Tintenhain – Der Buchblog

Karl Olsberg: Boy in a White Room [Rezension]

Boy in a white room Cover
Cover © Loewe Verlag

Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich? (Klappentext Boy in a White Room)

Ein Junge erwacht in einem weißen Raum. Er weiß nicht, wer er ist oder wie er hierher gekommen ist. Allein durch eine computergenerierte Stimme erhält er Zugriff auf das Internet. Seine einzige Möglichkeit herauszufinden, wer er ist und was geschehen ist.
Eigentlich müsste man an dieser Stelle schon aufhören irgend etwas über den Inhalt zu erzählen, denn das Ausgangsszenario lässt Wege in alle Richtungen offen. Ich habe mich komplett auf diese virtuelle Ausgangssituation eingelassen, ohne lange Überlegungen anzustellen. Doch wenn die Handlung voran schreitet und der Junge erfährt, wer er ist und was ihm zugestoßen ist, beginnen die Gedanken zu kreisen. Wem kann er vertrauen? Was ist Wirklichkeit und welche Wahrheit verbirgt sich?

Karl Olsberg, der bisher für seine Science-Thriller für Erwachsene und die Minecraft-Reihe bekannt ist, greift mit seinem Jugendthriller “Boy in a White Room” ein sehr interessantes und vor allem hochaktuelles Thema auf. Da ich nichts vorwegnehmen möchte, müsst Ihr das Buch schon selbst lesen, um zu erfahren, worum es im Endeffekt geht. Oder eine spoilernde Rezension lesen. Ich kann aber verraten, dass Computertechnik, ihre Möglichkeiten und der rasende Fortschritt derselben eine tragende Rolle spielen. Dabei wird Olsberg keineswegs zu technisch und bleibt auf jeden Fall auch für Laien verständlich.

Der Thriller geht ab der ersten Seite in die Vollen. Mit dem außergewöhnlichen Ausgangsszenario schafft Olsberg sofort Spannung und diese wird durch unvorhergesehene, völlig verblüffende Wendungen auch weiterhin hoch gehalten. Das Buch entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann und so habe ich es auch in einem Rutsch gelesen. Überraschend war für mich, dass Olsberg zunehmend philosophisch wird und dabei passenderweise Bezug zu “Alice im Wunderland” und Descartes’ Ausspruch “Cogito ergo sum” nimmt. Er regt zum Nachdenken an und verleiht dem Roman ungeahnten Tiefgang, so dass ich mir am Ende der Lektüre das Buch auch gut als Schullektüre vorstellen kann.

Das Buch ist übrigens auch mobil in der PapeGo-App lesbar. Kein Wunder! Ist doch der Autor dieses Buches zugleich auch einer der Initiatoren  dieser App, die es möglich macht, das Buch auch unterwegs auf dem Handy weiterzulesen.

© Tintenhain


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Einzelband
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Loewe (11. Oktober 2017)
ISBN-10: 3785587805
ISBN-13: 978-3785587805
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: € 14,95 [D]
Rezensionsexemplar
Boy in a white room Cover
Cover © Loewe Verlag

13 Kommentare

  1. Das Buch fiel mir schon ins Auge – trotz “Jugendthriller” und du hast mich nochmals angefixt 😉

  2. Das war eigentlich so gar nicht auf meiner Wunschliste, aber dann habe ich zufällig eine Besprechung im Radio gehört und jetzt muss ich es auch unbedingt lesen. Deine Rezension bestätigt das Ganze noch. [Haben muss 😉 ]

  3. Karls Olsbergs Bücher mag ich, schön, dass er auch Jugendbuch kann. Guter Tipp, interessanter Plot und ist vielleicht auch noch für meine Töchter etwas.

  4. Klasse Rezi! Jetzt bin ch wieder sehr neugierig auf das Buch, nachdem ich erst zwei etwas weniger begeisterte, aber dennoch gute Rezensionen zu dem uch gelesen habe. 🙂

    Liebe Grüße
    Miri

  5. Das macht doch echt neugierig weil es so geheimnisvoll klingt.
    Danke fürs vorstellen, ich pack es auf die Wunschliste.
    Liebe Grüße
    Ela

    1. Es ist so verdammt schwierig das Buch zu beschreiben, ohne etwas vorwegnehmen. Ich fand es cool, keine Ahnung zu haben, worum es gehen könnte. Das soll nicht künstlich Neugier erzeugen. Ich würde mich natürlich trotzdem freuen, wenn es dir gefällt. 😉

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