Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr – keine Rezension
Eigentlich mag ich sie nicht, diese Bücher von denen jeder sagt, dass man sie gelesen haben muss. Und schon gar nicht, wenn es sich dabei irgendwie um Liebesromane handelt, die die Bestsellerlisten stürmen. Ich kenne auch kein einziges Buch von Nicholas Sparks, Cecelia Ahern und wie sie alle heißen.
Warum ich nun “Ein ganzes halbes Jahr” gelesen habe, weiß ich auch nicht so richtig. Heike von den Buchschätzern hat es beim letzten Lesekreisabend wärmstens empfohlen, da hatte ich es schon aus einem Impuls heraus in der Bücherei vorbestellt. Sie wollte es aber nicht gemeinsam lesen. Merkwürdig kam mir das vor, aber jetzt nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich das sehr gut verstehen. Es wird auch keine Rezension für dieses Buch geben, denn ich glaube nicht, dass ich die richtigen Worte dafür finden kann.
“Ein ganzes halbes Jahr” habe ich mit einer Schlafpause von fünf Stunden gelesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich habe viel gelacht und noch mehr geweint. Die letzten Seiten konnte ich kaum erkennen, die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen und hinterher war ich wie ausgelaugt, kaum noch fähig zu denken oder zu fühlen. Ich weiß nicht, wann ein Buch das zuletzt geschafft hat.
Während des Lesens dachte ich manchmal, dass es ein tolles Buch für einen Lesekreis ist. Es bietet viel Diskussionsstoff. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und bieten mit ihren verschiedenen Sichtweisen eine gute Grundlage für eine Auseinandersetzung mit Glück, einem erfüllten Lebensweg und der Bedeutung von Lebensträumen. Die Autorin geht das Thema mal humorvoll, mal nachdenklich, mal provokativ an und zeigt anhand ihrer Figuren vielgestaltige Entwicklungen auf.
Am Ende des Buches war mir jedoch klar, dass ich diese wunderbare, bewegende Geschichte nicht in einer Diskussionsrunde zerreden oder in einer Rezension auseinandernehmen möchte. Ich möchte noch ein wenig in meinem Gefühlskokon eingesponnen bleiben, mich an die witzigen Wortwechsel erinnern, die mich laut auflachen ließen, mich erinnern, wie ich mit angehaltenem Atem Seite für Seite weiterlas, unfähig, das Buch zur Seite zu legen. Noch einmal mit Will und Lou lachen, verzweifeln und fühlen, was Schicksal ist, was Leben bedeutet und auch darüber nachdenken, was im Leben wichtig ist und das Leben lebenswert macht.
© Tintenelfe
Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr
Broschiert: 512 Seiten
Verlag: rororo; Auflage: 5 (21. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499267039
ISBN-13: 978-3499267031
Originaltitel: Me Before You
Preis: 14,99€
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Klappentext:
Lou & Will.
Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.
Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.
© Rowohlt Verlag
Leseprobe
Ich habe gerade schon bei einer anderen Besprechung zu diesem Roman einen Kommentar hinterlassen. Zufälligerweise wurde mir das Buch auch am Wochenende sehr ans Herz gelegt, so dass ich wohl nicht mehr drum herum kommen werde, es auch selbst zu lesen! 🙂
Du sprichst mir aus der Seele. Meine Rezension wird wohl ganz ähnlich aussehen. Ein wunderbares Buch!
Liebe Grüße
Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht! Das Buch habe ich heute geschenkt bekommen und ich habe mich auch so schon aufs lesen gefreut. Aber, deine “Nicht-Rezension” macht echt noch mehr Lust darauf.
LG
Yvonne
Deine “Nicht-Rezension” hat mir viel besser gefallen als so manche andere Besprechung. Genau solche Bewertungen mag ich am liebsten. Das Buch liegt hier schon, aber ich warte noch auf den “richtigen” Moment 😉
LG
Nina
Das macht Lust zu lesen und inspiriert weiter zu schreiben! Ich wünschte ich wäre mal so weit! Tolll…
Eine sehr schöne “Nicht-Rezi” 🙂
Ich stehe auch überhaupt nicht auf sogenannte Bestseller, auch ich kenne bisher kein Buch von C. Ahern&Co, aber dieses Buch… hach, ohne Worte 🙂
LG
Ich kann dich gut verstehen. Auch ich weiß nicht, ob ich eine Rezension darüber schreiben werde. Erstmal muss die Geschichte auf jeden Fall sacken. Ein wunderbares Buch, welches mich berührt hat und schön und traurig zugleich ist.
LG
Yvonne
Du hast einen Award bekommen:
Liebe Grüße von Omega Rezensionen
Vielen Dank, ich freue mich, dass Dir mein Blog gefällt
Ich habe mir das allerdings mal etwas genauer angesehen. Ein Award, der jeweils an 15 Blogs weitergegeben wird, ist für mich keine “Auszeichnung”. Wenn alle mitmachen, hat in wenigen Wochen jeder Blog diesen Award bekommen.
Trotzdem vielen Dank! 🙂
Oh Mann! Ich habe es mir gestern gekauft, bis 4 Uhr morgens gelesen, bis mir irgendwann die Augen weh taten. Als ich das Buch heute nach der Arbeit fertig las, habe ich so laut geschluchzt, dass ich das Fenster schließen musste, weil ich nicht wollte, dass meine Nachbarn sich um mich sorgen. Dieses Buch hat mich völlig fertig gemacht. Ich fühle mich wie ausgespuckt. Das ist mir auch lange nicht passiert. Als mein Freund heute nach Hause kam, fand er mich ziemlich aufgewühlt vor. Ich glaube er war etwas belustigt und nannte mich theatralisch, als ich mich an ihn klammerte und ihn mit Fragen bombardierte. Ich wollte wissen, ob er sein Leben für Lebenswert halten würde, wäre er in solch einer Situation, wie wir damit umgehen würden etc.
Ich muss das erst noch verdauen, schätze ich.
Liebe Anke, dann ging es Dir ja genauso wie mir. Ich hatte dann auch einen ganz schlimmen Sonntag, vor allem weil wir noch einen Freund besucht haben, der an ALS erkrankt ist.
Ich bin froh, dass das Buch so viele humorvolle Momente hatte.
Mich hat der Roman auch sehr mitgenommen. Jedoch blieb es bei mir zum Schluss tränenlos. Ich konnte Will sehr gut verstehen, wenn ich seine Entscheidung auch sehr schlimm für die Menschen um ihn herum fand,
Kennst du noch mehr Bücher von Jojo Moyes?
Nein, das ist das einzige geblieben. Dadurch, dass sie alle gleich aussehen, hatte ich wohl das Gefühl, nichts zu verpassen. 😉 Eigentlich wollte ich aber schon immer noch mal etwas von ihr lesen.
Ich wollte auch eigentlich mal, aber irgendwie habe ich durch das, was ich bisher darüber gehört habe, nicht das Gefühl, sie so dringend lesen zu müssen wie es hier der Fall war. Und die Optik des Covers….das kommt vielleicht auch noch dazu.