Tintenhain – Der Buchblog

Sabrina Qunaj: Elfenmagie (1) [Rezension]

Endlich mal wieder High Fantasy! Zwar haben mich die fast 1000 Seiten angesichts meines LMS-SUBs etwas abgeschreckt, aber ungelesen wollte ich dieses Wanderbuch aus der „Guten Stube“ dann doch nicht weiterschicken.
Cover Elfenmagie Aufbau Verlag
Vor vielen Jahrtausenden verliebte sich die Elfenkönigin Daralee in ihren Leibwächter. Um dem Zorn ihrer Schwester Alkariel zu entgehen, spaltete sie das Elfenreich in zwei Hälften. Alkariel, nunmehr Königin der Lichtelfen, setzt seitdem alles daran, Elvion wieder zu vereinen, doch nur das Blut der Halbelfe Vanora kann ihr dabei helfen. Die Dunkelelfen jedoch versuchen eine Wiedervereinigung zu verhindern, da dies ihr Ende bedeuten würde. So halten sie Vanora in der Welt der Menschen versteckt, wo sie ahnungslos aufwächst, bis eines Tages der Elf Glendorfil in ihrem Dorf auftaucht und beginnt, sie auf ihre Bestimmung vorzubereiten.

„Elfenmagie“ hat mich von der ersten Seite an fesseln können und entwickelte sich rasch zu einem Pageturner. Das Leben Vanoras und ihre ersten Kontakte zur Elfenwelt werden interessant und in flüssiger Sprache beschrieben. Schnell bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die zur Dreiecksbeziehung wird. Lange lebt das Buch auch vom Hin und Her in Vanoras Liebesleben und der Entwicklung der Charaktere. Doch leider kann die Autorin das Tempo nicht durchhalten, die Charaktere verharren spätestens zu Beginn des letzten Drittels in ihrer Entwicklung, und es entstehen deutliche Längen. Mit der Auflösung der Dreiecksbeziehung werden vor allem die Hauptfiguren zunehmend unsympathisch und bieten keinerlei Identifikationspotential.
Die Welt der Elfen ist sehr einfach gestrickt, das Reich der Lichtelfen, das Reich der Dunkelelfen, jeweils eine Hauptstadt und ein königliches Oberhaupt. Ein paar Elfen noch drumherum, das war’s schon fast. Am Rande tauchen noch Kobolde auf, von denen zwei Vertreter auch eine größere Rolle spielen, dabei aber für die Komikeinlagen abonniert sind. Bei der Namensgebung war Sabrina Qunaj wenig originell, es klingt alles mehr oder weniger wie aus „Herr der Ringe“, wobei mich besonders Glendorfil  gestört hat, da ich immer automatisch Glorfindel gelesen habe.
Angenehm wiederum fand ich die Umkehrung der Assoziation von Gut und Böse bei den Dunkel- und Lichtelfen, ein Umstand, der vor allem zu Beginn immer wieder meine Zweifel an den Motiven der einzelnen Protagonisten genährt hat.
“Elfenmagie“ war für mich zunächst eine Fantasy-Entdeckung, auch wenn meine Euphorie spätestens nach zwei Dritteln stetig abgenommen hat. Zum Ende hin war ich zumindest soweit ernüchtert, dass ich mir wohl doch nicht den zweiten Band zu Gemüte führen werde, da ich befürchte, dass er ähnliche Längen in der Erzählung enthalten wird, die dann durch langatmige Schlachtszenen wieder rausgeholt werden sollen.
© Tintenelfe
4 Faesschen
 
Sabrina Qunaj: ElfenmagieCover Elfenmagie Aufbau Verlag
Broschur, 976 Seiten
Aufbau Taschenbuch
978-3-7466-2738-0
Preis: 14,99 €

5 Kommentare

  1. Das klingt ja nicht besonders enthusiastisch! Schade, das Buch hat mich gereizt, aber die Länge und deine eher skeptische Rezi (schon die 2., die ich lese) wirken eher abschreckend.

    1. Och naja, der Anfang und die Mitte sind echt gut und ich war auch echt begeistert und habe jedem erzählt, was ich gerade für ein tolles Buch lese. Ich hatte vorher eher positive Rezis gelesen und meine ist ja jetzt auch nicht wirklich negativ. 😉

  2. Eine tolle Rezi zum Buch. Die historischen Romane von Sabrina Qunaj gefallen mir sehr gut, aber ich bin durchaus auch an ihren Fanatsy-Romanen interessiert. Mal sehen, ob ich diese Reihe irgendwann doch noch mal anfange.
    LG, Moni
    #litnetzwerk

    1. Ich habe viel später erst festgestellt, dass Sabrina Qunaj auch historische Romane schreibt, aber noch keinen gelesen. Kannst Du etwas empfehlen?
      LG
      Mona

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