Tintenhain – Der Buchblog

Kelley Armstrong: Zeit der Schatten (2) [Rezension]

Kelley Armstrong Zeit der Schatten Cover
Cover © Heyne Verlag

Es sind erst ein paar Wochen vergangen, seit Olivia Taylor-Jones in das schaurig-schöne Örtchen Cainsville gezogen ist, als sie prompt schon in ihren nächsten Fall verwickelt wird. In ihrem Auto findet sie die Leiche einer seit Längerem vermissten jungen Frau, die – zu Olivias Entsetzen – auch noch genauso aussieht wie sie selbst. Um den Mord aufzuklären, braucht Olivia nicht nur all ihre neu entdeckten Fähigkeiten, sondern auch die Hilfe des mysteriösen Anwalts Gabriel Walsh. Ein Mann, den sie eigentlich nie wiedersehen wollte … (Klappentext)

Nachdem mich der erste Teil der neuen Cainsville-Trilogie “Dunkles Omen” mit der toughen Olivia Taylor-Jones begeistern konnte, musste ich auch die Fortsetzung lesen. Diese steht dem ersten Teil in kaum etwas nach.

Olivia, die inzwischen Gabriels rechte Hand in der Anwaltskanzlei ist, ist noch immer fasziniert von ihrem neuen Leben und findet sich immer besser damit zurecht, dass sie die Tochter eines Serienkiller-Pärchens ist und eigentlich Eden Larson heißt. Ihr Leben ist so viel aufregender als ihre frühere wohlsituierte Existenz als Teil der High-Society. Interessant ist vor allem der attraktive Rocker Ricky, in dessen Anwesenheit es so richtig knistert. Damit sind im zweiten Band zwei Typen am Start, die Olivia unterstützen, wenn es darum geht, die Geheimnisse in Cainsville zu lüften und den miesen Typen zu zeigen, wo’s lang geht. James zum Beispiel, Olivias Ex-Verlobter, kann sich einfach nicht damit abfinden, sein “Püppchen” verloren zu haben. Ob es hilft, hier schmutzige Wäsche zu waschen und zu drohen?

Ich liebe Kelley Armstrongs plastischen, vielschichtigen Figuren, die das Lesen zu einem wahren Vergnügen machen. Vor allem mag ich ihre starken Frauenfiguren, die wissen, was sie im Leben wollen. Aber es sind auch die Männer, die dies anerkennen und respektieren. Meiner Meinung nach liegt hier Armstrongs besondere Stärke. Im zweiten Band spielt Armstrong eine weitere Stärke ihrer Schreibkunst aus: erotische Szenen, die eher andeuten als detailliert beschreiben. Allerdings haben die Szenen oft ausgefallene Schauplätze und ich muss dann schon manchmal grinsen.

Auch der zweite Teil ist aus der Ich-Perspektive von Olivia geschrieben, nur dass dieses Mal die traumartigen Rückblenden fehlen, in denen sie sich der Omen in ihrer Kindheit erinnert. Auch die auktorial eingestreuten Shots aus Sicht der anderen Charaktere gibt es wieder. Meinem Empfinden nach nicht so häufig wie im ersten Teil und auch kaum auf die Bewohner aus Cainsville bezogen.
Cainsville und die Vorkommnisse in dem kleinen Ort bekommen mehr Gewicht und es lösen sich die ersten Rätsel. Hier kommen übersinnliche Phänomene sowie Legenden aus der irisch-keltischen Mythologie zum Tragen.

Mir hat auch der zweite Band wieder richtig gut gefallen, auch wenn ich immer noch nicht “Thriller” auf das Cover schreiben würde. Dafür entwickelt Armstrong ihre Charaktere und Geschichte zu gemächlich und detailliert. Auch muss man sich auf die paranormale Komponenten einlassen, ohne die Armstrong (glücklicherweise) nicht auskommt.

Die Reihe ist auf fünf Bände angelegt, jedoch kann ich bisher nichts finden, dass auch der dritte Teil ins Deutsche übersetzt werden wird. Dafür, dass die ersten beiden Bände relativ schnell hintereinander erschienen sind, lässt mich dies Schlimmes ahnen.

© Tintenhain

weitere Rezensionen von Bloggern
Angeltearz Liest
Fluchtpunkt Lesen

Autorenseite

Die Reihe
1. Dunkles Omen (Omens)
2. Zeit der Schatten (Visions)
3. Deceptions
4. Betrayals
5. Rituals

 

Werbung

Kelley Armstrong: Zeit der Schatten (2)

Reihe, Band 2
Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. September 2017)
Originaltitel: Visions – Cainsville Book 2
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Frauke Meier
ISBN-10: 3453318587
ISBN-13: 978-3453318588
Preis: 10,99 € (D)
Rezensionsexemplar

Kelley Armstrong Zeit der Schatten Cover
Cover © Heyne Verlag

7 Kommentare

  1. Hey Mona,
    da ist ja deine Rezi 🙂
    Du hast recht, Kelley Armstrong versteht es, die Atmosphäre so richtig prickeln zu lassen und auch ich musste so manchesmal grinsen. g
    Über ihre Art die Charaktere zu beschreiben haben wir beide uns ja bereits ausführlich ausgetauscht, und ich muss auch hier im Kommentar wieder aufpassen, nicht zu sehr ins Schwärmen zu kommen.
    Sie ist einfach meine Lieblingsautorin im Mystery-Genre.
    By the Way, auch ich warte voller Ungeduld auf den dritten Band und hatte gehofft, du wüsstest da schon was genaueres.
    Lieben dank auch fürs verlinken!
    Liebe Grüße
    Ela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert