Tintenhain – Der Buchblog

Rezension: Dinner Club (Jana Scheerer)

Nachdem ich im letzten Jahr “Mein innerer Elvis” von Jana Scheerer gelesen hatte, war ich neugierig, ob auch dieses Buch wieder so humorvoll und ansprechend sein würde. Eine Leserunde des Verlages bei Lovelybooks bot sich dafür an. Nur in die abschnittsweise Diskussion konnte ich nicht so richtig planmäßig einsteigen, da ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte.
Cover

Wenn Pia an Valentin denkt, melden sich die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Und da der Sohn des Schulhausmeisters auch an die Schlüssel kommt, ist Pia sofort dabei, als ihre Freundin Georgina im Schulkeller ein Guerillarestaurant eröffnen will. Gemeinsam mit Anke, Jule und Paula werden Menüpläne geschmiedet und schon bald wird der Kochlöffel geschwungen. Pia filmt dabei mit ihrer Kamera und hat schon einen Haufen Fans auf Youtube, die begeistert mehr verlangen. Merkwürdig ist allerdings, wie sich Pias Widersacherin Valeska und ihre Freundinnen in letzter Zeit benehmen…


Jana Scheerer legt nach „Mein innerer Elvis“ ihren zweiten Jugendroman vor und auch dieser besticht durch einen lockeren und witzigen Schreibstil. Die kurzen Sätze und flotten Dialoge entwickeln eine Sogwirkung, so dass ich das Buch in wenigen Stunden am Stück ausgelesen hatte.
Pia berichtet aus der Ich-Perspektive und weist auch immer wieder einmal darauf hin, was die Schmetterlinge in ihrem Bauch gerade so denken und anstellen. Dafür wird eine andere Schriftart genutzt, was den Text noch einmal auflockert.
Die Idee, aus einer nicht zustande kommenden Koch-AG ein Guerilla-Restaurant zu machen, finde ich toll. Georginas Begeisterung fürs Kochen ist ansteckend und eigentlich hätten am Ende nur noch die Rezepte für Kürbisrisotto & Co. gefehlt. Die Mädchen der jeweiligen Cliquen sind sehr unterschiedlich, die Charaktere werden ansatzweise beschrieben, hätten aber auch noch mehr Tiefgang erfahren können. Valeskas Motive und Valentins Verhalten sind mir auch am Ende des Buches noch nicht klar.
Im letzten Drittel des Buch, das mich oft laut auflachen ließ, hatte ich den Wunsch, dass es mit dem „Dinner Club“ unbedingt noch weiter gehen müsste. Es steckt soviel Potential in dieser Geschichte und in den Charakteren. Das Ende kommt jedoch viel zu schnell und es bleiben viele Fragen offen, manches wirkt nicht zu Ende gedacht (oder geschrieben). Andererseits bietet das Buch auch keinen richtigen Ansatz für ein Fortsetzung mehr, da sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst.
Jana Scheerers „Dinner Club“ ist fraglos ein Buch, das kurzweilig unterhält und die Probleme Jugendlicher aufgreift und sie in ihrer Lebenswelt darstellt.
Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für Jugendliche ab 12 Jahren.
4 Faesschen

Jana Scheerer: Dinner Club

Cover Broschiert: 223 Seiten
Verlag: Pink! (Imprint des Oetinger Verlags)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 386430010X
ISBN-13: 978-3864300103
vom Verlag empfohlenes Alter: 13 – 16 Jahre
Autorenseite
Ein herzliches Dankeschön an Lovelybooks und den Verlag Pink! für die Bereitstellung des Leseexemplars.
© Tintenelfe

2 Kommentare

  1. Ich finde es schade, dass viele Bücher so gut anfangen und dann doch so unkomplett scheinen, sodass man am liebsten die Autorin anrufen wurde (auch wenn das jetzt völliger Bockmist ist) und sie fragt, wie es nun an der und der Stelle weiter hätte gehen sollen. 🙂 Das scheint vielleicht mal ein Ansporn auf den Kauf von humorvollen Büchern 😀

  2. Hey,
    gerade eben habe ich deinen Blog über Blog-Zug entdeckt.
    Von Jana Scheerer habe ich “Mein Vater, sein Schwein und ich” gelesen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, weil es in humorvollen Kurzgeschichten die Beziehung zwischen Vater und Tochter erzählt. Als ich ein bisschen über die Autorin recherchierte fand ich heraus, dass “Diner Club” eines ihrer Romane ist.
    Deine Rezension gefällt mir wirklich gut. Ich werde das Buch definitiv wieder auf meine Wunschliste setzen!
    viele Grüße
    Emma

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