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Janine Wilk: Spiegelherz – Das Spiel mit dem Teufel [Rezension]

Cover (c) Thienemann-Esslinger
© Thienemann-Esslinger

Anna zieht mit ihrer Familie an den Fuße des Blocksbergs und macht eine unglaubliche Entdeckung: Sie soll angeblich Hexenkräfte besitzen! Genau wie der gut aussehende, aber arrogante David. Mit ihm soll sie in den Kampf gegen eine böse Macht ziehen, die im Blocksberg gefangen ist und kurz vor ihrer Erweckung steht. Als wäre das nicht schon genug, sieht Anna ständig ein Jungen-Gesicht im Spiegel, das ihr Nachrichten zukommen lässt. Kann das wirklich Nebruel, der Sohn des Teufels, sein? Hin- und hergerissen zwischen David und Nebruel muss sich Anna in der alles entscheidenden Walpurgisnacht auf dem Blocksberg den Mächten stellen… (Inhaltsangabe © Thienemann-Esslinger)

Ein Hexenbuch! Mit “Spiegelherz” führt Janine Wilk in den Harz – denn wo sind Hexen besser aufgehoben?
Anna ist von ihrem Umzug in das kleine Dorf Schierke am Fuße des Brockens weniger begeistert, doch schnell findet sie sich wieder in der Umgebung zurecht, die sie bereits aus früheren Besuchen bei der Oma kennt. Die Wälder scheinen sich ebenfalls an Anna zu erinnern und heißen sie willkommen. Es dauert nicht lange und Anna erfährt, dass ihre Ankunft im Harz vorherbestimmt war und sie eine Hexe ist, deren Kräfte erst wieder erweckt werden müssen. Der zwar gutaussehende, aber nur bedingt sympathische David, Bruder ihrer neuen Freundin Chloe, spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Ausgerechnet er soll früher ihr Seelenverwandter gewesen sein und nur zusammen können sie den Sohn des Teufels, Nebruel, besiegen, dessen Zeit im Spiegelgefängnis unter dem Blocksberg bald abgelaufen ist.

Ohne große Umschweife steigt Janine Wilk in ihre Geschichte ein und lässt den Leser nicht lange im Unklaren, wohin die Reise gehen soll. Von der Ankunft im Harz bis zur Entdeckung der Hexenkräfte vergeht nicht viel Zeit. dabei gelingt der Einstieg atmosphärisch und die Beschreibung der Wälder und der mystischen Plätze des Harzes lässt ein wohliges Gruselgefühl aufkommen.

Dank Annas Humor, der immer wieder aufblitzt, ist es jedoch kein düsteres Buch, auch wenn Magie und Mystik überwiegen. Geschickt baut Janine Wilk hier die Legenden und Sagen des Harzes ein, in dem es von geheimnisvollen Plätzen nur so wimmelt und wo Wanderern der Hexenglaube immer wieder begegnet.

Anna ist ein grundsympathisches Mädchen, das vielleicht zunächst skeptisch ist, sich dann aber überraschend schnell auf ihr neues Dasein als Hexe und “Weltenretterin” einlässt. Sehr gefallen hat mir ihre Beziehung zu David, die trotz seines guten Aussehens nicht zu einer verblendeten Teenagerschwärmerei ausartet. Natürlich spielt hier auch der mysteriöse Junge im Spiegel eine Rolle, der Anna unbedingt etwas mitteilen will.

“Spiegelherz” ist gut und stringent erzählt, allerdings recht vorhersehbar, so dass mich kaum eine Wendung überraschen konnte und auch das Geheimnis um den Jungen im Spiegel recht früh klar war. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es jungen Leser*innen mit einem Faible für Mystik und Hexenglauben auf jeden Fall empfehlen. Einen Wermutstropfen bilden die letzten Sätze, mit denen eine Fortsetzung offen gehalten wird, die meiner Meinung nach jedoch an den Haaren herbeigezogen wäre.

© Tintenhain


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Janine Wilk: Spiegelherz – Das Spiel mit dem Teufel

Einzelband
Broschiert: 368 Seiten
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH (24. April 2018)
ISBN-10: 352250562X
ISBN-13: 978-3522505628
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: € 15,00 [D]
Rezensionsexemplar

Cover (c) Thienemann-Esslinger
© Thienemann-Esslinger

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