Rose Snow: Was sich liebt, das rächt sich nicht [Rezension]
Es ist jetzt etwa zwei Jahre her, dass ich Mayas Racheplanblog entdeckt hatte. Fast täglich erzählte Maya hier, wie sie mit ihrer Freundin Rachel einen Racheakt an ihrem Freund Holger ausgeheckt hatte und dieser nun völlig aus dem Ruder lief. Insbesondere da sich inzwischen herausgestellt hatte, dass Holger sie gar nicht betrogen hatte.
Doch eines Tages wurde der Fortsetzungsblog eingestellt. Umso mehr freute ich mich, als ich erfuhr, dass Mayas Racheplan nun mit dem Titel “Was sich liebt, das rächt sich nicht” als Buch erscheint.
Inhalt:
Maya ist wieder Single – und dabei kann es auch gerne bleiben. Denn die chaotische Maya stolpert beinahe prinzipiell von einer Katastrophe in die nächste. Gerade erst hat sich der Ex als Betrüger entpuppt, nun stellt sich heraus, dass die neue Wohnung auch nicht viel besser ist: Umgeben von neurotischen Nachbarn und der verrücktesten Hausordnung der Welt wird die Probezeit zum gelebten Horror. Einziger Lichtblick ist der gutaussehende Nachbar Holger, in den sich Maya auch prompt verliebt. Leider wird aus Wolke sieben ganz schnell Hölle acht – denn Holger hat nicht nur ein Geheimnis, er betrügt Maya auch noch. Grund genug, es ihm so richtig heimzuzahlen. Wie gut, dass Mayas durchgeknallte Freundin eine Racheagentur leitet. Ohne Mayas Zutun entspinnt sich ein verhängnisvoller Plan, der plötzlich verdammt schiefläuft … (Klappentext)
Um ehrlich zu sein, ich war etwas enttäuscht. Vielleicht waren meine Ewartungen angesichts meiner Euphorie zu hoch geschraubt?
Maya, gerade frisch getrennt von einem Hochstapler, zieht in ein Haus, in dem einer durchgeknallter als der andere ist. Ganz zu schweigen von der Hausordung, die nicht von dieser Welt ist und bei der ich mich ernsthaft frage, wer sich bitte so etwas antut und dann auch noch alle möglichen Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, um sie einzuhalten. Neben dem sehr speziellen Bewohner, Herrn Schönrichtig, der unablässig von Lady Grazie spricht, die diese und jene Befindlichkeiten hat und derentwillen die Hausordnung noch um etliche bizarre Zusatzartikel ergänzt wird, ist da noch die intrigante Teenagergöre Katja, die Maya auf den ersten Blick hasst und ihr das Leben fortan zu Hölle macht. Ihr Erfindungsreichtum kennt dabei keine Grenzen und mir wurde es bald zuviel. Denn nicht nur die Personen erschienen mir überzeichnet, sondern auch die haarsträubenden Situationen, in die sich die chaotische Maya Seite um Seite bringt. Der einzig Normale scheint mir Holger zu sein, ein Traum von einem Mann! Kein Wunder, dass Maya völlig kopflos ist. Sonst nicht auf den Mund gefallen, schafft sie es nicht, irgendwie mal mit dem Mann zu reden. Klar, dann wäre der Plot hinfällig, aber mich hat es zunehmend genervt, vor allem weil die Katastrophen kein Ende nahmen und man schon ahnte, dass alles anders sein würde als gedacht.
Dennoch eignet sich “Was sich liebt, das rächt sich nicht” als wunderbar leichte Sommerlektüre für Garten und Strand. Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, ist der locker-freche Schreibstil der beiden Autorinnen, die sich hinter dem Pseudonym Rose Snow verbergen. Mit viel Humor und beneidenswertem Wortwitz schreiben sie sich dem Leser ins Herz und schaffen es, den Leser trotz mancher Länge lachend bis zum Ende bei der Stange zu halten. So hat das Lesen dann doch Spaß gemacht und man liest auch aufgrund der einfachen Schreibweise Seite um Seite in Rekordgeschwindigkeit. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, mehr von den beiden zu lesen, auch wenn es für “Was sich liebt, das rächt sich nicht” nur gute drei Tintenfässchen gibt – mit Tendenz nach oben.
Auf der Seite der Autorinnen gibt es auch bereits eine Umfrage, mit welchen der Personen es weiter gehen soll.
© Tintenelfe
Rose Snow: Was sich liebt, das rächt sich nicht
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 513 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 259 Seiten
Preis: € 0,99 (Stand 31.07.2014)
Ich hab es auch schon auf meinem Kindle und bin nach deiner Rezension echt gespannt, wie es mir gefällt. Schönes Wochenende!
Ach, das mit dem Blog wusste ich gar nicht! Das war ja eine kreative Idee, auch wenn sie dann leider nicht weiterverfolgt wurde… “Was sich liebt, das rächt sich nicht” habe ich vor Kurzem auch gelesen, ich fand es ebenfalls sehr unterhaltsam, auch wenn die Figuren und die Situationen teilweise echt skurril waren. 😉