Tintenhain – Der Buchblog

Frankfurter Buchmesse [Messebericht]

TicketsSeit Jahren fahre ich zur Buchmesse – nach Leipzig. Frankfurt erschien mir immer so weit weg. Doch in diesem Jahr wollte ich mir einfach mal selbst ein Bild machen. Da gibt es ja immer die Stimmen, die meinen, die Frankfurter Buchmesse sei viel besser und die Leipziger so stümperhaft. Wirklich?
Meine Reise fing schon mal gut an. Am Bahnhof traf ich meine Freundin, die zur Arbeit pendelte und wir fuhren zusammen nach Hannover. Sie war ein wenig wehmütig, da sie erst am Samstag zur Messe fahren würde. In Frankfurt angekommen, traf ich gleich Mandy, die kurz zuvor noch über Twitter gefragt hatte, wer denn da sei. So wusste ich auch gleich, wo’s lang ging. Da ich erst nach 11 Uhr mit Holger, meinem “Bloggerpaten” von Wortmax verabredet war, hatte ich genügend Zeit, erst einmal die Lage zu sondieren. Hallen mit mehreren Ebenen, alles schick, aber auch alles im Einheitslook. Innerhalb kürzester Zeit wusste ich nicht mehr, wo vorn und hinten ist. So fanden mich dann auch Maike und Mareike vom Blog Herzpotenzial, die mich orientierungsloses Wesen erst mal mit zum Stand des Anaconda-Verlages mitnahmen. Hier gab es nämlich ganz spezielles Taschen – mit Mr. Darcy und Sherlock Holmes. Für die Mr-Darcy-Taschen gab es als Gegenleistung ein paar Social Media Tipps vom Herzpotenzial. Wir werden beobachten, ob Anaconda demnächst bei Instagram auftaucht.
Stefanie LeoMit Holger ging es dann weiter zum Twitter-Treffen im #orbanismspace. Hier wollten sich jede Menge Twitterer endlich mal live treffen und kennen lernen. Es kamen dann aber nur wenige. Aber so hatte Stefanie von den Bücherkindern auch ein wenig Zeit zum Plaudern. Ein Glück für Suse von Literaturschock, die schon mittags keine der angekündigten Energydrinks mehr zum Verteilen hatte. Einen hab ich aber abbekommen und ja, er schmeckte nicht als müsse man danach tot umfallen.
Diana MenschigDanach habe ich mich ein wenig durch die Hallen treiben lassen, um dann Diana Menschig am Dotbooks-Stand abzuholen. Schnell noch ein Foto mit Dotbooks-Instagram-Rahmen – das dann nirgends auftauchte. Dabei hatte ich mich ein bisschen darauf verlassen und so gibt es kein Foto von Diana und mir. Seit einer Leserunde auf Leserunden.de zu ihrem Roman “So finster, so kalt” haben wir vorrangig über Quizduell Kontakt gehalten und irgendwie war es schon ziemlich cool, sie echt und in Farbe zu treffen und über ihr neues Buch zu plaudern. Nach einem Abstecher zum Autorensofa, das für den Virenschleuderpreis in der Kategorie “Team des Jahres” nominiert war, ging es irgendwann weiter zu Frau Bachar von Fischer, die mit viel Enthusiasmus auf das neue Programm des Verlages neugierig machte.
Den Abend beschloss ich nach einer gefühlten Weltreise mit den Öffis mit Sonja von A Bookshelf full of Sunshine beim Abendessen. Und dann gab es nur noch mein Bett, ein Buch und mich.
Kein Selfie!Mein zweiter Messetag begann (nach einem Frühstück, das ich nicht selbst machen musste und bei dem ich die letzte war), mit einem Wiedersehen mit Heike von Irve liest und ihrer Familie. Gemeinsam wollten wir und ein paar Verlagsstände ansehen und prompt hatten wir uns innerhalb weniger Minuten in einem kleinen Teil der Messehalle verlaufen. Dann ging es zum Bloggertreffen von Random House. Zu diesem folgt noch ein eigener Beitrag, weil das sonst einfach den Rahmen sprengen würde. Nach dem Bloggertreffen diskutierte ich noch fröhlich mit Sandra, der Büchergöre und Mandy vom Buchblog um die Ecke über den Sinn, ein Buch schnell mal eben auf der Messe zu durchzulesen, den Tod von armen unschuldigen Tieren in der Literatur und – was haben wir eigentlich noch die ganze Zeit gequasselt?! Auf jeden Fall haben mir die beiden noch geholfen, ein Pärchen vom Agatha-Christie-Sofa beim Atlantik-Verlag zu schmeißen, damit ich endlich mein Foto kriegen konnte. (Sie guckte etwas zitronig, war wahrscheinlich berühmt und sauer, weil wir’s nicht wussten. Er nahm’s mit Humor, wollte aber eine Platz-wieder-bekomm-Garantie.)
Agatha Christie Sofa bei Atlantik
