Tintenhain – Der Buchblog

Ein fröhlicher Abend mit Kerstin Gier [Lesung]

FacebookAls ich im August entdeckte, dass Kerstin Gier zwar nicht nach Braunschweig, aber dafür immerhin nach Celle kommen würde, habe ich ohne zu überlegen einfach zwei Karten reserviert. War ja klar, dass ich jemanden finden würde, der ebenfalls eine Stunde Fahrtzeit in Kauf nehmen würde, um Kerstin Gier live zu erleben. Bereits im Jahre 2013 als “Silber – Das erste Buch der Träume” erschien, hatte ich das Glück einen wundervollen Abend mit Kerstin Gier verbringen zu dürfen. Das schrie geradezu nach Wiederholung.

Als meine Freundin und ich ohne Zwischenfälle und mit super Parkplatz in Celle ankamen, bildete sich bereits eine Traube vor der Buchhandlung Decius. Entsprechend gut gefüllt waren dann auch die Sitzreihen. Klar war das Publikum vorwiegend jung und weiblich, aber auch ein paar erwachsene Männer hatten sich in die Lesung verirrt. Es waren dann die, die auf Kerstins Frage, wer denn die Bücher noch nicht kenne, die Hand hoben. Sie hatten leider Pech, denn viel Zeit für Erklärungen gab es nicht. Immerhin hat Kerstin Gier ganze Bücher darüber geschrieben, das kann man nicht mal eben schnell erklären.
Kerstin Gier in AktionNachdem geklärt war, wer die weiteste Anreise hatte (Cuxhaven) und dass man beim Signieren die Kinder, die am nächsten Tag eine Mathearbeit schreiben, vorlassen sollte, plauderte sie noch ein wenig über das Träumen und positionierte sich zum Vorlesen. Lampe weg und gucken, dass man nicht hinten vom Podium fallen kann. Eigentlich wollte sie nun anfangen und begann die Szene einzuleiten, in der Henry versucht Mia über Livs (erfundenen) Freund Rasmus auszufragen, aber der anwesende Fotograf brachte sie vorübergehend aus dem Konzept. Fotografierte er auch vorteilhaft und warum denn ausgerechnet aus diesem Winkel?! Das Publikum war schon vor den ersten gelesenen Zeilen nur noch am Lachen und amüsierte sich prächtig.
Kerstin Gier
Für Lacher sorgte dann auch die gelesenen Ausschnitte aus “Silber – Das dritte Buch der Träume”. Wer die Bücher kennt, weiß, dass sie vor allem von ihren spritzigen Humor leben. Kerstin Gier gab unumwunden zu, dass sie besonders spaßige Szenen gern noch ausgeweitet hätte, aber die Lektorin fand es dann doch etwas zu viel.
Immer wieder unterbricht Kerstin Gier sich selbst beim Lesen, um etwas zu erzählen oder zu ergänzen. Die fröhliche Stimmung des Buches spiegelt sich an diesem Abend auch im Publikum wider. Nach einer guten dreiviertel Stunde ging es dann in die Fragerunde. Bei Kerstin Gier hagelt es immer geradezu Fragen und man erfährt auch immer wieder Neues. So zum Beispiel, dass ihre Figuren normalerweise keine realen Vorbilder haben, es könnte ja sonst sein, dass sie sich schneller verklagt sehen könnte als man Persönlichkeitsrechte sagen kann. Gut nur, dass ihr Sohn nicht so gern liest. Was er wohl davon hielte, dass durchaus einige seiner Eigenschaften in die Figur des  Grayson Eingang gefunden haben? Die anwesenden Mädels waren jedenfalls begeistert und wollten wissen, wie alt er sei und ich schätze mal, noch viel, viel mehr, was sie sich dann aber doch nicht zu fragen trauten.
Im Moment fühlt Kerstin Gier sich im Jugendbuchbereich sehr wohl. Für Erwachsene ist zunächst erst einmal nichts geplant. Dafür hat sie zum ersten Mal richtig Zeit für ein neues Buch, denn dieses Mal gibt es noch keinen Vertrag. Ob ihr das Schreiben ohne Druck gelingen wird, bleibt abzuwarten. Es handelt sich dabei übrigens um einen Einzelband (wobei ich da ja den Autoren inzwischen nicht mehr traue.) Die Filmrechte zur “Silbertrilogie” sind übrigens vergeben, was zwar nicht heißt, dass es demnächst einen Film geben wird, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Ich schmöker solange mal weiter in “Silber” und freue mich bereits jetzt schon auf Kerstins nächste Lesereise, denn lustig wird es auf jeden Fall wieder!
© Tintenelfe
Im Gespräch

11 Kommentare

  1. Guten Morgen, liebe Tintenelfe,
    Nochmal vielen Dank fürs Mitnehmen!
    Mir hat die Lesung sehr gefallen, weil sie so eine Leichtigkeit hatte und weil wir alle viel gelacht haben! Gerne wieder! Und auch ich lese jetzt mal weiter in Silber Band III. Liebe Grüße von der Buchschätzerin

  2. Liebe Mona,
    danke für deinen tollen Bericht!! Kerstin Gier war auf der FBM zeitgleich am Fischerstand wie ich….nur dass ich da nicht aus meinem Gespräch rausspringen konnte – und hinterher war sie natürlich weg….
    Liebe Grüße Heike

  3. Hallo Mona,
    Ich kann Dir nur zustimmen. Ich fand den Abend mit Kerstin Gier auch klasse.
    Sie ist wirklich eine sympathische Person und bei der nächsten Lesung bin ich auch wieder dabei.
    Liebe Grüße Caro

  4. Liebe Mona,
    danke, für deinen schönen Bericht!
    Kerstin Gier ist so großartig und ich kann verstehen, dass du dir diesen Abend nicht entgehen lassen wolltest.
    Ich liebe sie und live ist sie wirklich unvergesslich.
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Ramona

  5. Oh, das freut mich ja zu lesen, dass Kerstin Gier sich im Jugendbuchbereich wohl fühlt. 🙂 Denn meiner Meinung nach liegt da auch ihr größtes Talent. Und ich hatte immer gehofft, dass sie uns noch einmal mit einer neuen Reihe (oder tatsächlich doch Einzelband? 😉 ) beglückt.
    Ein sehr schöner und interessanter Bericht übrigens!
    P.S.: Ich habe an dem gleichen Abend eine Lesung (oder eher “Erzählung”) von Rafik Schami besucht. Das war auch großartig. 🙂

    1. Wah, du schaffst es, den Abend zu toppen! Gibt es einen Bericht? Ich habe flüstern gehört, dass Rafik Schami nächstes Jahr nach Braunschweig kommt. Da freue ich mich jetzt schon sehr!

      1. Ich weiß jetzt nicht, ob ich deinen Abend getoppt habe – Kerstin Gier ist doch auch eine ganz besondere Autorin. 🙂 Einen Bericht habe ich noch nicht geschrieben, den werde ich nächste Woche posten. Ich bin immer ein bisschen spät mit meinen Beiträgen…
        Wenn Herr Schami nach Braunschweig kommt, dann besorg dir am besten bald die Karten – ich glaube, die Anfrage danach ist immer sehr groß. 🙂 In Marburg (wo ich war) hat er eine ganze Kirche gefüllt, mit über 300 Gästen. 🙂

      2. Ja, ich weiß, man muss immer sehr schnell sein. 🙂 Rafik Schami ist ein Schriftsteller, den ich sehr verehre, daher gibt es eigentlich nichts, was seine Lesungen toppen kann. Okay, als Stephen King in Deutschland war, das war schon sehr besonders, aber auch einmalig. 🙂

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