John Boyne: Das Haus zur besonderen Verwendung [Rezension]
„Das Haus zur besonderen Verwendung“ hat es wirklich gegeben. Hier verbrachte die Zarenfamilie nach der Oktoberrevolution von 1917 ihre letzten Tage, abgeschieden und einsam.
Das Buch erzählt die Geschichte von Georgi, einem sechzehnjährigen Bauernsohn, der einem Mitglied der Zarenfamilie das Leben rettet und daraufhin zum Leibwächter des jungen Zarewitsch ernannt wird. Er ist zunächst nicht nur vom luxuriösen Leben am Hof überwältigt, das so viel anders ist als das Leben im Dorf, sondern auch die Schönheit der Zarentochter Anastasia schlägt ihn in seinen Bann.
John Boyne erzählt lebhaft und anschaulich, detailgenau und basierend auf ausgezeichneten Recherchen. Das Buch hat zwei Erzählstränge, einen, der rückwärts gerichtet von Georgi und seiner Frau Soja erzählt, die im Sterben liegt und zum anderen die Geschichte Georgis und Anastasias. Die beiden Handlungsstränge treffen sich am Ende zum Zeitpunkt der Oktoberrevolution und der letzten Tage der Zarenfamilie.
Mich hat das Buch sehr gefesselt, aber auch stark berührt. Anschließend habe ich viele Dinge nachgelesen und recherchiert und war überrascht, wie detailgetreu Boyne die Legenden und historischen Ereignisse wiedergegeben hat, auch wenn bereits vor Erscheinen seines Buches die zentrale Legende bereits widerlegt worden ist.
©Tintenelfe
Also das Buch hört sich echt gut an. Das Zarenreich ist irgendwie ein spannendes Thema und seit Krieg und Frieden finde ich das Setting auch echt interessant. Von der russischen Seele weiß man ja hier, dank des eisernen Vorhangs der EU/USA nur recht wenig, was sehr schade ist.
Liebe Grüße
Tobi
Hallo Tobi,
das Buch ist echt toll, wenn ich auch denke, dass man sich die “russische Seele” doch lieber von einem Russen nahe bringen lassen sollte. Wenn du da an Literaturtipps interessiert bist, nimm doch mal Kontakt zu Evanesca von der Weltenschmiede bzw. der Feuerflocken-Blog auf!
Weltenschmiede
Feuerflocken
Liebe Grüße
Mona