Nach einem Imbiss mit Heike und Tina von Superlesehelden stand auch der Nachmittag ganz im Zeichen von Bloggertreffen. So auch das Treffen von Papiergeflüster im #orbanismspace, wo ich auf viele bekannte und neue Gesichter traf und das anschließende Literaturbloggertreffen mit Suhrkamp, Hanser und dem S. Fischer Verlag. Hier erfuhr ich zu meinem großen Erstaunen, dass Blogger weniger Wert auf Grammatik legen, sich dafür aber im Gegensatz zu einem Feuilletonisten aussuchen können, was sie lesen wollen. Wahrscheinlich die Bücher mit der schlechten Grammatik, was sie aber Gott sei Dank nicht merken. Also nicht schlimm, dass ich früher weg musste, um rechtzeitig beim Meet & Greet mit dem dtv-Verlag zu sein.
Hier überraschte mich, dass der kleinen, erlesenen Runde nicht das neue Verlagsprogramm vorgestellt wurde. Statt dessen fragten die Ansprechpartner der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit nach, wie Blogger ihren Verlag wahrnehmen, welche Aktionen ihnen gefallen und wie man die Zusammenarbeit intensivieren kann. Das Gespräch war sehr interessant und informativ. Davon gern mehr, liebe Verlage!
Auf dem Weg nach draußen, lief ich dann noch einmal beim Hanser Verlag vorbei und traf – oh, mein Herz! – auf Rafik Schami, der leider gerade zu einer Talkrunde musste. Für ein gemeinsames Foto hat es aber noch gereicht. Vielen lieben Dank aus ganzem Fanherzen an die Verlagsmitarbeiterin, die sich sofort mein Handy schnappte! Wie schade, schade, dass es leider keine Zeit für ein Gespräch gab.
Rafik Schami
Der Samstag startete mit dem Bloggerfrühstück bei Dotbooks und dem Aufbau-Verlag. Klar, es gab jede Menge Werbung für ebook-Reader, ebooks und die Autoren von Dotbooks, aber es war auch toll, jede Menge netter Leute zu treffen. Darunter auch Verena von Cats and BooksKatharina von textverliebt, Daggi von Daggis Welt und das Bröselchen, das ich den Rest des Tages immer wieder verlor. Christine vom Aufbau-Verlag nahm sich viel Zeit für die Blogger und es gab interessante Gespräche.
Hamburg Rain - TeamIn der sehenswerten DroemerKnaur-Rotunde gab es später ein Eat & Greet mit vielen Autoren und leckeren Häppchen. Es war ein riesiges Gewusel, aus dem Rainer Wekwerth dann zielstrebig einige Blogger an die Seite führte, um ihnen sein aktuelles Projekt “Hamburg Rain” ans Herz zu legen. “Seine” Autoren saßen brav an der Seite, während Rainer alle Register zog. Das Projekt klingt wirklich spannend und ich habe daraufhin sofort schon mal das kostenlose Prequel gelesen. Aber auch Michaela Grünig und Gabriella Engelmann konnte ich in der Menge ausfindig machen. Karen Rose entdeckte ich allerdings erst Stunden später als ich mit meiner Freundin Manu noch einmal am Stand vorbei zog. Die traf ich nämlich dann doch noch und so endete meine Buchmesse mit der Person, mit der sie auch begann. Wir zogen nämlich nach dem völlig überfüllten Lovelybooks-Treffen, bei dem beinahe ein paar wildgewordene Buchtaschenerhascher erdrückt wurden, gemeinsam los. Endlich noch ein paar Fotos vom sehr genialen Stand von Kein & Aber, Fan-Fotos von Herrn Fitzek und dem neuen Buch (nicht ich),  Fotoshooting beim Thalia-Stand und am Ende völlig erschöpft eine Rast in einer Halle, in der nichts los war. Abseits vom Trubel lud uns dann die Druckerei APPL zu Weißwurst und Brezen ein – wir müssen sehr fertig ausgesehen haben.
Kein & Aber
Mein Fazit: Es war toll, vor allem die vielen Bücher und die vielen, tollen Menschen. Für mich persönlich wird Leipzig wohl immer die erste Wahl bleiben und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit allen im März 2016!
Edit: Ich merke gerade, dass ich ungefähr die Hälfte aller Blogger, die ich getroffen habe (sogar mit Fotos) nicht erwähnt habe. Es sind einfach so viele tolle Begegnungen! Extra dicke Grüße an Lotta, Karin vom Buchgefieder, Chaostante Karin, “bunte Liebhaberseiten”-Kollegin Anka von Ankas Geblubber, Sabrina von den Bookwives, Literaturistin Bianca, Daniela vom Teekesselchen, Bibliophilin Dorota, Felix Wegener, den ich doch noch ohne Menschentraube um ihn herum getroffen habe, Philip vom BookWalk mit Julia (Lielanreads), Henrik von zuendegelesen – jaja, da waren auch ein paar Männer dabei – Claudia aus dem Lesezimmerchen, Nicole “Lilstar” und nicht zu vergessen Mina, an der ich einfach vorbei gehüpft bin, ohne sie zu sehen und noch so viele mehr!!!
Die Tintenelfe
Leipziger Buchmesse

