auf der falschen Fährte zu sein, Hinweise übersehen zu haben und irgendwie wartet man immerzu auf den großen Plottwist, der alles umstürzt und die Puzzleteile an den richtigen Platz fallen lässt.
Dabei beginnt “Ich weiß, wer du bist” zunächst etwas verwirrend, wenn Aimee sich vorstellt und man dabei das Gefühl bekommt, die aufstrebende Schauspielerin weiß selbst nicht, wer sie ist. Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive und man lernt in Aimee eine verletzliche Frau kennen, der das Leben immer wieder übel mitspielt und die sich dennoch immer wieder nach oben kämpft. Erschütternd sind die Rückblenden in das Jahr 1987, in dem Aimee als kleines Mädchen entführt wird und bei einem fremden Ehepaar das Ersatzkind mimen muss. Dieser Handlungsstrang in der Vergangenheit war es auch in erster Linie, der mich die Seiten hat vorbeifliegen lassen. Ich konnte es kaum ertragen, nicht zu wissen, wie die Geschichte des kleinen Mädchens weitergehen würde.
Alice Feeney baut sehr geschickt Spannung auf und es gelingt ihr mit ihrer beeindruckenden Protagonistin, die Leser immer wieder zu verunsichern. Ich kann mir vorstellen, dass das Ende für viele überraschend kommt. Da ich selbst zwischenzeitlich den richtigen Gedanken hatte (ihn jedoch später nicht weiter verfolgt hatte), kam die Auflösung für mich nicht vollends überraschend. Genug Hinweise hatte die Autorin auf jeden Fall eingebaut.
Nachdem Alice Feeney mich bereits vor zwei Jahren mit ihrem Debüt “Manchmal lüge ich” so richtig vom Hocker gehauen hatte, konnte ich den neuen Thriller “Ich weiß, wer du bist” kaum erwarten. Ich freue mich richtig, dass dieses Buch nun wieder fast ebenso spannend und aufregend war. Das nächste Buch wird bereits sehnsüchtig von mir erwartet.
© Tintenhain
Leseprobe
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Manchmal lüge ich
Einzelband
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (18. August 2020)
Taschenbuch: 400 Seiten
Originaltitel: I Know Who You Are
Übersetzung aus dem Englischen:
Karen Witthuhn, Sabine Längsfeld
ISBN-10: 3499001624
ISBN-13: 978-3499001628
Preis: € 12,99 [D]
Rezensionsexemplar
Guten Morgen,
was du hier schreibst klingt schon fast nach einem Rezensionsthriller. 😉
Wow, du hast mir richtig Lust auf dieses Buch gemacht. Ich mag es, wenn ein Buch, ganz gleich welchen Genres, nicht nach den ersten Kapiteln ersichtlich ist, wie es ausgehen wird.
“Ich weiß wer du bist” darf direkt auf meine Wunschliste.
Liebe Grüße,
RoXXie
Hier wirst du erst mal gar nicht wissen, was los ist. 😀