Tintenhain – Der Buchblog

Lena Hooge: Bauchgefühle [Rezension]

(c) Droemer Knaur Verlag

Schönen Männern und gutem Essen kann Restaurant-Kritikerin Mari nicht widerstehen. Deshalb nascht sie bei jeder Gelegenheit – solange, bis ihr Bauch verrückt spielt: Sie wird schwanger und weiß nicht, von wem. Der attraktive Ben entwickelt sich vom unkomplizierten One Night-Stand zur ernsthaften Konkurrenz im Büro. Und was der wortkarge Simon im Schilde führt, durchschaut keiner so genau. Mari muss viel kosten, abschmecken und ausprobieren, bevor sie die Zutaten für ihr Glück-Menü beisammen hat. (Inhaltsangabe © Knaur Verlag)

Bist Du auch der Typ, der bei Kochshows die Leute im Publikum beneidet, wenn sie probieren dürfen? Der gern mal mit Rainer Calmund in der “Kocharena” die Rollen tauschen und gleich den ganzen Teller leer essen oder sich wenigstens mal bei “Das perfekte Dinner” bekochen lassen möchte? Dann sei vor diesem Buch gewarnt! Man kriegt nämlich echt Hunger, wenn man Mari, die ihre Leidenschaft für gutes Essen zum Beruf gemacht hat, bei ihrem Job als Restaurant-Kritikerin eines Gourmet-Magazins begleitet. Die junge, lebenslustige Frau weiß eigentlich recht genau, was sie will: Karriere machen und bloß keine feste Beziehung eingehen. So sind ihr am liebsten One-Night-Stands, bei denen es grundsätzlich sie ist, die am nächsten Morgen verschwunden ist. Doch als Mari schwanger wird, steht ihre Welt Kopf und es dämmert ihr, dass Glück auch anders aussehen kann.

“Bauchgefühle” ist ein heiterer, leichter Chicklit-Roman, der mich trotz witziger Szenen auch mit ernsteren Themen, ja geradezu Tiefgang überrascht hat. So stolpert Mari nicht chicklit-typisch, tollpatschig-chaotisch von einem Fettnäpfchen ins nächste, sondern setzt sich vielmehr mit ihrer Einstellung zu Familie, Beziehungen und Karriere auseinander. Unterstützend zur Seite steht ihr dabei die Freundin ihres Vaters, die ihrerseits gerade eine Beziehungskrise durchlebt. So bleibt Mari auch nicht die Einzige, die gezwungen ist, ihre Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen. Die Charaktere sind glaubwürdig und prägnant, es macht Spaß sie näher kennen zu lernen und ich könnte mir sogar vorstellen, noch mehr von ihnen zu lesen. – Deshalb habe ich mir auch gleich den kostenlosen “Appetithappen” heruntergeladen, der die Vorgeschichte von Mari und Simon enthält.

Doch trotz des ernsthaften Grundtenors bleibt “Bauchgefühle” ein witzig-charmanter Frauenroman, der Spaß und gute Unterhaltung verspricht. So werden zum Beispiel die soapartigen Restauranttester-Shows, in denen heruntergewirtschafteten Gaststätten wieder Publikum zugeführt werden soll, amüsant aufs Korn genommen. Lena Hooges angenehmer Schreibstil macht den Roman dann auch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. So habe ich das  Buch in kürzester Zeit verschlungen. Ich hoffe, dass es in absehbarer Zukunft mehr von Lena Hooge zu lesen gibt.

© Tintenhain

Die Autorin:
Lena Hooge ist das Pseudonym der Journalistin und Autorin Andrea Hackenberg. Sie kam 1973 mit einer Menge Lebensmittelallergien zur Welt und verträgt weder Laktose noch Weichtiere. Bei Restaurantbesuchen bestellt sie sicherheitshalber Spaghetti und sieht anderen dabei zu, wie sie aufregendere Dinge essen. Sie ist süchtig nach gelbem Wackelpudding, liebt den Anblick von unverwüsteten Buffets und brütet gerne über Rezepten, die sie niemals nachkochen könnte. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie in Frankfurt am Main.
Lena Hooge ist auf Facebook und freut sich über ein Feedback ihrer Leserinnen und Leser.

5 Tintenfaesschen

Lena Hooge: Bauchgefühle(c) Droemer Knaur Verlag

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
ISBN-10: 3426514729
ISBN-13: 978-3426514726
Preis: € 8,99 [D]
auch als ebook
 

3 Kommentare

      1. Ich finde es merkwürdig, ein Stück Text mit einem Video anzuteasern. Das ist ein Wechsel im Medium, den ich nicht nachvollziehen kann. Die Energie sollte man lieber in einen guten U4 stecken …

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