17 Kommentare

    1. Mir hat es auch gut gefallen und es war angenehm in einer kleineren Runde zusammen zu sitzen. So konnte man einander verstehen. Ich fühlte mich auch nicht ausgefragt.

  1. Da ich stattdessen auf dem BuCon war, nur zwei Anmerkungen:
    1. Klingt, als hättest du trotz allem Spaß gehabt und findest blödes Abgreifverhalten genauso doof wie ich ^^.
    2. Du bist auch bei leserunden.de? Wie heißt du dort? 😀

    1. Natürlich ist es schön, etzwas geschnekt zu bekommen. Abgreifverhalten jedoch ist albern. Wer soll das alles tragen und wofür gibt es diese “Goodies”, die man am Ende wegschmeißt, weil kein Mensch so viele Lesezeichen braucht?! Wenn mich ein Buch interessiert, kann ich es auch von zu Hause aus anfragen oder kann es leihen, kaufen etc. Dann schlepp ich es nicht kilometerweit. Muss ich aber nicht verstehen.
      Lovelybo0ks sollte nächstes Jahr einfach keine Büchertaschen mehr verteilen. Einfach Programm, Austausch und gut. Das grenzt ja an Wahnsinn!
      Wie heiße ich denn bei Leserunden.de? Tintenelfe? Ich glaube, ich habe das mal dahin ändern lassen. Vorher Leseja. Aber ich war da seit “So finster, so kalt” nicht mehr. Zu anstrengend. 😉

      1. Eben. Geschenke bekomme ich ja auch gerne (siehe z.B. mein Bericht über den BuCon), aber ich habe mich über das Gratismaterial in den Tüten gefreut und habe nicht an jedem Verlagsstand Lesezeichen und Co. geschnorrt ^^. Und das, obwohl gerade ich von denen Millionen brauche, weil ich sie nach dem Lesen immer in den Büchern lassen möchte (was natürlich nicht geht, wenn ich keine mehr herumliegen habe). Wenn ich das Buch dann erneut lese, ist da das Lesezeichen schon drin und die Erinnerungen kommen wieder hoch <3. Ich finde das immer so schön… 😀
        Aber im Moment ist der Vorrat mal aufgefüllt und dürfte für ein paar Bücher reichen :).
        Das glaube ich dir sofort. Wenn dabei Leute fast erdrückt werden, ist es auch nicht mehr schön :O
        Stimmt, die Leserunden sind… fordernd :D. Mindestlänge, Mindestqualität, aber nur ein Beitrag pro Tag. Aber irgendwie wird es dadurch schon auch sehr tiefgründig. Meine erste LR dort fand ich sehr schön dahingehend :). *dich mal suchen geht*

