Ein Abend mit Vea Kaiser auf Makarionissi [Lesung]
“Ihr müsst dieses Buch lesen! Glaubt mir, das ist etwas für jeden von euch!”, so Heike beim letzten Buchschätzerabend. Da Heike selten so restlos begeistert von einem Buch ist, wurde “Makarionissi” von Vea Kaiser zu unserem nächsten gemeinsamen Lesekreisbuch gekürt. Wie überaus passend, dass die 26jährige Autorin genau zu diesem Zeitpunkt für eine Lesung nach Braunschweig in die Buchhandlung Graff gekommen ist. Die Buchschätzer waren natürlich dabei.
Am gestrigen Abend stellte Vea Kaiser ihren nach “Blasmusikpop” zweiten beim Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienenen Roman “Makarionissi” vor. Dieser handelt von Lefti und Eleni, die in einem kleinen griechischen Dorf an der albanischen Grenze aufwachsen und einander heiraten sollen. Doch sie wollen nicht. Das heißt, Lefti würde um des lieben Familienfriedens willen schon, aber Eleni sträubt sich mit Händen und Füßen. Doch alles kommt ganz anders. Am Ende landen die beiden verheiratet ausgerechnet in dem niedersächsischen Städtchen Hildesheim, wo sich neue Wege eröffnen, die über St. Pölten, Chicago, die Schweiz und doch auch wieder nach Griechenland führen.
Nun muss man sich diese etwas oberflächlich beschriebene Handlung natürlich noch ausgeschmückt vorstellen, ausgeschmückt in wunderbar leichter, humorvoller Sprache mit skurrilen Personen, kuriosen Begegnungen und exakt beobachteten Details. Ungefähr genauso wie Vea Kaiser ihre Lesung mit ihrem melodiösen österreichischen Dialekt und den geradezu Ballett tanzenden Händen begleitet und die Lebendigkeit und Leichtigkeit des Textes unterstreicht. Sie liest nicht, sie führt auf. Passagen am Anfang kann sie auswendig, was, wie sie später erzählt, daran liegt, dass sie die Abschnitte gerade für Zehn Seiten eingelesen hat.
Vea Kaiser liest viel aus ihrem Buch, unterbricht, um Anekdoten zu erzählen und würde am liebsten auch das Ende verraten, aber das hat man ihr verboten. So erzählt sie davon, dass sie am Anfang eines Buches stets den letzten Satz weiß, ein Ziel, auf das sie dann hinarbeitet. Vom Braunschweiger Dönerverkäufer, der für sie “den Polen” verhauen will als sie mit geröteten Augen erzählt, dass daran “die Pollen” Schuld seien. Von der Hildesheimer Fußgängerzone und einem Bäcker, der ihr keine “Melange” verkaufen will. Von einer Affäre, die im Eklat endet und damit auch den Abschied aus Hildesheim besiegelt. Das Publikum fühlt sich bestens unterhalten und amüsiert sich königlich, so dass Vea Kaiser irgendwann sogar fragt: “Warum lachen Sie denn so?”
Vea Kaiser nimmt sich viel Zeit für die Fragen des Publikums, antwortet ausführlich, kommt ins Plaudern. Die Lust am Erzählen merkt man ihr deutlich an. Am Ende meint man, nicht nur ihr wunderbares Buch kennen gelernt zu haben, sondern auch den Menschen, der es geschrieben hat. Mir ihrer offenen, herzlichen Art kann Vea Kaiser begeistern – im Anschluss an die Lesung stehen die Leute Schlange, um ein Buch signieren zu lassen. Vea Kaiser plaudert mit jedem ein bisschen, bezieht dabei die Umstehenden ein, so dass das Warten auch nicht langweilig wird. Ich schätze, an diesem Abend geht jeder mit ein bisschen mehr Glück im Herzen nach Hause. Nur selten war ich von einer Lesung und einer mir bis dahin unbekannten Autorin so begeistert.
