Tintenhain – Der Buchblog

Spoiler zu "Halva, meine Süße"

Ellen Alpsten: Halva, meine Süße
Diesen Spoiler bitte nur lesen, wenn Ihr das Buch kennt oder auf jeden Fall nicht lesen wollt. Hier wird auch etwas zum Ende gesagt!
Meine Gedanken zu den Personen und ihren Handlungen.
Der Vater flieht, weil das Leben im Iran unerträglich und sein Leben in Gefahr ist, verkauft aber seine Tochter an einen Helfer und schickt sie damit in genau dieses Land, in dem seine in Deutschland aufgewachsene Tochter nur anecken kann und damit immerzu in Gefahr ist. Dann hätte er sie ja gleich dort lassen können.
Mudi, der Jura studieren will und in einem Land Recht sprechen möchte, in dem Zwangsverheiratungen verboten sind, wird plötzlich zu einem anderen Menschen, der nicht nur seine Schwester der Willkür seiner Eltern ausliefert, sondern sogar Straftaten begeht. Er entspricht im Übrigen perfekt dem Klischee muslimischer Brüder.
Kai, auch Jurastudent, scheint von „Frühstück Teheran“, süßer Halva mit Botschaften und durch Zucker geschlürftem Tee auch das Hirn vernebelt zu sein. An keiner Stelle des Buches versuchen er oder Halva sich Hilfe zu holen oder über Möglichkeiten, Halva zu helfen, nachzuforschen. Was für ein zugegeben liebenswerter Traumtänzer, aber als Anwalt würde ich ihn mir sicher nicht aussuchen.
Der Oberhammer aber ist wohl Halva selbst, die mit 18 Jahren jeden Tag noch neu entscheidet, was sie mal werden will. Als sie beschließt, die Ehre ihrer Familie wiederherzustellen, die Vater und Bruder ja nun mit ihrer Entscheidung Straftaten zu begehen, selbst zerstört haben, lässt sie sich erst entjungfern und nimmt Stunden später das nächste Flugzeug, um… was? Gesteinigt zu werden?
Da wundere ich mich dann sehr über die Frage der Autorin auf ihrer Homepage, wie es mit Kai und Halva weiter gehen soll!

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