      2. Aaaaah, jetzt weiß ich, wo ich die Lesezeichen alle loswerden kann!!! – Ich nehme für Merkstellen immer diese Postit-Fähnchen.
        Ich muss gestehen, ich habe bereits auf der Messe aussortiert und wieder verteilt.

      3. Postit-Fähnchen verwende ich nur, um bei Leserunden in Printbüchern die Abschnitte zu markieren ^^.
        Inzwischen habe ich ein magnetisches Lesezeichen, das ich immer mitnehme, wenn ich unterwegs bin. Aber sonst… Team “ein Lesezeichen pro Buch” ^^. Ich bin da schräg (aber alle Leser haben immer irgendeine Macke, oder?)

      4. Ja, auf jeden Fall. Im Zug auf dem Heimweg saß mir ein süßes Pärchen gegenüber, das immerzu Eselsohren in die Bücher machte, um sich gegenseitig schöne Stellen zu markieren.Ich würde das im Traum nicht machen, aber irgendwie fand ich es anrührend. ich bin übrigens ein Schutzumschlagentferner und Buch-nur-halb-aufgeschlagen-Leser, dem Buchrücken zuliebe. Und niemals mit Buch in die Badewanne. 😀

      5. Ich sags ja – jeder hat eigene Spleens da.
        Eselsohren würde ich auch nicht mögen, habe aber kein Problem mit Gebrauchsspuren am Buchrücken etc. Im Gegenteil. Ich mag es, wenn man dem Buch ansieht, dass es gelesen wird. Und da ich Bücher fünfzig mal lese (okay, übertrieben, aber mein Rekordhalter IST 20+ mal gelesen), hilft irgendwann Schonen sowieso nichts mehr 😀
        In der Badewanne lese ich aber auch nicht 😀

  2. Du hast vergessen, zu erwähnen, dass Du auf dem Bloggertreffen von Papiergeflüster wild an mir vorbei gehüpft bist und ich Dich nicht zu fassen gekriegt habe! 😉
    Und dieses “Hecht – ich will was umsonst” fand ich auch sehr anstrengend und schlimm dieses Jahr!
    Bookthingz,
    Mina

    1. Stimmt ja, ich bin die ganze Zeit gehüpft oder gestürmt! Wild wie immer! 😀 Ich hab auch schon festgestellt, dass ich ganz vieel Blogger zu erwähnen vergessen habe, an denen ich nicht vorbei gehüpft bin und mit denen ich sogar Fotos habe.
      Hüpfen wir in Leipzig dann nächstes Jahr aufeinander zu?!

      1. Nachdem ich mir die Reise- und Übernachtungspreise angesehen habe, wohl eher nicht. Außerdem bin ich leider recht messe-traumatisiert und halte derzeit eher Abstand. 🙂

      2. Leipzig ist echt netter! Außer vielleicht an einem Samstag. Ich bin mir dafür nicht sicher, ob ich nochmal nach Frankfurt muss. Ich hatte ein wenig das gefühl überrannt worden zu sein und dabei hatte ich noch nicht mal viele Termine.

  3. Liebe Mona,
    was für ein schöner Bericht zur Buchmesse. Ich würde auch so gern mal nach Frankfurt und hoffe, dass sich das mal im nächsten oder spätestens im übernächsten Jahr erfüllt. Ich freue mich, dass du so tolle Tage erlebt hast und es macht Spaß deine Gedanken zu lesen 😀 Ich persönlich freue mich auch schon wieder tierisch auf die Leipziger Buchmesse und kann es kaum erwarten!
    Liebste Grüße,
    Diana

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