Danke, Heike, dass du uns so gut kennst und auf das Buch aufmerksam gemacht hast. Ich freue mich auf unseren Lesekreisabend!
© Tintenhain
Ganz tolle Fotos, auf denen man sehen kann, wie ausdrucksstark Vea Kaiser ihre Lesung gestaltet hat, findet ihr beim Foto-Rückblick der Buchhandlung Graff. Und wer Vea Kaiser gern mal lesen hören möchte, der sei auf oben genanntes Video verwiesen.
Liebe Mona,
Ich fand es auch so toll! Was für eine sympathische und originelle Autorin. Der Abend hat meine Erwartungen bei Weitem übertroffen und ich freue mich schon auf das Lesen des Buchs!
Deine Rezension fasst das super zusammen!
Herzliche Grüße von der Buchschätzerin
Meine liebe Buchschätzerin, es war so ein wundervoller Abend! Ab jetzt sind alle Lesungen mit Vea Kaiser Pflichtprogramm! Auf unser Buch freue ich mich nun ganz besonders.
Lieben Gruß
Liebe Mona, vielen Dank!
Neben einem lebhaften Abend gab es auch noch eine Signatur, die die ganze Buchseite ausfüllt und die Geschichten sprudelten auch beim Signieren unaufhörlich aus Vea Kaiser heraus …
Diese Frau ist wirklich unglaublich! Ich bin immer noch begeistert und freue mich richtig auf die beiden Bücher!
Das hört sich ja echt nach einem total unterhaltsamen Literatur-Abend an! 🙂 Vea Kaiser kommt im Juli auch zu uns nach Lich – und darauf freue ich mich schon sehr. Besonders jetzt nach deinem Beitrag. 🙂 Ihr Buch werde ich mir vorher noch als Hörbuch anhören. Bin mal gespannt. 🙂
Liebe Grüße
Tina
Oh, dann kannst du dich wirklich freuen. Diese Frau ist so unglaublich toll und lebhaft, du wirst sicher begeistert sein! Ich wünsche dir ganz viel Spaß!
Lieben Gruß
Mona
ich habe Vea kaiser vor fast 3 Jahren bei einer Lesung zu “Blasmusikpop” gesehen und fand sie toll! Ihre quirlige Art und den Spaß, den sie bei der Lesung hat, kommt direkt beim Leser an und ich hatte wirklich jede Menge Spaß! Leider habe ich sie letzten Monat in St.Pölten im Cinema Paradiso bei der Lesung zu “Makarionissi” nicht gesehen. Vea Kaiser kommt ja aus meiner Gegend =)
Liebe Grüße
Martina
Ja, das hat sie erzählt, dass sie in St. Pölten zur Schule gegangen ist. In “Makarionissi” kommt St. Pölten auch vor. Auf das Buch freue ich mich jetzt erst einmal und wenn Vea Kaiser mal wieder in der Gegend ist, lasse ich sie mir bestimmt nicht entgehen.
Liebe Grüße
Hallo,
ein bisschen beneide ich euch ja schon, da ich auch zu gerne mal zu einer Lesung mit Vea Kaiser gehen würde 🙂 Leider findet in meiner Nähe wieder mal keine statt, aber ich habe beide Bücher bereits gelesen und fand sie großartig. In beiden Büchern geht es ja mehr oder weniger um eine Familie über mehrere Generationen und am Ende hat man das Gefühl diese Familien so gut zu kennen, als wäre man selber mit ihnen verwandt.
Ich wünsche euch ganz viel Freude beim Lesen!
Liebe Grüße
Diana
Danke, Diana. Ich freue mich auch schon auf die Bücher, schiebe aber noch ein bisschen, da wir uns erst Ende Juli treffen und ich ein Buch gern noch frisch in Erinnerung habe, wenn wir darüber diskutieren. Für mich steht fest, dass ich auch zur nächsten Lesung gehe, falls Vea Kaiser mal wieder in der Nähe ist. 🙂
Liebe Grüße
Mona