Jana Lukas: Landliebe [Rezension]
Ellie hat Geldprobleme und nur eine Chance, ihren Kopf aus der finanziellen Schlinge zu ziehen: die Teilnahme an der TV-Show Landliebe. Vier Wochen muss sie, begleitet von Kameras und in ein Dirndl gequetscht, das bayerische Großstadtdummchen mimen. Das Weingut an der Mosel, das als Drehort dient, ist zwar traumhaft schön, doch Winzer Tom entpuppt sich als hinterwäldlerischer Sturkopf. Und er ist gar nicht erfreut, Ellie als Landliebe-Partnerin aufnehmen zu müssen. Außerdem hat Ellie weder mit Toms Augen gerechnet noch mit seinem Lächeln, das ein Kribbeln in jeden Winkel ihres Körpers jagt… (Klappentext)
Nachdem ich bei Kitsune Books die Rezension zu “Landliebe” entdeckt hatte, beschloss ich, mir doch einmal die Leseprobe von der Buchmesse genauer anzusehen. Das verspielte Cover hatte mich an alles nur nicht an eine Fernsehsendung á la “Bauer sucht Frau” denken lassen. Doch genau darum geht es und meine Neugier wurde geweckt.
Die Köchin Ellie aus München hat Geldsorgen und nur deshalb stimmt sie ihrer Freundin Alex zu, als diese sie als Kandidatin für die TV-Sendung “Landliebe” anmeldet. In ein Dirndl gequetscht, muss sie die bayrische Großstadtpflanze mit dem Traum von einem Nagelstudio mimen. Vier Wochen verbringt sie auf einem Weingut an der Mosel, wo Winzer Tom vor einem ganz ähnlichen Problem steht. Auch er braucht Geld und ganz bestimmt keine Beziehung. Doch es wäre kein Liebesroman, wenn nicht alles ganz anders käme.
Mich hat “Landliebe” von der ersten Seite an gut unterhalten. Die perfekte Lektüre an einem trüben Sommertag, romantisch und humorvoll.
Jana Lukas schreibt leicht und locker und leitet ihre abwechselnd aus der Perspektive von Tom und Ellie erzählten Kapitel mit kleinen Drehszenen ein, die nur allzu oft von einem genervten “Halt dich ans Drehbuch!” des Regisseurs unterbrochen werden. Dass alles Teil einer Show ist, lässt Jana Lukas die Leserin nur selten vergessen. Umso interessanter ist es, wie Tom und Ellie ihre aufkeimenden Gefühle nicht nur voreinander, sondern auch vor der Crew verbergen.
Das Leben auf dem Weingut wird anschaulich beschrieben und es wird schnell klar, dass es keineswegs so romantisch ist wie im Fernsehen, sondern dass hinter einem erfolgreichen Hof harte Knochenarbeit steht. Diese wird ganz offensichtlich sabotiert, denn der Geschäftsführer der ansässigen Genossenschaft will endlich Toms unabhängiges Weingut klein kriegen und sich einverleiben. Diese Nebenstory verleiht der ansonsten recht vorhersehbaren Geschichte einen kleinen Extrakick. Dabei will ich keineswegs kritisieren, dass der Ausgang eines Liebesromanes dieser Art vorhersehbar ist. Das gehört einfach zum Genre dazu. Mit Sendungsformaten wie “Bauer sucht Frau” kenne ich mich nicht genug aus, um beurteilen zu können, inwieweit Jana Lukas dieses wiedergegeben hat. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es genau so abläuft.
Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und entsprechen sämtlichen Klischees eines leichten Liebesromans. Tom und Ellie haben voneinander zunächst keine positive Meinung, fühlen sich aber dennoch zueinander hingezogen. Toms Bruder Eric und seine Frau Rina lieben sich seit der fünften Klasse wie am ersten Tag und erwarten ihr erstes Kind. Sie haben das Spiel längst durchschaut und setzen alle Hebel in Bewegung, dem neuen Glück auf die Sprünge zu helfen. Ein Bösewicht treibt einen Keil zwischen die Liebenden. Allein der für Chick-Lit typische schwule, beste Freund fehlt und dafür bin ich Jana Lukas überaus dankbar. Ich konnte es schon nicht mehr lesen.
Wer also keine anspruchsvolle, sondern eine vergnügliche Lektüre für den lauen Sommerabend sucht, ist mit “Landliebe” bestens beraten. Humorvoll, romantisch und mit einem Schuss Erotik nimmt Jana Lukas ihre Leserinnen mit zu einem traumhaften Trip an die Mosel und unterhält aufs Leichteste.
© Tintenhain
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Sehr schöne Rezension – danke dafür 😀
Es freut mich, dass meine Rezension dazu geführt hatte, dass du das Buch lesen wolltest. Während der Lektüre deiner Rezension habe ich zunächst gebangt, ob ich dir wirklich das richtige empfohlen habe. 😀 Deinem Fazit schließe mich vollkommen an. Es ist übrigens immer wieder toll, deine Rezensionen zu lesen. Sie gehören definitiv zu meinen Favoriten.
Liebe Grüße,
Nise