Tintenhain – Der Buchblog

Rezension und Blogtour: Portal – Die Portal-Chroniken (Imogen Rose)

Portal Buchcover
3 Faesschen
„Komm und finde mich vor zwei Jahren!“ Diese Worte, von einem unbekannten, überwältigend attraktiven Mann an ihre schwangere Mutter gerichtet, stellen 16 Jahre später Arizonas Leben auf den Kopf. Arizona Stevens, das einzige Mädchen der Eishockeymannschaft ihrer Schule, hat mal wieder einen Test vergeigt und schläft auf dem Heimweg im Auto ihres Vaters ein. Als sie wieder erwacht, wird das Auto von ihrer Mutter gefahren und es scheint auch ein anderes Fahrzeug zu sein. Noch an ihrem Verstand zweifelnd stellt Arizona fest, dass nicht nur ihre Umgebung sich verändert hat, nein, auch sie ist plötzlich blond und gestylt und erkennt sich selbst nicht wieder. Ihr Zimmer ist pink eingerichtet, sie trägt Kleidung, die sie freiwillig nie angezogen hätte und selbst ihre stets nervige Schwester ist irgendwie nett. Wie groß ist erst der Schrecken als sie feststellt, dass sie eine beliebte Cheerleaderin ist statt sich im Eishockeyteam mit den Jungs zu rangeln.
Unheimlich wird es als sie erfährt, dass ihr Vater ein anderer ist, sie einen älteren Bruder hat und sie von allen Arizona Darley genannt wird. Auch ihre Klassenkameraden scheinen sie nicht mehr zu erkennen. Und wo ist ihr richtiger Vater?
Arizona muss erkennen, dass es wohl doch kein böser Traum ist, in den sie da geraten ist und will ihr altes Leben zurück – bis sie sich in Kellan verliebt.
Der erste Teil von Imogen Roses „Portal-Chroniken“ ist gerade in Deutschland erschienen. In den USA und Kanada erfreut sich die von der Autorin selbst vertriebene Reihe bereits großer Beliebtheit in der Indie-Literaturszene. Mit einer Blogtour soll die Reihe auch in Deutschland bekannt gemacht werden.
„Das Portal“ ist ein Jugendroman mit einer Mischung aus Zeitreise und Parallelwelten, ähnlich wie das gegenwärtig stark promotete „Sturz in die Zeit“ von Julie Cross. Das Buch ist flüssig geschrieben und im Allgemeinen gut lesbar. Störend fand ich allerdings die typographischen Fehler, zumindest in der eBook-Version, die ich gelesen habe. Anfangs ist die Sprache auch sehr holprig, die Sätze wirken wie aneinander gestückelt, zunehmend bessert sich das jedoch oder ich habe es nicht mehr so stark wahrgenommen.
Für meinen persönlichen Geschmack war mir die heile, rosa Barbiewelt mit reichen, gutaussehenden Teenagern, die mal eben nach New York zum Shopping fahren, während die achtjährige modebewusste Schwester, die nicht mal weiß, was Redewendungen sind, für eine Filmrolle vorspricht, manchmal einfach zu viel. Die Liebesgeschichte ist kitschig, aber irgendwie auch süß. Als Sechzehnjährige hätte ich sie bestimmt total toll gefunden und mich selbst ein bisschen verliebt. Damit es spannend wird und bleibt, taucht natürlich auch noch ein selbstverständlich wahnsinnig gut aussehender Verehrer auf, an den sich Arizona gar nicht erinnern kann, der aber sehr anziehend auf sie wirkt. Da ist in den Folgebänden sicher noch mehr zu erwarten.
Interessant ist es, mit Arizona herauszufinden, was genau geschehen ist und wer alles mit dem Portal zu tun hat. Ganz logisch erscheint mir das Ganze jedoch nicht, es wird auch bis zum Ende nicht wirklich erklärt, was nun eigentlich schief gegangen ist und warum manche Menschen sich trotz des Portals nicht verändern und über alles Bescheid wissen und andere nicht. Nach wie vor verstehe ich auch nicht, wie Rupert Darley den während der Blogtour vielzitierten Satz „Komm und finde mich vor zwei Jahren!“ sagen konnte, seine Rolle bleibt völlig unklar. Aber vielleicht erfahre ich das ja von Euch oder in der Leserunde bei Lovelybooks, in die ich aus Neugier demnächst regelmäßig reinschauen werde.
Die Idee zu dem Roman ist toll, an der Umsetzung hätte jedoch noch ein wenig gefeilt werden können. Ich könnte mir auch vorstellen, weitere Bücher der Reihe zu lesen, einfach auch weil noch so viel offen ist und ich jetzt schon gern die Zusammenhänge begreifen möchte.
Da ich keine halben Tintenfässchen vergebe, da die auslaufende Tinte dann meinen Blog einsauen würde, kann ich leider nur drei Fässchen vergeben. Für vier reicht es leider wirklich nicht. Schaut Euch aber ruhig bei den anderen Teilnehmern um, viele fanden das Buch richtig gut. Danke an Alli für die tolle Tour und die außerordentlich gute Betreuung.
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